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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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zuhause sind.«
    »Klingt gut.« Ich lächelte matt. »Klingt richtig gut.«
    »Ist dein Weinkeller noch an der gleichen Stelle wie vor gut zwanzig Jahren?« fragte mein Vater unseren Gastgeber. »Ich möchte mich heute Nacht einfach nur noch zuschütten, bis ich nicht mehr stehen kann.«
    »Jason, seien Sie so gut, und bringen Sie zwei Flaschen Burgunder in den Salon.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    »Besser vier, oder gleich fünf Flaschen, Jason«, warf mein Vater ein.
    »Eine Kiste!« erhöhte ich den Einsatz. »Besäufnis? Ich bin dabei. Klingt wirklich richtig gut!«
    E in Glas Wein und für gewöhnlich war ich hinüber, zwar nicht betrunken, dafür aber unendlich müde. An diesem Abend jedoch gelang mir weder das eine noch das andere. Ich trank bereits das dritte Glas, doch keines der bekannten Symptome stellte sich ein. Ich blieb vollkommen nüchtern und war gleichzeitig hellwach.
    Mein Vater dagegen bediente sich inzwischen an seiner dritten Flasche, die er verteidigte wie ein Hund seinen Knochen, und wirkte in seinen Bewegungen bereits etwas fahrig.
    Darian stand mit einem Glas Whiskey am Fenster und schaute in die Dunkelheit hinaus. Leise trat ich neben ihn und schaute ebenfalls durch die Scheiben. Ich wusste, er hatte mein Kommen geh ört, doch rührte er sich nicht.
    »Gibt es da draußen etwas Interessantes?« fragte ich leise.
    »Etwas braut sich zusammen«, gab er ebenso leise zurück.
    Ich folgte seinem Blick, konnte jedoch nichts erkennen. Sah nur sehr schemenhaft die Bäume der Allee und dahinter den Umriss des Waldes.
    »Sieh mit dem inneren Blick, Faye. Deine Augen können dich täuschen.«
    »Wie mache ich das?« Ich sah ihn irritiert an.
    »Augen zu, den inneren Fokus auf das vor dir richten und dann wieder hinsehen. So kannst du umschalten«, kam die Stimme aus dem Hintergrund. »Jason, noch eine Flasche bitte, diese ist leer.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Ich tat wie geheißen und schloss die Augen. Da legten sich zwei schwere Hände auf meine Schultern. Sie schienen mich halten zu wollen und ich vernahm Darians Worte dicht an meinem Ohr: »Nur sehen, Faye. Nicht gehen.«
    Ich nickte knapp und konzentrierte mich auf das, was dort in der Dunkelheit verborgen war. Und plötzlich meinte ich vor mir in einiger Entfernung Bewegungen zu fühlen. Verblüfft öffnete ich die Augen. Alles, was zuvor undurchdringliche Dunkelheit gewesen war, schien nun von einem bläulichen Schimmer umgeben. Jeder Baum, jeder Busch und sogar jeder Stein schien blass zu leuchten. Da huschte etwas über die Allee, eine geduckte Gestalt. Eine weitere tauchte auf, folgte der ersten. Jäh vernahm ich eine Bewegung direkt vor mir. Wie aus dem Nichts leuchteten zwei rote Augen vor mir auf und ich hörte meinen Namen. Es war Julies Stimme.
    Faye, Schwester. Komm zu mir, sprach sie. Ich warte hier draußen auf dich.
    Der Druck auf meinen Schultern wurde etwas schwerer. Sehen, nicht gehen, Faye.
    Warum kommst du nicht einfach rein, wenn du mich sehen möchtest, Schwester? erwiderte ich und legte zeitgleich eine Hand auf Darians. Nur zur Sicherheit, redete ich mir glaubhaft ein. Die Wahrheit war wohl eher, dass ich den Kontakt zur diesseitigen Realität benötigte. Denn ich hatte Angst.
    Ich kann nicht rein, ich warte hier auf dich, Faye. Komm zu mir, erklang abermals diese Stimme. Fast war ich geneigt zu glauben, dass Julie wirklich da draußen war. Aber nur fast, denn sie war direkt vor meinen Augen zu Tode gekommen. Und das wusste ich genau!
    »Vielleicht sollten wir doch raus gehen und dem Kerl ordentlich in den Arsch treten, dass der direkt zurück nach London fliegt«, brummte mein Vater übellaunig und erhob sich ächzend vom Sofa.
    »Wir sind nur zu zweit, Duncan. Zudem bist du betrunken und kannst kaum noch stehen. Er aber ist nicht allein gekommen.«
    »Ach was, Darian. Hoppla!« Ich vernahm das Verrücken eines Möbels und einen verhaltenen Schmerzenslaut. »Scheiß Sofa! So besoffen kann ich gar nicht sein, dass ich nicht noch einen Vampir in die Hölle schicken kann!«
    »Wer ist da draußen?« wagte ich die Frage, obwohl ich es bereits ahnte.
    »Lagat O’Malloy«, antwortete Darian und mein Vater fügte hinzu: »Der Drecksack, der Julie auf dem Gewissen hat, Schätzchen.«
    »Und warum ist er hier? Abgesehen davon, dass er mich sprechen möchte?«
    Das höhnische Lachen kam von meinem Dad. »Sprechen, Faye? Der hat etwas ganz anderes mit dir vor als dich zu sprechen!«
    »Dacht ich mir fast«, gab ich lakonisch zurück. »Ich

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