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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter hinter ihr zurück und war schließlich verstummt.
    Nur Stille umgab Nadja, abgesehen von ihrem angestrengten Keuchen, während sie sich, die Arme vor sich ausgestreckt, mit Schwimmbewegungen und schlängelnd durch die schlüpfrige Barriere bewegte.
Hoffentlich ist das kein Geburtstrauma
, dachte sie entsetzt.
    Dann war sie hindurch.
    Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie ein Meer von Palmen und einen daraus ragenden Hügel mit Lehmbauten sah.
    Abrupt hielt sie inne. Ihre Augen weiteten sich, je mehr Erkenntnis in ihr gerade noch euphorisches Denken sickerte.
    »Och nee …«, seufzte sie.

10 Ristamar
    Das Gebirge erhob sich viele Klafter hoch, schwarz und glatt wie Schiefer. Wenn es in dieser Gegend einst Leben gegeben hatte, so war es dahingegangen. Vom Boden aus betrachtet, wirkte die Schlucht ziemlich groß und erschreckend breit. Dennoch konnte Bandorchus gewaltiges Heer nur in einer langen Schlange hindurchgelangen, und das war ihm bisher nicht gelungen.
    Mehr als Vorstöße hatte sie während all der Bodenkämpfe auch noch nicht unternommen, um dieses Ziel zu erreichen.
    »Sie will erst alle versammelt wissen«, vermutete Yevgenji. Von Spyridon war nichts zu entdecken. Ganz klar, die Ewigen Todfeinde hoben ihren Kampf bis zum Schluss auf. Jeder wartete auf den ersten Zug des anderen, wie beim Schach.
    »Sie wissen nicht, was genau wir vorhaben«, sagte Oberbefehlshaber Bairre, ein weißhaariger, sehniger Elf mit vielen Falten im Gesicht.
    »Unter Umständen ersinnt Bandorchu aber auch einen Plan, an anderer Stelle durchzubrechen«, überlegte Naburo.
    »Unmöglich«, widersprach Bairre. »Dazu müsste sie den Weg übers Meer nehmen. Das Gebirge ist unüberwindlich, und es mag ihr vielleicht sogar gelingen, einen Weg hindurchzubrechen, aber das dauert viel zu lange. Und der Durchgang wäre noch schmaler.«
    »Ich glaube, sie wartet«, murmelte Yevgenji mehr wie im Selbstgespräch. »Auf ein Zeichen des Getreuen.«
    »Denkst du, sie ist immer noch nicht bereit?«, fragte Arun ungläubig.
    »Vergiss nicht, Fanmór hat sie schon einmal besiegt und …«
    »Durch Verrat …«
    »Dennoch prallen hier zwei uralte Mächte aufeinander; da will alles gut überlegt sein.«
    Ein Bote kam angelaufen. »Die Funkenelfen melden Bewegung! Eine geschlossene Truppe schiebt sich durch den Gang!«
    Bairre faltete die Hände auf dem Rücken. »Also schön, gehen wir wie bisher vor: Wir sperren den gesamten Ausgang. Barrikaden, Fußsoldaten, Speere, Pfeile. Geschossen wird ab der ersten Sichtung; es mag uns gleichgültig sein, ob sie sich dann zurückziehen.« So war es in den letzten Tagen verlaufen. Den entscheidenden Vorstoß hatte Bandorchu bisher noch nicht unternommen. Opfer hatte es dennoch auf beiden Seiten gegeben, doch stets nur in kurzen Scharmützeln.
    »Vielleicht sollten wir zur Abwechslung mal Brandpfeile einsetzen«, schlug Arun vor. »Die sind in der Seeschlacht sehr unfein, aber wirkungsvoll.«
    Der Oberbefehlshaber nickte.
    Die Barrikade wurde geschlossen, und die Schützen gingen in Stellung. Hinter ihnen folgten die Speerwerfer und die wartenden Fußsoldaten. Sie eröffneten das Feuer, sowie der Feind in Sicht kam, und Schreie klangen auf, als die Brandpfeile ihre Opfer fanden. Kurz darauf stürmten die Fußsoldaten in die Schlucht hinein, und metallisches Klirren hallte von den glatten Steilhängen wider.
    »Sie brechen durch!«, rief ein Späher. »Es sind Trolle und Steinriesen!«
    »Gut, empfangen wir sie entsprechend mit unseren Gegenstücken!«, befahl Bairre und winkte dem entsprechenden Befehlshaber.
    Sofort stampften die mächtigsten Geschöpfe herbei, Riesen und Massivlinge, Trolle und Felsfresser. Sie brachen durch die eigene Barrikade, bevor ein Durchlass geschaffen werden konnte – ein Grund, weswegen sie nur selten eingesetzt wurden –, und stemmten sich ihren Gegnern entgegen.
    »Reiterei!«, warnte derselbe Späher, bei dem soeben eine erschöpfte Funkenelfe eintraf.
    Da näherte sich schon eine Staubwolke. Auf mutigen Pferden sprengten Lanzenträger an den kämpfenden Riesen vorbei und zwischen ihnen hindurch. Nicht alle schafften es, aber die meisten. In Windeseile aufgesessene Crain jagten ihnen entgegen. Allmählich wurde es voll in der Schlucht.
    »Fußvolk!«, kam die nächste Meldung herein. »An den Flanken!«
    Bairre wandte sich zu Naburo und Arun um. »Es ist so weit. Sie wissen jetzt unsere Stärke und Zusammensetzung. Nun brechen sie nach Plan

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