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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Mädels! Gibt’s noch Frühstück?«
    Diensteifrig sprang Eileen auf und Sekunden später hörte man geschäftiges Klappern. Derweil nahm Dad mir gegenüber auf dem Stuhl Platz, auf dem zuvor Eileen gesessen hatte. Er lächelte mich an. Dann erlosch dieses Lächeln und sein Blick wurde ernst. »Du siehst lausig aus, Faye.«
    »Danke, Dad. Das baut auf«, brummte ich in meine Tasse, wich Dads prüfendem Blick jedoch aus.
    »Ehrlich, Kind. Du hast dunkle Ringe unter den Augen, bist weiß wie eine Wand und deine Haare sehen aus wie das zerwehte Nest eines Vogels.«
    Diesmal schaute ich auf. »So schlimm?«
    »Schlimmer, Faye.«
    »Ich bitte Sie, Duncan McNamara! So können Sie doch nicht mit einer Dame sprechen!« kam es aus Richtung Herd und ein Teller mit Rührei landete vor meinem Vater auf dem Tisch.
    »Sie ist keine Dame, Eileen. Sie ist meine Tochter«, murmelte er zurück und tunkte Toast ins Ei. Bevor die Backware in seinem Mund verschwinden konnte, entschlüpfte sie seinen Fingern und befand sich in der Hand von Eileen, die dem Hungrigen einen funkelnden Blick schenkte. »Und das Eine schließt das Andere aus?«
    »Ich hätte gern meinen Toast zurück.«
    »Erst, wenn Sie sich bei Ihrer Tochter anständig für Ihre unbedachten Worte entschuldigt haben!«
    »Was?«
    »Eileen, es ist –«
    »Nein, Kind!« fuhr sie mir über den Mund. »Ist es nicht! Und es wird Zeit, dass diesem sturköpfigen, schottischen Trampel einmal klar gemacht wird, dass er seine Schuhe zu putzen hat, wenn er einen Raum betritt!«
    »Meine Schuhe sind sauber!« empörte sich Dad und hob seinen Fuß auf den Tisch. »Krieg ich jetzt meinen Toast zurück?«
    Ein Schlag von Eileen auf sein Bein und er nahm es wieder herunter. Er grinste sie gewinnend an. Es prallte von ihr ab. Ihre Brauen zogen sich warnend zusammen. »Nun?«
    »Ist ja gut.« Er wandte sich mir zu, schob den Stuhl geräuschvoll zurück, erhob sich und verbeugte sich ungelenk. »Verzeih, dass ich mir erlaubte, deinen lausigen Zustand zu bemerken und es auch noch anzusprechen. Ich gelobe Besserung, indem ich ab heute genauso oberflächlich sein werde, wie der Rest dieser verlogenen Gesellschaft und mich in Zukunft nur noch um meine eigenen Belange kümmere. So! Was ist nun mit meinem Toast?«
    Statt in seiner ausgestreckten Hand zu landen, flog er ihm ins Gesicht. Er klaubte ihn von seiner Wange und sah Eileen verblüfft nach, die ihm den Rücken zugewandt hatte. »Was ist? Es war eine ehrliche Entschuldigung! Genau, wie du es haben wolltest!«
    »Wie konnte ich nur glauben, dass Sie einmal etwas Herzliches und Sanftes zustande bringen, Duncan!«
    »Ich bin herzlich, Eileen!« knurrte Dad zurück. »Und jeder, der das Gegenteil behauptet, darf mich gern kennen lernen!«
    Hatte ich mich anfangs noch arg zurückgehalten, konnte ich nun ein Lachen nicht weiter unterdrücken. Da rupften sich zwei Menschen, die es beide nur gut mit mir meinten. War das nicht verrückt?
    Gerade als ich im Begriff stand, mich zwischen die Beiden zu werfen, flog abermals die Tür auf und Steven torkelte herein. Sofort verstummten die beiden Streithähne. Doch ohne auf uns zu achten, steuerte er mit einem eleganten Schwenker um ein durch das Fenster einfallenden Lichtstrahl herum den Kühlschrank mit den Konserven an, nahm eine heraus und biss hinein. Dann erst schien er uns und auch das Schweigen im Raum zu bemerken. »Is was?«
    Eileen ließ die Bratpfanne sinken, Dad stellte zeitgleich den Teller zurück auf den Tisch und wie aus einem Munde antworteten sie: »Nein.«
    Stevens Blick schwenkte irritiert zwischen den beiden hin und her, dann zuckte er mit den Schultern und begab sich zum Ausgang. Er öffnete die Tür und verhielt einen Moment. »Übrigens, Faye: Du siehst heute echt beschissen aus.« Damit fiel sie hinter ihm zu.
    Mein »Vielen Dank!« und die Bratpfanne fanden gleichzeitig ihr Ziel: Die Tür. Dad hingegen brüllte quer durch die Küche: »So was sagt man nicht zu einer Dame, Bengel! Insbesondere, wenn sie meine Tochter ist!« Und etwas leiser: »Jetzt bloß keinen Spruch, Eileen! Klar?«
    Die Geste des Reißverschlusses vor ihrem Mund brachte meinen Vater zum Grinsen und mich zum Kichern. Dann schließlich erhob ich mich und lächelte die Beiden nacheinander an. »Wenn es genehm ist, werde ich duschen gehen. Das dürfte meinen etwas desolaten Zustand wieder in Ordnung bringen.«
    »Gute Idee, Faye«, nickte mein Vater. »Bekomme ich jetzt einen frischen Toast, Eileen?«
    »Rechtes

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