Schatten Der Erinnerung
Geständnis schien ihn aber nicht aus der Ruhe zu bringen.
»Das Kleid muss separat verschickt worden sein«, sagte sie, »und offenbar ist es verlorengegangen.«
»Ja, so wird es wohl sein.« Edward nahm eine Zigarette und zündete sie langsam an.
»Oder könnte es sein, dass ich noch einige Koffer in Templeton habe?« fragte Regina beiläufig. »Vielleicht ein Gepäckstück übersehen worden.«
Edward blies gemächlich den Rauch aus. »Du hast kein Gepäck mehr in der Stadt. Es gab zwar einiges durcheinander, aber nachdem alle Passagiere wieder eingestiegen waren und ihre Gepäckstücke abgeholt - hatten, blieben nur deine und die deiner Begleiterin übrig.«
»Oh.« Regina wurde blass. Sie hatte inständig gehofft dass einer ihrer Koffer fehlte und in Templeton zu find war.
»Edward?« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ha mein Gepäck Namensschilder?«
»Nein.« Er sah sie aufmerksam an. »Aber das ist nic außergewöhnlich.«
Regina erstarrte. Edward vermutete etwas, dessen w sie sich sicher.
Aber wie konnte er Zweifel an ihrer Identität haben Warum hatte er dann nichts gesagt? Wenn nicht ihr, dann doch wenigstens Rick oder Slade? Sie blickte ihn eindringlich an, aber er sah gar nicht zu ihr hin, sondern blies eine Reihe neckischer Rauchringe in die Luft und beobachte wie sie sich auflösten.
Regina versuchte, sich einzureden, dass sie sich irre, d sie überreizt sei und dass Edward die Möglichkeit, sie vielleicht nicht Elizabeth Sinclair, überhaupt nicht in Betracht ziehe. Plötzlich plagten sie heftige Kopfschmerzen.
Durch den stechenden Schmerz hindurch versuchte sie über die fehlenden Namensschilder an ihrem Gepäck nachzudenken. Es konnte etwas bedeuten - oder auch nicht. Viele Leute reisten mit gekennzeichnetem Gepäck, andere nicht. Ich bin Elizabeth, sagte sie sich grimmig. Ich rege mich ohne Grund auf! Offenbar ist das Kleid vorausgeschickt worden und verlorengegangen!
»Ist alles in Ordnung, Elizabeth?«
Sie fuhr zusammen und hoffte, dass ihr Blick ihre angespannten Nerven nicht verriet. »Was soll ich tun?«
»Entspanne dich«, riet ihr Edward und sah sie an. »Was möchtest du denn tun?«
Sie fragte sich, ob diese Frage nicht doppeldeutig gemeint war. Doch sie konnte Edwards wahre Gedanken, die hinter seinem schönen Gesicht und dem angenehmen Lächeln verborgen waren, unmöglich erraten. »Ich brauche ein Kleid.«
Sein Lächeln wurde breiter. »Sei ganz beruhigt. Eigentlich sollte ich heute Zäune mit Rick und Slade reparieren.
Aber ich denke, wir machen statt dessen einen kleinen Ausflug nach Paso Robles.«
»Wozu?«
»Wir machen uns auf die Suche«, entgegnete er gelassen. »Auf die Suche nach einem Hochzeitskleid.«
»Aber ich heirate an diesem Sonntag!«
»Ich bin sicher, wir finden etwas, das neu, weiß und hübsch ist. Mit ein wenig Unterstützung - in Dollars natürlich
- wird das Kleid bis Sonntagnachmittag geändert sein
»Hoffentlich hast du recht.« Regina atmete auf. Entschlossen schob sie alle Zweifel von sich - bis zu Edwards nächsten Worten.
Er sah sie an und sagte: »Wir müssen es ja niemandem verraten.«
»Wo zum Teufel sind denn alle?« wollte Rick wissen.
Slade zuckte mit den Schultern. Als die Zeit für das Abendessen heranrückte, standen die beiden Männer allein im Zimmer. Rick goss ihnen einen Drink ein. Nachdem sie den ganzen Tag auf der Weide gewesen waren, hatten sie gebadet und bequeme, saubere Sachen angezogen. Slades Haare waren noch feucht. Auch er wollte wissen, wo die anderen waren. Ganz besonders interessierte ihn der Verbleib von Elizabeth. Er hatte bemerkt, dass auch Edward fehlte.
Lucinda brachte ein Tablett mit selbstgezogenen Melonen, die in Stücke geschnitten waren. Slade hatte sie bestellt.
Sie stellte das Tablett auf eine mächtige, geschnitzte" Truhe, die als Kaffeetisch diente. Beim Hinausgehen warf, sie ihm ein Lächeln zu, und in Slade stieg die Erinnerung an die gestrige Nacht hoch. Er ließ sich auf die Couch sinken und aß. Den Drink übersah er.
»Du solltest dich nicht mehr mit ihr abgeben«, warnte Rick. »Deine kleine Braut wäre nicht gerade glücklich, wenn sie Wind davon bekäme.«
Slade sah nicht auf, während er den Saft von seinen Fingern leckte. Es fiel ihm nicht leicht, Ruhe zu bewahren. Er ärgerte sich. Er hatte in der vergangenen Nacht nicht Lucinda geschlafen, und er hatte es auch sonst noch getan.
Diese Nacht war die reine Hölle gewesen. Er hätte Erleichterung in ihren Armen finden können,
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