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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Augenpaare mich weit aufgerissen musterten, sickerte mir langsam in den Sinn, dass der Erwähnte durchaus kein Unbekannter für die hier Anwesenden war.
    »Wraith«, echote Steven leichenblass.
    »Ja, genau so hat es geklungen, Steven. Und wer ist das?«
    »Hat Thalion wirklich die Giovanni erwähnt, Faye?« Darian sah mich derart erschreckt an, dass mir mulmig wurde. So nickte ich nur.
    »Verflucht!« Er trat über die Lache hinweg auf mich zu und schaute mir fest in die Augen. Ich merkte, wie er etwas in mir zu suchen begann und gewährte ihm Einlass. Wie ein Hauch durchforschte er blitzschnell meine Gedanken und stieg dann wieder aus. »Nichts«, murmelte er schließlich. »Er hat dir nichts weiter mitgegeben.«
    »Nein, das hätte ich dir aber auch selbst sagen können«, gab ich zurück. »Aber könnte mir mal jemand erklären, wer dieser mysteriöse Giovanni mit seinem Wraith ist?«
    »Die Giovanni sind Nekromanten, Faye«, fühlte mein Vater sich genötigt, mir die fehlenden Informationen zu geben. »Du hast bestimmt schon über sie gelesen, obwohl sie nicht gern erwähnt werden. Und ein Wraith ist ein Todesalb. Eine durch einen Nekromanten gebannte dunkle Seele, so etwas wie ein Geist, der nur Tod und Verderben kennt. Es heißt, diese Geister seien deswegen so wütend, weil sie nicht in die Unsterblichkeit gelangen können, da sie hier festgehalten werden und somit alles und jeden töten, der sich ihnen in den Weg stellt.«
    »Er wird ihn zerfetzten.« Steven schüttelte mit dem Kopf. »Egal, was wir tun, Thalion ist nicht zu retten. Nicht, wenn sie einen Wraith auf ihn ansetzen.«
    »Ich habe noch nie etwas davon gehört, geschweige einen gesehen.«
    »Wenn dem so wäre, Faye, hättest du anschließend kaum mehr die Möglichkeit, jemanden davon zu erzählen.«
    »Und warum habe ich die ganze Zeit das Gefühl, dass genau dieses Wesen mir nichts anhaben kann, Darian?«
    »Du hast was?« Dad glotzte mich ungläubig an. »Niemand kann sich einem Wraith entgegenstellen und es unbeschadet überstehen. Selbst Darian würde ziemliche Probleme bekommen.«
    »Danke, Duncan. Sehr rührend.«
    »Gern geschehen, Darian.«
    »Thalion sprach von einem Kleid, einem weißen.«
    »Bitte?«
    »Er sprach von einem weißen Kleid, Dad! Dass ich es überziehen solle. Angeblich hat Darian es irgendwo –«
    »Ich weiß, welches er meint«, kam es heiser von rechts. »Bei Gott, er kann das nicht ernst meinen!«
    Dad starrte ihn irritiert an. »Wovon sprichst du, Darian?«
    »Auf dem Boden liegt seit – nun ja – einer ziemlich langen Zeit ein weißes Kleid, bestickt mit Kristallen. Es sind lupenreine Diamanten. Und ich glaube zu wissen, warum Thalion es erwähnte. Dieses Kleid wirkt durch die Steine wie ein Schutzschild, sie reflektieren das Licht und jeder wird davon geblendet. Und ganz besonders ein Wraith, der sich in unmittelbarer Nähe dazu aufhalten würde. Ein Todesalb wird diese Form des Lichtes unbedingt meiden wollen. Wie auch jeder Vampir, nur so nebenbei bemerkt.«
    »Dann also könnte es doch funktionieren!« Meine Hoffnung wuchs.
    »Nein!« fuhr mein Vater dazwischen. »Es kommt nicht infrage! Ich lasse Faye nicht in diese Bruthölle, egal ob behangen wie ein glitzernder Christbaum oder nicht. Niemals!«
    »Dad!«
    »Ruhe, Faye! Ich will davon nichts mehr hören!«
    »Na klasse!« schmollte ich und verschränkte die Arme. »Dann zieh es doch selbst über und hau Thalion da raus! Aber vergiss nicht, dass du den Rock anheben musst, sonst fällst du nämlich auf die Nase!«
    »Sei nicht so vorlaut, junge Dame!«
    »Pah! Und du bestimm nicht dauernd über meinen Kopf hinweg, alter Mann!«
    »Pause, Mädels!« warf Steven diesmal dazwischen. »Hört mit dem Streit auf, so kommen wir nämlich nicht weiter.«
    Für einen kurzen Moment wechselten mein Vater und ich noch einen finsteren Blick, dann atmete Dad tief durch und nickte. »Hast sogar mal Recht, Junge. Also? Was machen wir?«
    »Hast du nicht mal einen Baali diableriert, Darian?«
    Langsam drehte er sich zu Steven um und sah ihn scharf an. »Nicht nur einen, Steven. Doch wenn du darauf spekulierst, dass ich dadurch auf die Kraft der Dämonenbeschwörungen zurückgreifen werde, hast du dich getäuscht. Niemals werde ich das anwenden!«
    »Auch nicht, um einen alten Freund zu retten?« hakte Dad nachdenklich nach.
    »Nein, auch dann nicht, Duncan. Der Preis ist zu hoch!«
    Dämonen? Beschwörungen? In welchem Film war ich denn jetzt gelandet?
    Himmel, ich hatte das

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