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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu. Aber mit den folgend Worten beschwor er bewusst den Konflikt herauf, den er und sein Vater ausfechten müssten: »Ich werde nicht mit machen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich Land roden werde. Gleich morgen fahre ich in die Stadt zurück und hänge Plakate zur Anwerbung von Hilfskräften aus. Ich werde ein Dutzend Männer anstellen. Vermutlich haben wir noch einen Monat Zeit, falls das schlechte Wetter nicht früher einsetzt. Ich möchte im Frühjahr möglichst viel Land bebauen.«
    Rick knallte Slades Reisetasche auf den Boden. »Hast du immer noch diese verrückte Idee? Nur über meine Leiche!«
    Auch Slade ließ seine Reisetasche fallen und antwortete entschlossen: »Wir haben keine andere Wahl. Was kann ich nur tun, um dich von der Realität zu überzeugen?«
    »Wir sind keine Farmer, verdammt noch mal! Nur mehr Rinder können wir schlachten. Darüber habe ich nachgedacht und bereits mit den Großhändlern in Chicago gesprochen. Sie sind ganz wild darauf, größere Geschäfte zu machen.«
    »Von mir aus können wir gerne mehr Rinder schlachten, aber das wird unser Problem nicht lösen.«
    »Wenn du deine Frau nicht weggeschickt hättest könnten wir unsere Probleme vielleicht so lösen, wie wir es ursprünglich geplant hatten, und müssten keine Farmer werden.«
    »Lass Regina aus dem Spiel!« schoss Slade zurück. »Wir haben ursprünglich gar nichts geplant. Mein Plan war die ganze Zeit die Ranch nach der Übernahme zu einem gewinnbringenden Betrieb zu machen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?« fragte Rick herausfordernd. »Indem du dir noch mehr Geld von Charlie Mann borgst? Das ist genau das, was wir brauchen, noch mehr verdammte Schulden.«
    »Ich habe dreißigtausend Dollar von Charles geliehen«, sagte Slade kühl, »und damit haben wir genügend Kapital, um die nächsten paar Jahre wirtschaften zu können. Entweder wir bereiten Miramar für die Zukunft vor und machen die Ranch profitabel, oder wir stehen bald erneut vor dem Bankrott. Wenn du dich dagegenstellst dann werde ich nicht nur gehen, sondern auch das Geld mitnehmen.« Das war ein Bluff, denn Slade würde nicht weggehen. Er wusste aber auch, dass Rick es nicht zulassen konnte, ihn mit dem Geld ziehen zu lassen. »Deine alte Schuld habe ich beglichen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Banken sehr schnell wieder die Geduld verlieren werden, wenn es dir nicht gelingt, weitere Zahlungen zu leisten.«
    »Du bist ein Mistkerl.«
    Slade sah Rick an. »Ich meine es ernst. Wir werden alles nach meiner Vorstellung machen. Die dreißigtausend liegen auf meinem Konto, und du kommst an das Geld nicht heran. Wenn ich gehe, geht auch das Geld. Du hast also keine Wahl.« Er sprach ganz ruhig, und das war nicht gerade einfach. Ihm war klar, dass Regina recht hatte.
    Wenn er und Rick nicht zu irgendeiner Verständigung kämen, würde das Leben in Miramar ein Alptraum werden.
    Sie mussten wenigstens miteinander arbeiten können. Aber ihm war klar, dass sie das noch nicht über eine oberflächliche Einigung hinausbrächte - die alten, tiefsitzenden Wunden wären damit nicht geheilt.
    Rick war wütend und schritt auf dem Hof im Kreis herum. »Du bist ein herzloser Scheißkerl, erpresst dein eigenen Vater!«
    »Es tut mir leid, aber es geht nicht anders. Brauchst du Zeit zum Überlegen?«
    »Ich vermute, dass mir nichts anderes übrig bleibt«, knirschte Rick. »Gut, mach uns zu Farmern! Mein Papa wird sich im Grab umdrehen. Warum zum Teufel habe ich dich nur aufgefordert, nach Hause zu kommen?«
    Obwohl ihm diese Worte eigentlich nicht weh tun sollten, verletzten sie Slade doch. Aber nun konnte er nicht mehr zurück. Er war nach Hause gekommen, um zu bleiben, und er war entschlossen, die Wahrheit herauszufinden -
    egal, wie schmerzhaft sie sein würde. »Du hast mich gebeten, nach Hause zu kommen, weil du mich brauchst. sagte Slade bitter. »Weil du das Geld brauchst das ich besorgt habe, und nicht weil du irgendwelche Gefühle für deinen zweiten Sohn hast.«
    Rick erbleichte.
    Plötzlich durchfuhr Slade eine quälende Einsicht. Er wünschte sich die Zuneigung dieses Mannes fast mehr als alles andere auf der Welt und gerade das machte diesen Augenblick noch peinigender.
    Rick fasste sich zuerst. Sein Gesicht rötete sich. »Du bist doch derjenige, der nichts für mich übrighat«, gab er zurück. »Du warst es doch der mich verlassen hat. Nicht ich habe dich weggeschickt. Erinnerst du dich?«
    Lange unterdrückte Emotionen wühlten Slade auf: Zorn,

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