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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sehr.« Ihr wütender Blick nahm Slades überschäumende Emotionen wahr, und schon, stiegen Zweifel in ihr auf. »Ich bin nur an einer Scheidung von d-dir interessiert.«
    »Warum weinst du dann?«
    »Ich ... ich weine nicht.«
    Er hätte auf dem Gegenteil beharren können, denn ihre Augen waren voller Tränen. Mit jedem schmerzlichen Atemzug bedauerte er es jetzt sie verlassen zu haben. Es war niemals seine Absicht gewesen, sie zu verletzen.
    »Würde es etwas nützen, wenn ich nochmals betone, wie leid es mir tut, dir weh getan zu haben?«
    Sie verneinte mit heftigem Kopfschütteln. Ihre Tränen hinterließen Streifen auf ihren heißen Wangen. Seine Worte schienen sie noch wütender zu machen.
    Er zögerte. »Wenn mir das klar gewesen wäre, hätte ich dich nicht verlassen.«
    Sie lachte hysterisch auf. »Worte bedeuten nichts, auf das Handeln kommt es an. Dein Tun spricht eine deutliche Sprache und bewirkt mehr, als Worte es je könnten. Alles, was du tust.«
    Er verstand nicht ganz, was sie meinte, fürchtete sich aber auch davor, es zu begreifen. Sie schien ihn so sehr zu'
    verachten, dass sie die Scheidung unter allen Umständen wollte und nur noch negativ von ihm dachte. Das tat weh.
    Denn von ihr verurteilt zu werden war ihm nicht gleichgültig, obwohl er nach jahrelanger Abhärtung durch die Angriffe anderer eigentlich Experte darin hätte sein müssen.
    Außerdem waren Reginas Gefühle für ihn anscheinend doch nur oberflächlich gewesen. Das wäre vollkommen logisch und würde ihren Sinneswandel erklären. Doch eine winzige Chance gab es noch. Eine Chance, an die er nicht denken wollte, die er aber auch nicht ignorieren konnte.
    »Regina, da dir einmal etwas an mir gelegen hat könnte das doch wieder so werden.«
    »Nein! Ich bin zu sehr getäuscht worden.«
    Slade verspannte sich und setzte eine undurchdringliche Miene auf. Dass sie ihn einst für eine Art Helden gehalten hatte, war eine Täuschung gewesen, das wusste er natürlich. Es war ihm auch klar, dass Welten zwischen ihnen lagen. Da sie ihn nun haßte, sollte er eigentlich tun, was sie verlangte, nämlich in die Scheidung einwilligen und einfach aus ihrem Leben verschwinden. Statt dessen sagte er: »Wir bringen das ein anderes Mal zu Ende.«
    »Nein!« rief sie. »Ich will das Gespräch jetzt beenden! Brett hat Kopien von diesen Papieren. Bitte unterschreibe sie.«
    Er straffte die Schultern. »Nein, Regina.«
    »Nein?«

    Sein Entschluss war irrational und dumm, ohne Aussicht auf Erfolg. »Ich werde mich nicht von dir scheiden lassen.«
    »Nein? Hast du dich entschieden?«
    Er ging zur Tür und blieb dort stehen. »Ja, das ist mein Entschluss.«
    »Mein Gott, warum? Warum tust du das?«
    »Weil James nicht mehr länger zwischen uns steht.« Mit diesen Worten ging er hinaus.
    Mit einer Hand das schmiedeeiserne Geländer umkrampfend, stieg Regina langsam die breite, elegante Marmortreppe hinunter. Warum wollte Xandria Kingsly sie besuchen? Sie erwartete eine hässliche Szene und hätte sich weigern sollen, sie zu empfangen. Aber aus irgendeinem Grund brachte sie das nicht fertig.
    Die ganze letzte Nacht hatte sie kein Auge zugetan. Slades Besuch ließ sie nicht los, er hatte sie erschreckt und wütend gemacht. War er tatsächlich so unverschämt gewesen anzudeuten, sie könne wieder etwas für ihn empfinden? Dabei hatte er sie doch verlassen und war jetzt mit dieser anderen Frau zusammen. Auch heute, einen Tag später, brachte Regina es nicht fertig, ihre Gedanken von der Konfrontation gestern abend zu lösen. Und jetzt stand ihr eine sicher ebenso quälende Begegnung bevor.
    Da es fast Mittag war, führte der Majordomus ein kleiner, ruhiger Japaner, Regina in den Morgen Salon. Der Fußboden in dem großen, hellen Raum war aus dem gleichen goldbraunen Marmor wie das gesamte Erdgeschoss und die Treppe. Hier aber war der Boden mit einem riesigen, überwiegend in leuchtenden Goldtönen gehaltenen chinesischen Teppich bedeckt, der eine Maßanfertigung war. Bei der ganzen Ausstattung des Raumes herrschte Gelb in vielen Schattierungen vor, so dass er trotz des Morgennebels eine ungeheuer heitere Atmosphäre ausstrahlte.
    Xandria saß auf einem Chintzsofa mit Blumenmuster. Sie trug ein wunderbar geschnittenes rosarotes Ensemble.
    Die Jacke saß wie angegossen und brachte ihre schmale Taille und ihren vollen Busen zur Geltung. Der Rock war leicht ausgestellt und ließ ihre vollen Hüften ahnen. Sogar ihre Handschuhe, die sie ausgezogen hatte, waren

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