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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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mehr zu sehen war. Thalion schien verschwunden und mit ihm dieser Lichtschein.
    »Falls du Thalion und Michael suchen solltest, Liebes, dann schau dort hinüber.«
    Ich folgte seinem Fingerzeig und fast am Ende des Gartens konnte ich sie ausmachen. Thalion erkannte ich sofort und aus der Lichtsäule war eine schemenhaft erkennbare Gestalt geworden.
    »Michael?« echote ich verblüfft. »Der Michael, mit dem du vor Wochen in der Kapelle gesprochen hattest?«
    Darian nickte. »Genau der.« Dann lachte er leise auf. »Ja glaubst du denn, ich wäre der einzige meiner Art, der mit einem Engel spricht?«
    »Ja. Nein. Oder doch«, stotterte ich durch meine Gedanken, sortierte sie lautlos und schnell, meinte schließlich ohne den Blick von den beiden Gestalten in der Ferne zu nehmen: »In der Kapelle ist es überall hell gewesen, als du mit dem Wesen dort gesprochen hast. Du standest voll drin.«
    »Und nun wundert es dich, dass die Beiden dort nebeneinander her schreiten und Thalion weiterhin in Dunkel gehüllt ist, während Michael leuchtet wie ein Halogenstrahler?«
    »So in etwa, ja.«
    »Allen Engeln, und Michael im Besonderen, ist es möglich, ihr Licht so einzugrenzen, dass es für andere ungefährlich ist. Thalion würde darin verglühen, würde dieses Licht ihn erfassen.«
    »Warum?«
    »Weil es den wahren Glauben bedeutet und göttliches Licht ist, Faye. Sie sind direkte Boten von Gott. Jedes Wesen, ob seelenlos oder mit einer dunklen Seele, wird durch das Licht Gottes auf der Stelle vernichtet, denn es bringt Erlösung und Vergebung, die nicht jedem willkommen ist. Noch nicht. Michael weiß das und reagiert entsprechend. Hattest du nie Religionsunterricht?«
    Ich grinste schief. »Da habe ich wohl geschwänzt. Und was die Praxis betrifft, so war der Unterricht ohnehin extrem dürftig, wie ich gerade feststellen darf.« Dann wurde ich ernster. »Wieso hat es dich nicht vernichtet?«
    Knirschte er mit den Zähnen oder hatte ich mich nur verhört? Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ja. Dann lächelte er mich leicht gequält an. »Dank der etwas verunglückten Austreibung, von der ich dir erzählt habe, habe ich einen Teil meiner Seele zurückbekommen. Und dieser Teil ist es, der mich selbst den hellsten Lichtschein bestehen lässt.«
    »Ich werde dich jetzt nicht fragen, ob das ein echter Vorteil ist«, murmelte ich und erntete schallendes Gelächter.
    Im gleichen Moment wandten sich die beiden Beobachteten uns zu und ich fühlte auf diese Distanz ihre Blicke auf uns ruhen. Einem inneren Zwang nach, unterdrückte ich ein Winken, nickte ihnen jedoch deutlich zu. Thalion schien sich kaum zu rühren. Von der hellen Gestalt jedoch kam ein erkennbares Nicken und obwohl sie so weit weg war, hatte ich das Gefühl, ihr direkt gegenüberzustehen. Und als habe sie meinen Gedanken vernommen, fühlte ich etwas Warmes über meine Wange gleiten, fast wie eine Berührung. Verblüfft schaute ich Darian an. Er lächelte nur, blickte dann Michael entgegen und schickte ihm einen Gruß.
    »Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin in einem Traum, Darian. Vampire, Engel und ich mitten drin.« Er schaute mich fragend an und ich fügte hinzu: »Falls hier gleich ein Einhorn aus dem Gebüsch springt, darfst du mich kneifen.«
    Der Griff an mein Hinterteil und das Erscheinen eines geflügelten Pferdes aus der Rosenhecke erfolgte gleichzeitig.
    Protestierend rieb ich mir über die zwiebelnde Stelle. »Ich sagte Einhorn, Darian. Nicht Pegasus!«
    Er lachte amüsiert. »Entschuldige, Schatz. Die Einladung war dermaßen verlockend, dass ich da etwas durcheinander gebracht habe. Darf ich es noch mal versuchen?«
    Ich knuffte ihm gegen den Oberarm. »Scherzkeks.«
    »Jederzeit.« Liebevoll grinsend zog er mich in seine Arme und kurz darauf trag er mich ins Zimmer. »Genug getrödelt, Faye. Du gehörst ins Bett. Morgen wird wieder ein langer Tag.«
    Ich setzte ein Schmollen auf. »Können wir nicht mal eine Pause machen?« Er schüttelte bedauernd den Kopf. »Nicht mal eine ganz kleine?«
    Abermals ein Kopfschütteln. Ich verzog das Gesicht. »Mist.«
    »Also gut«, räumte er ein und setzte mich auf dem Bett ab. »Ich überlege es mir.«
    »Das ist zumindest ein Wort.« Hurtig schälte ich mich aus meinen Jogginganzug, griff demonstrativ nach seinem Pyjamaoberteil und grinste ob seines fragenden Blickes breit. »So demonstrieren Paare ihre Zusammengehörigkeit.«
    »Aha. Dann schließe zumindest die Knöpfe, sonst könnte ich auf die Idee

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