Schatten Der Erinnerung
Familie.«
Regina schluckte nervös. Slade sah aus, als wollte er seinen Vater umbringen. Vielleicht ärgerte er sich auch über Edwards Verhalten. »Danke.«
»Ihr sollt wissen, dass ich für dieses spezielle Ereignis die Daumen gedrückt habe«, sagte Edward augenzwinkernd.
»Ich kann mir keinen Mann und keine Frau vorstellen, die besser zueinander passen. Das kannst du mir glauben, Elizabeth.«
Slade warf den beiden einen finsteren Blick zu. »Vertrau ihm nicht zu sehr.«
Edward sah ihn nachdenklich an und nahm seinen Arm von Reginas Schulter. Dann wandte er sich an Victoria.
»Willst du nicht etwas sagen, Mutter? Etwas, was du noch nicht gesagt hast?«
Victoria lächelte ein wenig steif. »Herzlichen Glückwunsch.«
Regina gelang ein >Dankeschön<.
»Habt Ihr schon einen Termin festgelegt?« wollte Rick wissen.
»Sonntag«, antwortete Slade.
Regina fuhr zusammen. Schnell drehte sie sich zu Slade um, der noch neben ihr stand, und berührte sein Handgelenk. Sofort schenkte er ihr seine ganze Aufmerksamkeit. »Meinst du nicht«, begann sie mit leiser Stimme,
»dass wir vielleicht warten sollten, nur ... «
Er schnitt ihr das Wort ab. »Nein, am Sonntag, diesen Sonntag.«
Reginas Herz pochte heftiger, als es eigentlich sollte. Bei ihrer Zustimmung, ihn zu heiraten, hatte sie nicht gedacht, dass der Termin schon in wenigen Tagen sein würde. Sie war von einigen Monaten oder noch länger ausgegangen. Wellenartig überschwemmte sie der Schrecken, ähnlich wie die Wogen des Meere, die sie heute beobachtet hatte.
»Sonntag passt bestens!« rief Rick. Er trat zu ihnen und umarmte Regina. »Mach dir nicht solche Sorgen. Es ist ganz normal, wenn ein Mädchen vor der Hochzeit nervös und aufgeregt ist. Habe ich recht, Victoria?«
Alle sahen Victoria an. Sie war zur Kommode hinübergegangen und schenkte sich gerade ein Glas Weißwein ein.
»Ich war vor meiner Hochzeit nicht aufgeregt«, sagte sie. »Aber ich war auch nicht mit deinem Bruder verlobt bevor ich dich geheiratet habe, Rick.«
»Das reicht«, fuhr Rick sie ärgerlich an.
Regina hatte das kindische Bedürfnis, aus dem Raum zu laufen. Warum hatte Slade ihr nicht gesagt, dass sie diese Hochzeit so eilig durchziehen würden? Zweifelte er an ihren Worten? Dachte er, sie würde ihre Meinung ändern?
Das würde sie nicht tun, auch wenn es verrückt war, einen Fremden zu heiraten. Noch dazu wurde immer deutlicher, dass eine Heirat in diese Familie keine leichte Aufgabe war. Zu viele verborgene Strömungen umwirbelten sie, es gab zu viele starke Persönlichkeiten und zu viel Stoff für Konflikte. Man konnte glauben, dass jeder eine Rolle in diesem kleinen Drama spielte, das eigentlich ganz allein ihre und Slades Angelegenheit sein sollte. Sie wollte, dass ihre Hochzeit ausschließlich eine Sache zwischen ihr und Slade war! Doch um sie herum war eine Verschwörung im Gang, da war sie absolut sicher. Regina erinnerte sich nicht gerne daran, dass sie eine Erbin und Miramar bankrott war.
»Verdammt richtig, es reicht.« Slade war wütend. »Warum legen wir nicht die Karten auf den Tisch, Victoria? Wir alle wissen, dass du mich nicht ausstehen kannst und ich ertrage dich nur, weil du die Mutter meines Bruders bist.
Wir alle wissen, warum du gerade jetzt so verdammt unzufrieden bist. Es ist wirklich zu schade, dass ich Elizabeth heiraten und Miramar erben werde, nicht Edward. Wenn du wirklich das Wohl deines Sohnes im Auge hast, dann solltest du eigentlich glücklich sein. Er denkt nämlich nicht daran, sich an eine Frau zu binden, und das gleiche gilt für Miramar.«
Slades schroffe Worte wurden mit Schweigen aufgenommen. Regina war geschockt. Victoria wollte, dass sie Edward heiratete? War das eine Art Ersatzplan? Hätte Slade sich geweigert, sie zu heiraten, würde dann Edward ihr jetzt den Hof machen? Sie war entsetzt. Übelkeit stieg in ihr hoch.
»Bravo«, brach Edward schließlich das Schweigen und klatschte. »Ich hätte es selbst nicht treffender sagen können, Slade. Mutter, könntest du dich vielleicht bei dem glücklichen Bräutigam und seiner Braut entschuldigen?«
Victorias Busen hob und senkte sich. »Nein«, lehnte sie ab. »Ich werde mich nicht entschuldigen. Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich für meinen Sohn das wollte, was dieser Flegel jetzt bekommt.« Mit großen Schritten verließ sie den Raum.
Rick seufzte. »Diese Frau ist unmöglich, und ich habe es langsam satt.« Er sah Edward an. »Nur wegen dir werfe ich sie
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