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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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schließlich wird er in unsere Zeit zurückkehren. Während der andere, der mir den Weg gewiesen hat, hierbleiben wird
.
    Endgültig konfus, suchte Nadja nach einer Deckung, damit der Getreue nicht zufällig auf sie aufmerksam wurde, und wartete, bis er mit seiner Begleiterin und dem Reittier vorübergezogen und außer Sicht war. Dann rannte sie auf den dunstverhangenen Übergang zu. Schnell, schnell hindurch, genau wie der Getreue gesagt hatte. Also, der andere Getreue, der Ältere … oder Frühere. Ob der Getreue ihrer Zeit sich daran erinnerte, einstmals einer merkwürdigen Zeitreisenden geholfen zu haben? Er hatte nie darüber gesprochen, sie auch bei der ersten Begegnung in Paris nicht wiedererkannt.
    Ich existiere außerhalb der Zeit
, hatte er in Warqla getönt, aber anscheinend wusste er trotzdem längst nicht alles und vor allem nicht gleichzeitig. Der Getreue aus Atlantis hatte jedenfalls nichts von der düsteren Zukunft gewusst, allerdings erkannt, dass etwas damit nicht stimmte.
    Und hatte er nicht gesagt, dass er manches vor sich selbst verborgen halten musste? Seltsam, wie das möglich sein sollte, bei ein und demselben Wesen. Oder … war es vielleicht genau das: Er befand sich außerhalb der Zeitlinie und existierte daher
gleichzeitig?
    Ach, worüber denke ich nach? Warum sollte gerade ich mich in der Zeit orientieren oder sie gar ergründen können? Lächerlich! Ich verlaufe mich schließlich schon an einem übersichtlichen Ort wie München
. Es musste nicht immer alles bis auf den Grund analysiert werden. Manches war eben so, basta! Solange der Getreue, ob früh oder spät oder gleichzeitig, noch durchblickte und sie auf dem richtigen Weg heimschickte, war das völlig ausreichend.
    Kurz vor der Nebelbarriere sah Nadja sich um. Es war niemand in der Nähe. Anscheinend mieden die Atlanter dieses Gebiet instinktiv. Nadja war nicht ganz wohl dabei, aber sie hatte keine Wahl. Sie atmete zweimal tief durch, konzentrierte sich ganz fest auf ihr Ziel Siwa und die Zeit und trat dann in den Dunst ein.
    Sofort war sie von weißem Nichts umgeben. Der Getreue hatte ihr nicht gesagt, wie weit sie gehen musste, und von einem Pfad konnte keine Rede sein. Es war unmöglich, auf etwas zu bleiben, was nicht da war. Nadja fasste sich ein Herz – nicht zögern, hatte er gemahnt – und schritt forsch geradeaus. Zumindest hoffte sie, dass sie das tat. Wenn natürlich ihr rechtes Bein stärker auftrat als ihr linkes, würde sie in Wirklichkeit einen weiten Bogen laufen. Und dann womöglich nie mehr in ihre Zeit zurückfinden.
    Nicht nachdenken, gehen! Auf das Ziel und die Zeit konzentrieren. David kam inzwischen sicher halb um vor Sorge.
    Plötzlich erklangen seltsame Geräusche. Nadja zuckte zusammen, hielt aber nicht inne, sondern achtete auf das Tempo. Es war vermutlich wichtig, immer dieselbe Geschwindigkeit zu halten. Ein Zeitmesser käme ihr sehr gelegen, aber in diesen Reichen funktionierte keine Uhr, nicht einmal eine mechanische. Das war schon immer so gewesen. Ganz abgesehen davon, dass Nadja sowieso nie eine trug – und dass ihre sämtlichen Sachen in der Suite des Oasenhotels lagen und sie selbst spurlos verschwunden war. Das würde wieder Gerüchte geben! Wie würde Jamal wohl darüber denken? Oder sein Vater? Wahrscheinlich würden sie der CIA die Schuld geben. Die war doch meistens für solche Vorgänge verantwortlich …
    Eins, zwei, eins, zwei. Was war das für ein merkwürdiges Hecheln? Ein Hund, der Gassi geführt wurde? Oder ein … Aber nein, Wölfe kamen nie in die Nähe von Menschen, und wie im Märchen war diese Situation nun auch nicht gerade. Das war Klischeedenken.
    Allerdings war das Hecheln ziemlich laut und begleitet von einem … dumpfen Grollen. Es kam näher. Von einer Gefahr hatte der Getreue nicht gesprochen – nur von dem Risiko, sich zu verirren.
    Es schadete bestimmt nicht, ein
bisschen
schneller zu gehen. Was nutzte alle Vorsicht, wenn Nadja von einem Ungeheuer gefressen wurde? Dann riskierte sie lieber, ihr Ziel um ein paar Meter zu verfehlen. Irgendeinen Weg nach Siwa würde Nadja schon finden.
    Allerdings stemmte sich ihr nun der Nebel entgegen und bot erheblichen Widerstand.
Die Zeit
, dachte Nadja.
Jetzt gehe ich durch die Zeit, was mir normalerweise verwehrt wäre. Nur gerade in dieser Situation nicht
. Eingedenk der Ratschläge des Getreuen ließ Nadja sich nicht beirren. Sie musste zurück in ihre Zeit, koste es, was es wolle! Immerhin blieb das Hecheln und Knurren immer

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