Schatten Der Erinnerung
in diesem Gebiet Wölfe und Berglöwen gibt?«
»Wölfe und Löwen?«
»Ja!« Zur Bekräftigung schüttelte er sie. Regina schwankte unter seinem Griff wie ein Korken auf dem Wasser.
»Um Himmels willen! Sie sind ja klatschnaß!«
Sie schlang die Arme um sich, während ein paar Regentropfen durch das Laubdach auf - ihren Kopf fielen. Er rückte ein Stück von ihr ab und musterte sie. »Ich will nicht den kleinsten Protest von Ihnen hören«, forderte er grimmig.
Da Regina nicht mehr an Flucht dachte, konnte sie sich ungehindert ihrer Erschöpfung hingeben und sich seinem Willen beugen. Sie war so müde, dass sie von ihm beschützt werden wollte. »Gut.« Sie begann unkontrolliert zu zittern, weil die Kälte ihren ganzen Körper hochkroch.
Unvermittelt zog Slade seinen Poncho, die dicke Lederweste und sein weiches Baumwollhemd aus. Regina stutzte und vergaß dabei völlig, dass ihr kalt war. Er hatte einen wohlgeformten Oberkörper. Slade war schön, nicht sehr groß, aber bis ins Detail muskulös, wie von einem Bildhauer geschaffen. Alles an ihm war erlesen, er war der Inbegriff von Kraft und Männlichkeit.
Ernst erwiderte er ihren Blick und zog mit einer raschen Bewegung die Weste wieder über seinen nackten Oberkörper. »Ziehen Sie Ihre Kleider aus.«
Sie glaubte, sich verhört zu haben. »Wie bitte?«
»Legen Sie Ihre Kleider ab, und ziehen Sie mein Hemd an, sonst holen Sie sich noch den Tod.«
Für einen Augenblick raubten ihr Ungläubigkeit und Zweifel die Sprache. »Sie scherzen.«
»Nein, das tue ich nicht.« Er streckte seine Hand nach den schimmernden Messingverschlüssen an ihrer Jacke aus.
Bevor sie reagieren konnte, hatte er sie mit flinken Fingern geöffnet und zog ihr die Jacke aus.
»Was machen Sie da?« schrie sie und versuchte seine Hände wegzuschieben, als er sich auch an ihrer Rüschenbluse zu schaffen machten.
»Sie ziehen jetzt trockene Sachen an«, bestimmte er und zog mit einem Ruck ihre Bluse aus. »Und wir werden keine Zeit damit verschwenden, darüber zu diskutieren.«
»Ihre Absichten mögen durchaus ehrenhaft sein, aber das kann ich nicht dulden!« schrie sie. Schützend bedeckte sie ihre Brust mit den Armen und wich zurück, bis ihr Kopf gegen einen niedrigen Ast stieß.
Er griff nach ihrem Korsett.
Da packte sie mit erstaunlicher Kraft sein Handgelenk. »Tun Sie das ja nicht«, sagte sie erschauernd. Sie meinte es ernst. Über seiner Absicht vergaß sie ihre unangenehme Situation. Es spielte keine Rolle, dass er sich nur um ihre Gesundheit sorgte, er ging einfach zu weit. Wenn er versuchen sollte, ihr Hemd und Korsett auszuziehen, würde sie ihm die Augen auskratzen.
Ein langer Augenblick verstrich. »Sie sind nicht die erste Frau, die ich nackt gesehen habe«, meinte er schließlich.
Sie wurde blass. Das war nicht gerade eine Beruhigung und tröstete sie auch nicht. Irn Gegenteil. Vor lauter Zorn war sie noch entschlossener, angezogen zu bleiben.
Er versuchte nicht sie weiter zu überreden, sondern wirbelte sie einfach herum, bevor sie auch nur begreifen konnte, was er vorhatte. Als er an den Bändern zog, schrie sie auf. Er war genauso geschickt darin, das Korsett einer Dame aufzuschnüren, wie er ihre Jacke und ihre Bluse ausgezogen hatte. Regina fand die eine Erkenntnis ebenso unerfreulich wie die andere. Aufgebracht über sein gekonntes Vorgehen wand sie sich wie ein Aal und zwang ihn dadurch immer wieder, seine Bemühungen, ihr das Korsett auszuziehen, zu unterbrechen und sie wieder zu sich her zu zerren. Als er sein Ziel erreicht hatte, keuchten beide und waren rot vor Anstrengung.
»Halt!« schrie Regina. Sie wusste nur zu gut, dass lediglich ein hauchdünnes Seidenhemd ihre Brüste bedeckte, und sie hatte auch bemerkt, wie sein Blick darüber glitt, um den Inhalt des Hemdes zu mustern. »Es reicht! Ich ziehe mich nicht aus! Geben Sie mir meine Sachen zurück! Bitte«, fügte sie hinzu.
»Sie ziehen Ihre Sachen aus, sonst bekommen Sie eine Lungenentzündung. Ich sehe schon nicht hin.«
Sie war wütend. »Warum sollten Sie auch? Sie sind doch schon auf Ihre Kosten gekommen.«
»Wenn Sie das glauben, dann irren Sie sich gewaltig.«
Regina schlang ihre Arme fester um sich, als ob dies seine Blicke auf ihren Körper auslöschen könnte, und errötete.
Sie traute sich nicht, über diese Feststellung nachzudenken. »Ich ziehe mich nicht aus«, wiederholte sie mit fester Stimme. »Kann ich bitte meine Kleider zurückhaben?«
Er schob ihr sein
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