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Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition)

Titel: Schatten der Hölle: Der Blutkrieg der Weißen Hexen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Rensch
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Das war der Mittelpunkt meines Denkens und Lebens geworden.
     
    Ich ging schlafen und wurde wieder in aller Frühe geweckt. Dann ging es mit dem alten Mann und Mathlun zum Steinbruch. Die Arbeit war unmenschlich und Mathlun brach mehrfach zusammen. Riesige Steine mussten wir aus dem Weg schaffen und erst bei Sonnenuntergang durften wir die Arbeit beenden. Wieder gab es Bergbock und Pfeife. So ging es Tag um Tag, Woche um Woche. Mein Zeitgefühl hatte ich verloren. Malu tauchte nur noch vereinzelt auf und Mathlun war in kurzer Zeit schlimm gealtert. Meine Konzentrationsfähigkeit ließ immer mehr nach, ich magerte ab und war dem alten Mann hoffnungslos ausgeliefert. Sein Bergbock und das Kraut hatten mich fest im Griff.
     
    Mein ganzes Denken kreiste nur darum, täglich meine Rationen zu bekommen und mein Verlangen danach wurde immer größer. Der alte Mann hielt mich wie eine Sklavin. Ich musste seinen Haushalt führen, hatte praktisch keine Zeit für mich. Als der Winter hereinbrach, schippte ich früh morgens Schnee, mistete den Stall aus und kochte.
     
    Nur beim Brauen vom Bergbock und bei der Herstellung des Krauts ließ er mich nicht dabei sein. Penibel teilte er mir meine Rationen zu und ließ mich Mathlun etwas Haferbrei geben. Aber er war sehr geizig, meist übel gelaunt und nicht selten rutschte ihm die Hand aus, wenn ich in seinen Augen nicht parierte. Ich frage mich heute, wie ich mir dies alles gefallen lassen konnte. Meine Würde, mein Stolz und meine Selbstachtung waren komplett auf der Strecke geblieben.
     
    Malu war sehr traurig und hatte mich fast schon aufgegeben, als folgendes passierte: Ich schlief eines Abends, wie immer völlig erschöpft ein. Zuvor hatte ich nur wenig Bergbock getrunken und keine Pfeife geraucht, weil mein Magen rebellierte und mir übel war. Nach langer Zeit schlief ich sehr gut ein und hatte wieder Zugang zur Traumwelt. Meine Oma erschien mir und sie war sehr besorgt: „Du bist verfallen, Angelina. Willst Du den Rest Deines Lebens so trostlos verbringen? 
    Ohne Antrieb, ohne Ziele. Und denke an Deine wichtige Aufgabe. Du bist gefangen von den Widersachern. Sie haben Dich dorthin geführt und versklavt. Sie sind kurz davor, Dich zu vernichten und somit die Hoffnung von uns allen. Die schwarzen Dämonen haben ihre Ketten um Dich und Deine Gedanken gelegt. Wache auf, Angelina. Wache auf. Steh auf und nimm Dein Leben wieder in die Hand.“
     
    Als ich am Morgen erwachte , sprudelte wieder etwas Willenskraft in mir. Mit einem Mal wurde mir meine ganze Situation klar. Ich schämte mich so sehr, hatte Mitleid mit Mathlun und Malu.
     
    Ich sprang auf, zog mich an, ging nach unten und schmierte Brote. Als der alte Mann zu mir kam, fragte er unsanft, was ich tun würde. Ich antwortete, ohne ihn anzuschauen: „Mein eigenes Leben führen. Und mich von Deinen Ketten befreien.“
     
    Er lachte: „Ohne Bergbock und Kraut wirst Du zugrunde gehen.“
    Ich erwiderte nichts, verließ die Hütte, ging zu Mathlun und flüsterte ihm ins Ohr: „Mir tut alles so leid. Lass uns gehen.“ Mathlun war erfreut, Tränen liefen aus seinen Augen. Ich setzte mich auf seinen Rücken und langsam ritten wir davon, ohne uns umzuschauen. Kaum waren wir außer Sichtweite, kam Malu herangeflogen.

 
     
    „Was für ein Wunder. Du hast es geschafft“, krächzte er.
     
    Ich entschuldigte mich bei ihm und auch bei Mathlun und obwohl ich schwer zu kämpfen hatte, auf Bergbock und Kraut zu verzichten , genoss ich die Freiheit und die Anwesenheit meiner zwei Freunde.
    Unser Weg führte uns nach unten in ein kleines Tal. Wiesen, ein kleiner Bach plätscherte und der Himmel war blau, ohne von einem Wölkchen getrübt zu werden.
     
    Viel Zeit hatte ich verschenkt und mir fiel es schwer, mich an das 4. Rätsel zu erinnern. Ich kramte in meinen Gedanken, suchte verzweifelt nach der genauen Formulierung, doch das Kraut und das Bergbock hatten meine Konzentrationsfähigkeit geschwächt.
     
    „Es hält die ... der Wälder ... Tief ... sein Zuhause ... Kein Halt, wenn es verloren ...“, murmelte ich, doch zu wenig.
    Nein, ich hatte die Aufgabe nicht mehr parat. Was für eine Katastrophe. War das das Ende meiner Mission?
     
    Kaum zu glauben, dass sich die Fee ein weiteres Mal bei mir melden würde. Die einzige Hoffnung , die ich hatte, war, dass im Laufe der Zeit meine Gedankenkräfte zurückkommen würden.
    Mein Magen knurrte, doch weit und breit war kein Haus zu sehen. Ich entlastete Mathlun immer wieder,

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