Schatten der Angst (German Edition)
der Blumenverkäufer auf dem Friedhof.«
Schockiert zuckte Amanda zusammen. »Sind Sie sicher? Ich kann nicht glauben, dass er den Reportern erzählt hat, wo ich lebe. Er war immer so freundlich zu mir.«
»Journalisten können sehr überzeugend sein«, erwiderte Riley. »Besonders wenn sie damit drohen, jemanden beim Finanzamt zu verpfeifen. Der Blumenstand ist für Mr Reynolds nur ein Nebenerwerb. Offenbar hat er seine Einkünfte aus dem Blumenverkauf nicht bei der Steuerbehörde angegeben.«
»Sie müssen jetzt eine Entscheidung treffen, Amanda«, sagte Logan. »Möchten Sie in Shadow Falls bleiben oder die Stadt lieber verlassen?«
»Ich bleibe.«
Riley schien sich über ihre Antwort zu freuen. Logans Miene war schwerer zu deuten. Sie war sich nicht sicher, ob er sich freute oder nicht.
Sie rieb sich mit den Händen über die Arme, und sie fröstelte wegen der Veränderung, die ihr Geständnis bei Logan ausgelöst hatte. »Was geschieht als Nächstes? Ziehe ich um in ein Motel?«
»So einfach ist das leider nicht«, antwortete Logan. »In einer Kleinstadt wie Shadow Falls ist es zu einfach für den Mörder – und die Presse –, Sie in einem der örtlichen Motels aufzuspüren. Egal, wie umsichtig wir vorgehen, irgendjemandem wird die ungewöhnliche Polizeipräsenz auffallen, selbst dann, wenn meine Männer in Zivil auftreten.«
»Davon abgesehen«, fügte Riley hinzu, »ist Pierce nicht sehr glücklich über die hiesigen Gegebenheiten. Er sagt, dass unsere Motels zu altmodisch sind und nicht über ausreichend moderne Sicherheitssysteme verfügen.«
»Sie wohnen bei Logan«, rief Pierce, der soeben zurückgekehrt war, von der Türschwelle aus. Er kam auf sie zu und stellte sich neben Logan. »Nur eine Handvoll Leute wissen, dass ihm das Grundstück gehört. Es wird nicht unter seinem Namen geführt und steht nur auf der Liste einer Immobilienfirma, die er gegründet hat. Ich habe bereits alles arrangiert. Sie brauchen nur Ihren Koffer zu packen.«
»Warten Sie einen Moment, ich bin verwirrt«, sagte Amanda. »Was sagen Sie da? Ich soll im Haus des Polizeichefs wohnen? Ist das nicht etwas … unkonventionell?«
»Ms Stockton«, sagte Riley und zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Es mag unkonventionell sein, aber es ist nichtsdestotrotz ein exzellenter Vorschlag. Der Großteil des Departments geht davon aus, dass der Chief immer noch in seinem Apartment in der Stadt wohnt, aber in Wirklichkeit ist er zu Beginn dieses Falls in das Haus gezogen und hat seine Wohnung den Leuten vom FBI zur Verfügung gestellt.«
»Ein Polizist würde den ganzen Tag bei Ihnen bleiben«, sagte Pierce. »Und nachts wäre Logan in Ihrer Nähe. Sie hätten rund um die Uhr Polizeischutz und befänden sich an einem sicheren Ort. Und Sie wären vor Ort und könnten weiter bei den Ermittlungen helfen. Es wäre absolut sicher.«
»Das hört sich vernünftig an«, gab sie zu, wobei sie Logan sorgfältig im Auge behielt. Er hatte während des gesamten Wortwechsels geschwiegen und sie mit ernstem Gesichtsausdruck gemustert. »Aber ich denke nicht, dass Logan mich in seinem Haus haben möchte.«
Er presste die Lippen zusammen. »Ich möchte, dass Sie in Sicherheit sind. Das ist das Einzige, was mich interessiert.«
»Worin besteht dann das Problem? Ist Ihr Haus nicht sicher?«
Er zog eine Augenbraue hoch, als hätte sie eine lächerliche Frage gestellt. »Natürlich ist es bei mir sicher.«
»Gut, dann ist ja alles klar«, sagte Pierce. »Auf der Straße hinter Ihrem Haus stehen zwei Zivilfahrzeuge, die Sie zu Logan eskortieren. Eine Polizistin, die als Köder für die Presse herhalten wird, ist bereits unterwegs.«
Obwohl sie tapfer sein wollte, stieg Panik in Amanda auf, als ihr klar wurde, dass sie ihr Refugium verlassen musste. »Ich habe nicht gesagt, dass ich mit zu Logan fahren würde.«
Logans Gesichtszüge wurden weich, und er sah sie besorgt an. Wieder nahm er ihre Hände, die beiden Männer, die sie beobachteten, schien er gar nicht wahrzunehmen. »Es ist wahr, ich mache mir Sorgen, dass es einen Interessenskonflikt darstellt, einen Zeugen im Haus des Polizeichefs wohnen zu lassen. Ich muss mich darauf konzentrieren, diesen Fall zu lösen, und ich mache mir Sorgen, dass Ihre Anwesenheit mich ablenkt.«
Sie wollte etwas erwidern, doch er drückte ihre Hand, um sie wissen zu lassen, dass er noch nicht fertig war.
»Aber fürs Erste – und wenn Sie wirklich entschlossen sind, in Shadow Falls zu bleiben –, ist mein
Weitere Kostenlose Bücher