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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Herz. Erwartete ich nun einen Aschehaufen, wurde ich enttäuscht. Statt zu zerfallen, wurde der Tremere wieder einmal bewegungslos und rollte nur genervt mit den Augen.
    »Hoppla!« rutsche es meinem Vater heraus. »Der ist wohl doch einer der Alten.«
    Verwundert sah ich ihn an. »Wie meinst du das?«
    »Holz vernichtet die Jüngeren mit dünnerem Blut. Die Älteren aber lähmt es nur.«
    Ich erinnerte mich an Darians Erzählungen unten im Verließ bei Thalion. Nun verstand ich.
    »Ich könnte ihn diablerieren«, schlug Steven diensteifrig vor.
    »Wenn du dir an dem Kerl die Eingeweide völlig verderben möchtest, nur zu«, meinte Dad ungerührt.
    »Wir können ihn auch morgen früh der Sonne aussetzen, dann löst sich das Problem von alleine«, schlug Darian vor.
    »Nein! Tut bitte nichts«, warf ich ein. »Ich brauche ihn noch.«
    Alle blickten mich verwundert an. Ich erhob mich und wandte mich dem Ausgang zu. »Macht ihn bitte nicht kaputt. Ich brauche nur ein paar Stunden, dann sollte das Problem behoben sein. Jason, ich könnte Hilfe gebrauchen. Sie müssen mir ein paar Dinge besorgen.«
    D ie halbe Nacht lang hatte ich in Darians Werkstatt in der Scheune meine Zeit verbracht und Vorbereitungen getroffen. Ich hatte mehrere Holzstäbe ausgehöhlt und präpariert. Jason hatte mir am nächsten Morgen die gewünschten Materialien gebracht. Nach einigen Fehlversuchen, die mir leicht verschmorte Haarspitzen verpasst hatten, befand ich mich nun auf dem richtigen Weg. Oder dem richtigen Mischungsverhältnis.
    Gerade war ich dabei, die Chemikalien in ein sehr dünnes Glasröhrchen zu füllen und mit einem dünnen Glasdeckel zu trennen. Dieses steckte ich dann in den ausgehöhlten Pflock. Vorne stark angespitzt, dürfte er beim Auftreffen auf festes Material eingedrückt werden. Das Glas innen würde zerbrechen, die Chemikalien sich vermischen und sofort entflammen.
    Mit Schwung warf ich den Pflock gegen die Wand und jubilierte laut, als der erwartete Effekt eintrat. Ein Hoch auf meine Ausbildung im Photolabor und dem Umgang mit Chemie! Zu irgendetwas anderem als Bildentwicklung in der Dunkelkammer musste sie ja gut sein.
    Mit einem triumphalen Lächeln verließ ich zusammen mit Prototyp Zwei die Werkstatt und fand Darian bemüht gelangweilt an dem Scheunentor lehnend vor.
    »Allem Anschein nach hatten deine Bemühungen Erfolg«, deutete er mein Lächeln richtig.
    »Das wird sich zeigen«, meinte ich wage und marschierte über den Hof zurück ins Haus, »in spätestens fünf Minuten.«
    »Ich bin gespannt, was du da zusammengebastelt hast. Der Knall vorhin war ja nicht zu überhören. Was genau hast du verbrannt?«
    »Frage mich lieber, was ich gedenke, damit zu verbrennen.« Lächelnd eilte ich die Treppe hoch und ließ mir von Darian die Tür aufhalten. »Ist Dad schon nach London aufgebrochen?«
    »Vor zwei Stunden bereits. Er wird vor heute Abend nicht zurück sein.«
    »Okay.« Ich eilte die Stufen zum Keller hinunter. Jason hatte unseren Weg gekreuzt und sich uns angeschlossen. Und da Steven sein Quartier im Keller bezogen hatte, brauchten wir nur an seine Tür zu klopfen. Schließlich standen wir vor der Tür zur Arena.
    »Bist du sicher, dass du das tun möchtest?« fragte Darian ernst. »Nicht, dass dabei etwas schief geht.«
    »Sehr sicher.« Ich nickte knapp. »Es war meine Idee, also führe ich sie auch aus.«
    »Wie du willst.«
    »Ich habe einen Feuerlöscher dabei, Sir«, wandte Jason ein. »Wir sind daher gewappnet.«
    »Gegen was auch immer«, vernahm ich den leicht schläfrig klingenden Kommentar von Steven. War wohl nicht seine Zeit zum Aufstehen.
    »Dann mal los!« Darian schob den Riegel beiseite und nacheinander traten wir ein. Wie schon zuvor hing der Tremere in Eisen gelegt am hinteren Ende der Arena an der Wand.
    Kurzeitig überlegte ich, ihm eine ehrliche Chance einzuräumen, doch Darian hatte meine Gedanken gelesen und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Beende es zügig, Schatz. Alles andere wäre Zeitschinderei.«
    Ich atmete einmal tief durch, trat mit dem Pflock auf den Gefangenen zu und sah ihn an. Nachdem er den Pflock in meiner Hand bemerkt hatte, erwiderte er meinen Blick leicht amüsiert.
    »Hast du noch etwas zu sagen, ehe du zu Boden rieselst?« fragte ich freundlich.
    Er lächelte bösartig und ließ dabei seine Zähne aufblitzen. »Möchtest du nochmals der menschlichen Arroganz frönen, indem du diesen unsinnigen Versuch erneut durchführst?«
    »Echter Stil, mein Lieber, sieht

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