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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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begeistert fort. »Das ist schon der zweite oder dritte Fund dieser Art, aber der hier ist etwas ganz Besonderes. Er ist am besten abgebildet und sieht perfekt aus … Dabei ist er mehrere Millionen Jahre alt! Niemand weiß genau, wie alt, das muss erst noch gründlich untersucht werden. Aber stellen Sie sich vor, in dem Sumpfland, das damals hier vorherrschte, hat sich ein Mensch bewegt!«
    »Wahnsinn«, stellte Nadja nervös fest. Dann weiteten sich ihre Augen. »Aber … wo ist er hin?«
    »W… was meinen Sie?« Der Engländer beugte sich hastig neben sie und wurde ganz blass. »Er ist weg! Fort! Verschwunden! Unmöglich!«, schrie er panisch.
    Und Nadja wurde es eiskalt.
    Ein nackter Mann kam aus der See. Wasser perlte an seiner bleichen Haut ab, als könne es ihn nicht berühren. Er stieg die sandige, leicht sumpfige Anhöhe hinan, steuerte auf einen Findling aus porösem Gestein zu und setzte sich darauf
.
    »Ich habe den Ruf empfangen. Ich warte«, sagte er
.

12 Das Blut des Getreuen
    Kurz nach sechzehn Uhr sperrten sie das Gelände. Die Rede war von »Kulturschändung« und dergleichen, und die Touristen mussten sich notgedrungen fügen.
    Nadja wunderte sich allerdings, wie großräumig das Gebiet abgeriegelt wurde. Sie selbst hielt sich unter einem Schuttberg versteckt, den sicher niemand durchsuchen würde, aber von dem aus sie einen guten Überblick hatte. Etwas stimmte nicht.
    Und dann sah sie, was – nämlich den Spriggans! Er saß auf der Schulter eines Polizisten und flüsterte diesem etwas zu.
    »Wo mögen diese beiden Idioten plötzlich herkommen?«, fragte Nadja sich leise. »In Warqla hatte er sie nicht dabei.«
    Aber das bedeutete, dass der Getreue nicht mehr weit sein konnte. Nadja wunderte sich ohnehin, wieso er nicht schon längst vor Ort mitmischte. Anscheinend war er aufgehalten worden. Das durfte ruhig noch ein bisschen länger dauern.
    »Und wo ist der zweite Teil des Doppelpacks an Deppen?«
    Da sah sie ihn schon heraneilen und heftig gestikulieren. Cor wisperte dem Polizisten noch einmal etwas ins Ohr und sprang dann von der Schulter. Der Mann verließ den Bereich mit steifen Schritten.
    »Jetzt haben wir erst mal Ruhe«, sagte der Spriggans zum Kau. »In den nächsten Tagen stört uns hier keiner.«
    »Wann wird der Gebieter eintreffen?«
    »Kann nicht mehr lange dauern. Er ist sehr ungeduldig. Inzwischen ist er beritten, annähernd ein halbes Hundert Swartson begleitet ihn.«
    Der dürre Elf sah sich um. »Aber wo sind die anderen? Bestimmt ist dieses Mischblut schon hier und schnüffelt überall herum!«
    Gut geraten
, dachte Nadja und grinste.
    »Das ist mir egal. Um die soll sich der Gebieter kümmern, ich habe es satt.« Cor blies sich leicht auf. »Seit diesem widerlichen kleinen Windelscheißer will ich mit denen nichts mehr zu tun haben! Das kann keiner von mir verlangen.«
    Der Kau stieß ein angeekeltes Geräusch aus. »Ja, das war unglaublich. Was wir alles auf uns genommen haben! Und dann waren wir das Gespött von ganz Tara.«
    Bei mir wärt ihr was ganz anderes
, dachte Nadja grimmig.
Eure dürren Hälse würde ich euch so lange umdrehen, bis man Korkenzieher draus machen kann!
    Sich einfach so ein wehrloses Kind zu greifen und zu entführen … Na gut, Talamh hatte es ihnen ordentlich schwer gemacht, aber Nadja hatte ihnen noch lange nicht vergeben.
    »Ich bin froh, dass wir von da weg sind, überhaupt von alldem«, fügte der Kau hinzu. »Da war’s ja im Schattenland besser.«
    Cor streckte die Arme und gähnte. »Heute kommt der Gebieter bestimmt nicht mehr. Ich habe Hunger. Wollen wir in die Stadt und Sterbliche piesacken? Sobald der Meister da ist, haben wir keine Gelegenheit mehr für Spaß.«
    Der Kau war sofort dabei, und Nadja sah die beiden davonspringen. Langsam, ständig nach allen Seiten sichernd, verließ sie ihr Versteck. Die Sonne ging allmählich unter, die Berge im Norden verbargen sich hinter Dunst. Es war sehr still.
    »Sieht so aus, als müsste ich hier allein die Stellung halten«, murmelte Nadja. »Und wenn der Getreue kommt, mache ich
buh
, er fällt tot um, und das war’s dann.«
    Sie schritt von der Tempelruine hinunter zum Knotenpunkt, der auch in dieser Zeit pulsierend und kraftvoll schlagend vor ihr lag. Er war überhaupt nicht zu verfehlen – sobald man ihn einmal entdeckt hatte. Ansonsten verstand er es gut, sich verborgen zu halten. Ihre Finger glitten über den glatten Boden an der Stelle, wo der Fußabdruck verschwunden war. Was hatte

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