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Schatten Blut

Schatten Blut

Titel: Schatten Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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solange du willst, du elendes Stück Dreck! Aber beleidige niemals meine Schwester!« Und um meinen Worten den entsprechenden Nachdruck zu verleihen, schlug ich nochmals zu. Diesmal hörte ich das Nasenbein knacken. Sie jaulte auf. Ich drehte mich ungerührt um.
    »Wenn du es nicht getan hättest, hätte ich das mit Vergnügen übernommen«, kommentierte mein Vater diesen Vorfall mit einem finsteren Blick. »Darian, lass uns dem Elend ein Ende bereiten.«
    Moment noch, signalisierte dessen Geste und er trat auf die Gefangene zu. Sie fauchte und versuchte um sich zu schlagen. Erfolglos. Darians Hand schoss vor und packte sie am Hals, drückte sie fest gegen die Wand.
    »Warum ließ Lagat dich laufen?«
    »Hah! Ahnst du es nicht?« gab sie gepresst zurück. »Weißt du nicht, wen du bei dir hast?«
    »Verwandelte er dich deswegen?« Er warf mir einen kurzen Blick zu. »Wegen ihr?«
    »Du bist schwach geworden, Darian, Jäger vom Clan der Assamiten. Ich werde über dich und sie triumphieren und sie zu ihm bringen. Er wird mich reich belohnen. Lagat hat es gewusst. Die Schwester war die Falsche. Denk an die Prophezeiung!«
    »Du armseliges Ding!« angewidert ließ er sie los und wandte sich ab.
    »Du wagst es, zu widersprechen?« tobte sie sogleich los. »Du Ausgeburt eines zahnlosen Flughundes wagst dich gegen Naridatha zu stellen? Er wird dich vernichten! Dich und dein wässriges Blut, das selbst eine Mücke verschmäht. Alles wird vernichtet werden!
    Die Schattenjäger werden verlieren! Niemand entgeht dem Dunkel!«
    Einen Moment blieb Darian stehen und sah auf die Tobende. Dann zuckte er ergeben mit den Schultern. »Jason, haben Sie doch bitte die Güte und bringen Sie dieses Weib zum Schweigen.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Ich hörte einen Klicklaut, dann ein kurzes Surren. Sah etwas durch den Raum fliegen und einen Wimpernschlag später in Julies Brust eindringen. Für einen kurzen Moment riss sie die Augen ungläubig auf, dann sackte ihr Kopf nach vorne. Rasend schnell schien der Leib auszutrocknen, wurde grau und rieselte zu einem Aschehaufen auf der Bank zusammen. Wie von Geisterhand bewegt, pendelten die nun leeren Armschellen ein klein wenig hin und her, bis sie schließlich ruhig hängen blieben.
    Ich starrte auf den Haufen Asche, der einst meine Schwester gewesen war und konnte das Geschehene nicht fassen. Auch mein Vater war in seiner Bewegung regelrecht eingefroren und konnte nur noch fassungslos auf die nun leere Wand starren.
    »Ich sagte, zum Schweigen bringen, Jason. Ich sprach keineswegs vom Vernichten!«
    Jason besaß zumindest den Anstand, etwas betreten zu wirken. »Verzeihung Sir. Ein Missverständnis meinerseits. Wenn Sie erlauben, werde ich das gleich entfernen.« Er legte die Armbrust beiseite, verließ den Raum und kehrte mit Handfeger und Kehrblech zurück.
    »Ist Ihnen klar, dass Sie soeben meine Schwester um die Ecke gebracht haben?« fuhr ich ihn an, nachdem ich halbwegs meine Fassung zurückgewonnen hatte.
    »Madame. Das hier«, meinte er steif und wies auf den Haufen, der inzwischen auf dem Kehrblech zusammengefegt war, »dürften schwerlich die Überreste eines Menschen sein. Wenn Sie es jedoch wünschen, werde ich Ihnen selbstverständlich diese Asche in einem entsprechenden Gefäß wieder aushändigen.«
    »Das wird nicht nötig sein, Jason«, wandte mein Vater nun ein. »Es ist gut, dass es vorbei ist.«
    Mir lag eine weitere Bemerkung auf den Lippen, doch mein Vater nahm mich fest in die Arme und sah mich bittend an. Ich bemerkte die Tränen in seinen Augen und schwieg. So umarmten wir uns eine Weile schweigend und hingen unseren Erinnerungen nach.
    Vor meinem inneren Auge sah ich Julie. Sie winkte, war ganz in weiß gekleidet, im Hintergrund so etwas wie ein offenes, helles Tor, durch das gleißendes Licht fiel. Julie wirkte gelöst, vielleicht sogar glücklich, denn sie lächelte. Ich wollte ihr etwas zurufen, sie aufhalten, und brachte doch keinen Ton heraus. Da fühlte ich einen warmen Schauer durch mich hindurch laufen. Sie warf mir noch eine Kusshand zu, wandte sich um und verschwand durch das Tor. Lautlos schloss es sich hinter ihr.
    »Sie ist fort«, sagte ich leise und wischte mir mit dem Saum meines Shirts die Tränen ab. Vater nickte kaum merklich. »Ja, ich habe es gesehen.«
    »Ist sie im Himmel?« wagte ich verhalten zu fragen, auch wenn ich innerlich weder an Himmel noch Hölle glaubte.
    »Sie ist auf der Seite des Lichts«, gab Darian zurück. »Dort, wo die reinen Seelen

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