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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sollte, doch siegte die Müdigkeit und ich schlief wieder ein. Bis ich abermals hochschreckte und nach etwas zu greifen versuchte, was sich einfach nicht fassen ließ. Zudem war mir übel, sodass ich mich ins Bad schleppte, meinen revoltierenden Magen entleerte und zurück ins Bett kroch. Sollte ich etwa krank werden?
    Bloß nicht! Nicht jetzt! Der Zeitpunkt war vollkommen ungünstig.
    Mir war kalt, ich vermisste Darian. In Ermangelung seines warmen Körpers vergrub ich mein Gesicht in seinem Kissen, rollte mich zusammen und schlief irgendwann, irgendwie wieder ein.
    So war es kaum ein Wunder, dass ich mich scheußlich fühlte, als ich mich bei Morgengrauen wieder aus dem Bett erhob und ins Bad schleppte. Mein Magen schlingerte weiterhin wie ein Schiff auf hohen Wellen und nur durch reine Willenskraft wich ich diesmal der Toilette aus. Ein Schwall kaltes Wasser ins Gesicht und ein Schluck in den Magen brachten meine angeschlagenen Lebensgeister ein wenig in Wallung. Aber fit war ich nicht.
    Nachdem ich mich in irgendwelche Kleidung gezwängt hatte, begab ich mich in Richtung Küche. Allerdings ließ allein der Geruch von frischem Kaffee meinen Magen erneut rebellieren und mich ernstlich an eine Flucht denken. Doch auch das unterdrückte ich erfolgreich, straffte die Schultern und trat ein.
    »Kaffee, Miss McNamara?« scholl es mir freundlich entgegen.
    Okay, bis zum Waschbecken schaffte ich es, dann begrüßte ich den Ausguss mit gurgelnden Lauten.
    »Um Himmels Willen, Kind!« Sofort war Eileen neben mir und reichte mir ein feuchtes Tuch. »Sie werden mir doch nicht krank werden?«
    »Geht schon«, brachte ich mühsam hervor, hob den Kopf und schaute sie verlegen an. »Hab mir wohl den Magen irgendwie verdorben.«
    »Hoffentlich nicht an meinem Obstsalat?«
    Mir gelang ein kleines Lächeln. »Nein, daran sicherlich nicht.«
    »Ich würde vermuten, Miss McNamara, dass Sie heute lieber einen Tee wünschen«, erklang Jasons Stimme hinter mir und das Klappern von Porzellan ließ ahnen, dass er genannte Flüssigkeit bereits in einer Tasse für mich bereithielt.
    »Es geht schon wieder, Eileen. Danke«, beruhigte ich die Frau und wischte mir das Gesicht mit dem Tuch ab. Dann setzte ich mich mit leicht wackeligen Beinen an den Küchentisch und nahm einen sehr vorsichtigen Schluck Tee. Dankbar registrierte ich, dass mein Magen ihn freundlich annahm und wurde mutiger, lehnte jedoch das Angebot eines Frühstückes ab.
    »Mr. Knight berichtete mir von Ihren Plänen und seiner Besorgnis darüber«, meinte Jason mit leichtem Unmut in der Mimik. »Wenn Sie mir die Bemerkung erlauben, Miss McNamara, so halte auch ich dieses Unterfangen für gewagt. Insbesondere, da es Ihnen nicht sehr wohl zu sein scheint.«
    Mit einem kleinen Lächeln legte ich kurz meine Hand auf seine. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Jason. Aber ich denke, dass mir genau diese Sache auf den Magen schlägt. Außerdem habe ich mies geschlafen. Ich werde damit schon fertig. Trotzdem danke für Ihre Fürsorge.«
    Für einen langen Moment sah Jason mich sehr ernst an, dann schließlich nickte er verstehend. »Sie werden wissen, was Sie tun, Miss McNamara. Und ich glaube, dass Mr. Knight sich in einigen Dingen bei Ihnen noch sehr wird wundern müssen.« Mit diesen für mich rätselhaften Worten verließ er die Küche und verblüfft sah ich ihm nach.
    Und noch verblüffter sah ich Eileen an, nachdem sie vernehmlich einen Laut der Unmut von sich gegeben hatte.
    »Himmel hilf!« stieß sie daraufhin hervor und warf energisch den Lappen ins Spülbecken. Dann trat sie vor mich und sah mich mütterlich erbost an. »Jetzt ist’s genug! Jahrelang habe ich meinen Mund gehalten, aber jetzt langt es! Diese gedankenlosen Männer sind doch wirklich …« Sie setzte sich zu mir, mein Blick folgte jeder ihrer Bewegungen und auch, als ihre Hand sich über meine schob und diese unermüdlich zu tätscheln begann. »Ich möchte Ihnen jetzt einmal etwas sagenjunge Frau: Sie gehören nicht hierher! Sie sind zu jung und zu gut für diese Welt, mein Kind. Und wenn Sie gescheit sind, packen Sie noch heute Ihre Sachen und verlassen dieses Haus und alles, was damit zusammenhängt. Suchen Sie sich einen netten Mann, bekommen Sie Kinder, vergessen Sie all das, was Sie hier gesehen haben. Das ist nicht Ihre Welt, Kind! Und niemand hat das Recht, Sie darin zu verstricken und festzuhalten. Gehen Sie, solange es noch nicht zu spät ist!«
    »Ich befürchte, es ist bereits zu spät, Eileen«,

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