Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Vielleicht handelte es sich um eine Schwindlerin, eine betrügerische Mitgiftjägerin, die so schlau war, eine Amnesie vorzutäuschen, um sie alle zu manipulieren. Auch ohne viel über die echte Elizabeth Sinclair zu wissen, über James oder über Miramar - gab es für sie eine bessere Gelegenheit ihre Scharade zu spielen?
    Eilig lief Victoria aus dem Zimmer. Morgen würde sie nach San Luis Obispo fahren und Elizabeths Familie besuchen. Sie wollte sich vergewissern, ob die Frau, die sich Elizabeth Sinclair nannte, wirklich Elizabeth Sinclair war.
    Irgendwie wusste Victoria, dass sie es nicht war.
    Kapitel 12
    Nach dem Abendessen begleitete Slade Regina über den Hof zurück zu ihrem Zimmer. Das Essen war keine sehr vergnügliche Angelegenheit gewesen, denn Victorias Abwesenheit hatte sich negativ auf die Stimmung ausgewirkt.
    Edward war zwar charmant gewesen, aber zu sehr bemüht, die Feindseligkeit seiner Mutter wiedergutzumachen.
    Ricks Fröhlichkeit dagegen war zwar echt, aber erdrückend. Seine offenkundige Freude über ihre bevorstehende Hochzeit erinnerte Regina daran, dass er sich nicht nur darüber freute, sie in die Familie aufzunehmen, sondern genauso oder sogar noch mehr über ihre Erbschaft. Immerhin hatte er deswegen in Betracht gezogen, sie mit Edward statt mit Slade zu verheiraten. Sie konnte nichts essen und ihre Verzweiflung kaum verbergen, denn sie fühlte sich wie eine Ware. Ganz nach praktischen Erwägungen wurde sie einem der beiden Brüder übergeben, egal welchem.
    Auch Slade sprach während des ganzen Essens nicht. Aber er saß neben ihr, und sie konnte fühlen, wie sein Blick bisweilen auf ihr ruhte.
    Vor ihren Türen blieben sie stehen. Draußen war es dunkel, aber über ihren Köpfen leuchteten zahlreiche Sterne.
    Um sie herum hing überall voll und süß der berauschende Duft nach Rosen und Hibiskus in der Luft. Das schwache Geräusch der gegen das Ufer schlagenden Wellen hörte sich an wie eine beruhigende Melodie, eine Serenade. Die Nachtluft war so sanft und angenehm, dass sie sich auf Reginas Wangen wie eine samtene Liebkosung anfühlte.
    Diese Nacht war wie geschaffen für eine Romanze, und das verstärkte Reginas Bestürzung noch. Wie gerne hätte sie sich von einer Romanze mitreißen lassen! Stattdessen überlegte sie, wie sie das Thema Vermählung mit Edward anschneiden konnte, falls sie sich überhaupt traute. Sie konnte es nicht einfach fallenlassen. Sie hatte Slades Antrag angenommen und ihm ihr Wort gegeben, aber sie mußte darauf zurückzukommen.
    Es gab keine Möglichkeit, das Thema behutsam vorzubringen. »Ich kann nicht glauben, was du da drinnen gesagt hast.«
    Slade lehnte sich an die raue Hauswand aus Stein. »Ich habe mir schon gedacht, dass das kommt.«
    Sie blickte ihn an. »Sollte sich das Ganze auf diese Weise abspielen? Falls ich dich nicht heiraten würde, wäre dann Edward an der Reihe gewesen?« Tränen erstickten ihre Stimme.
    Slade zögerte.
    Regina schloss die Augen vor Kummer. Keine Antwort war Antwort genug.
    »So weit wäre es nicht gekommen«, erwiderte Slade schließlich bestimmt. Er fasste nach ihrem Handgelenk und zwang sie, ihn anzusehen. »Ich weiß, es klingt nicht gut. Ich ... «
    »Es ist schrecklich!«
    »Elizabeth«, sagte er fest, »du warst mit James verlobt hast du das vergessen? Diese Verlobung war genau wie unsere Heirat arrangiert.«
    In ihrem Kopf begann es zu hämmern. »Ich kann mich an James nicht erinnern. Deshalb habe ich auch nicht das Gefühl, etwas Falsches zu tun, wenn ich dich heirate.« Sie hatte noch viel mehr auf dem Herzen, was sie ihm aber niemals sagen würde.
    Slade zögerte erneut. »James ist tot und damit Vergangenheit.« Für einen kurzen Augenblick wandte er sein Gesicht von ihr ab. »Rick hat die Drohung mit Edward nur dazu benutzt um meinen Widerstand zu brechen, das ist alles.«
    Sie seufzte. »Er mußte dich zwingen, mich zu heiraten?«
    Slade stieß leise einen unverständlichen Fluch aus. »Rick kann mich zu nichts zwingen. Er versucht es nur gern, das ist alles. Vergiss Edward, du wirst ihn nicht heiraten. Das stand auch niemals zur Debatte, außer vielleicht für Victoria. Aber sie würde wohl alles tun, was in ihren Augen für Edward nützlich wäre. Manchmal glaube ich, sie würde sogar einen Mord begehen, wenn ihm das helfen könnte.«
    Regina sah ihn bestürzt an. Sie empfand ein unendlich großes Bedürfnis nach einem Zeichen, dass ihm wenigstens ein bisschen an ihr lag.
    Er machte eine Bewegung. »Wir

Weitere Kostenlose Bücher