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Schatten der Angst (German Edition)

Schatten der Angst (German Edition)

Titel: Schatten der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Diaz
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wichtiger waren als alle Vorsichtsmaßnahmen. Sie seufzte und drückte einen Kuss auf den kalten Grabstein. »Ich liebe euch, Mom und Dad«, flüsterte sie.
    Sie richtete sich auf, klopfte sich die Jeans ab und brachte die übrigen Nelken hinüber zu Danas Grabstein, der nur wenige Grabstellen entfernt war. Amanda ersetzte die vertrockneten Nelken, die sie in der vergangenen Woche dort hingestellt hatte, durch neue. Mit gesenkter Stimme sagte sie zu Dana die Worte, die sie jede Woche an sie richtete: »Es tut mir so leid, Dana. Bitte verzeih mir.«
    Die Moderatorin von Channel Ten, Tiffany Adams, musterte die frischen Blumen, die auf Dana Bransons Grab lagen. Sie winkte den Kameramann zu sich. »Mach ein Foto davon. Hast du jemanden in der Nähe des Grabs gesehen?«
    »Nee, seitdem wir hier sind, ist dort niemand gewesen.«
    Sie trat zur Seite, damit er eine Aufnahme von den Blumen machen konnte. Sie ließ den Blick über den Friedhof schweifen, sah aber niemanden, der sie auf das Grab gelegt haben konnte. Die einzige Person in ihrem Sichtfeld war der Blumenverkäufer, Mr Reynolds. An dem Sonntag nach dem Mord an O’Donnell hatte sie mit ihm gesprochen und ihn gefragt, ob er wüsste, wer die frischen Blumen auf das Grab von Dana Branson legte. Er hatte behauptet, es nicht zu wissen, aber die Blumen, die heute hier lagen, waren viel zu frisch, als dass er nicht gesehen haben konnte, wer sie dort niedergelegt hatte.
    »Wirf mal einen Blick in die Mülltonne«, sagte sie und zeigte auf die Mülltonne, die neben dem Baum stand. »Sieh mal nach, ob jemand das Einwickelpapier von den Blumen dort hineingeworfen hat.«
    Er ließ die Kamera sinken und sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Ich soll für dich im Müll wühlen?«
    Sie verengte die Augen zu Schlitzen. »Ich möchte, dass du ihn nach einer Story durchwühlst. Jetzt.«
    Er ließ die Schultern hängen und brummte etwas Unverständliches. Solange er tat, was sie ihm auftrug, war es Tiffany egal, was er dazu sagte. Eine Minute später kam er mit Einwickelpapier in der Hand zu ihr zurückgerannt.
    »Volltreffer«, grinste er und streckte das pinkfarbene Papier in die Luft. »Auf dem Papier ist das Logo des Blumenhändlers.« Er zeigte auf Reynolds Blumenstand.
    Ein zufriedenes Grinsen breitete sich auf Tiffanys Gesicht aus. »Ruf im Sender an und schau, was sie über den Blumenverkäufer herausfinden können. Ich brauche ein Druckmittel.«
    »Dieser Täter ist so was von im Arsch«, sagte Pierce.
    Logan zog die Augenbraue hoch. »Ist das die offizielle Einschätzung des FBI?«
    »Ja, verdammt.« Er ging um einen der Techniker herum, der den Güterwaggon auf der Suche nach Fingerabdrücken mit feinem Pulver bestäubte. »Er hat sich ziemlich viel Mühe gegeben, das hier in eine Folterkammer zu verwandeln.«
    Logan verspürte leichte Übelkeit, während er das schwarze, getrocknete Blut musterte, das über die Wände gespritzt war und auf dem Boden klebrige Lachen gebildet hatte. Zur Belüftung waren kleine Löcher in die Seiten des verlassenen Waggons gebohrt worden, und obwohl der Waggon zumindest teilweise von den großen Ästen einer Eiche beschattet wurde, betrug die Temperatur im Inneren beinahe vierzig Grad.
    »Es überrascht mich, dass O’Donnell in diesem Höllenloch nicht zu Tode geröstet wurde«, bemerkte er.
    Einer der Techniker deutete auf eins der Belüftungslöcher, das sich an der Decke des Waggons befand. »Hier ist ein Schlauch, der durch das Loch dort oben führt. Das andere Ende ist mit einem Generator und einem Mini-Kühlaggregat, das draußen steht, verbunden. Wir glauben, dass er mit dieser Vorrichtung dafür gesorgt hat, dass die Temperatur erträglich war, zumindest wenn er sich hier aufhielt.«
    Der Techniker umrundete Logan und begann damit, den nächsten Abschnitt der Waggonwand einzustäuben, um Fingerabdrücke nehmen zu können.
    »Wir sollten gehen«, sagte Logan. »Wir sind hier nur im Weg.«
    Er und Pierce verließen das Stahlgrab. Ihre Schritte wirbelten die staubige Erde auf, als sie sich von dem Gelände entfernten, das einem geschäftigen Bienenstock glich. Die FBI-Agenten untersuchten jeden Millimeter in dem zwölf Meter langen Stahlgehäuse, während Logans Detectives draußen damit beschäftigt waren, die Umgebung des Waggons systematisch nach Beweisen abzusuchen.
    Officer Karen Bingham nahm gerade die Zeugenaussage auf. Sie saß neben einem zwanzigjährigen Weißen auf einem umgestürzten Baumstamm. Er trug Shorts in

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