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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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denn?«
    »Ein Leibwächter.«
    Ihr Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, daß Matt offenbar Dinge getan hatte, die es erforderlich machten, daß er sich einen Leibwächter hielt. Gefahr hatte sie noch nie gereizt, sie liebte Ruhe und Frieden, und einem Leibwächter haftete in ihren Augen etwas Barbarisches an.
    Beide schwiegen, bis der Wagen vor dem markisenüberdachten Eingang zu Landry's, einem der elegantesten und exklusivsten Restaurants von Chicago, ruckartig zum Stehen kam.
    John, der Maître, der auch Mitbesitzer des Restaurants war, begleitete sie an üppigen Blumentrögen und einem hohen weißen Spalier vorbei zu einem Tisch, der weit genug von dem in der Mitte des Raumes stehenden Hügel entfernt war, um die Musik zu genießen, ohne daß sie die Unterhaltung gestört hätte. Einen so guten Tisch erhielten bei Landry's normalerweise nur Stammgäste, und auch sie nur nach längerer Vorbestellung. Meredith überlegte, wie Matt es wohl angestellt hatte, diesen Tisch so kurzfristig zu erhalten.
    »Möchtest du einen Aperitif?« fragte er, nachdem sie Platz genommen hatten.
    »Nein, danke, nur Eiswasser ...«, begann Meredith, änderte aber gleich wieder ihre Meinung. Ein Drink würde ihre Nerven stärken. »Doch«, korrigierte sie sich. »Ich möchte einen.«
    »Was möchtest du?«
    »Etwas Starkes«, sagte Meredith und überlegte krampfhaft, was sie trinken wollte. »Einen Manhattan.« Dann schüttelte sie den Kopf, diese Idee sofort wieder zurückweisend. Zu viel Alkohol würde sie nur noch mehr verwirren. Ohnehin war sie das reinste Nervenbündel und wollte einfach etwas, das ihre Anspannung löste, etwas, an dem sie langsam nippen konnte, bis der Zweck erfüllt war. »Einen Martini«, beschloß sie und nickte entschieden.
    »Alles?« fragte er, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ein Glas Wasser, einen Manhattan und einen Martini?«
    »Nein ... nur den Martini«, sagte sie mit einem unsicheren lächeln, und ihr Blick bat ihn unbewußt um Nachsicht.
    Die seltsame Kombination der krassen Gegensätze, die Meredith in diesem Moment in sich vereinigte, faszinierte Matt wider Willen: ln dem eleganten, hochgeschlossenen schwarzen Kleid wirkte sie ebenso vornehm wie bezaubernd. Das allein hätte ihn seine Meinung nicht so schnell ändern lassen, aber zusammen mit der leichten Röte, die in ihre Wangen gestiegen war, dem hilflosen Ausdruck ihrer großen meerblauen Augen und ihrer mädchenhaften Verwirrung sah sie einfach unwiderstehlich aus. Zusätzlich besänftigt durch die Tatsache, daß sie ihn um das Treffen gebeten hatte, faßte er kurzerhand den Entschluß, die Vergangenheit ruhen zu lassen. »Werde ich dich noch mehr in Verwirrung bringen, wenn ich frage, was für eine Art Martini du möchtest?«
    »Gin«, sagte Meredith. »Wodka«, verbesserte sie sich. »Nein, Gin - einen Dry Martini.«
    Das Blut schoß ihr erneut in die Wangen, und sie war viel zu nervös, um das amüsierte Lächeln in seinen Augen zu bemerken, als er feierlich fragte: »Trocken oder süß?«
    »Trocken.«
    »Beefeater's, Tanqueray oder Bombay?«
    »Beefeater's.«
    »Oliven oder Zwiebel?«
    »Oliven.«
    »Eine oder zwei?«
    »Zwei.«
    »Valium oder Aspirin?« fuhr er mit derselben Höflichkeit fort, aber seine Mundwinkel zuckten merklich, und sie merkte, daß er sie die ganze Zeit über nur aufgezogen hatte.
    Dankbarkeit und Erleichterung durchströmten sie, und sie blickte ihn an und erwiderte sein Lächeln. »Es tut mir leid. Ich bin, nun, ein bißchen nervös.«
    Als der Ober die Bestellung der Drinks aufgenommen hatte, dachte Matt über das Eingeständnis ihrer Nervosität nach. Er sah sich in dem wunderschönen Restaurant um, in dem eine einzige Mahlzeit mehr kostete, als er seinerzeit für einen ganzen Tag Arbeit in dem Stahlwerk bekommen hatte. Ohne es eigentlich beabsichtigt zu haben, gestand er seinerseits etwas ein: »Ich habe früher oft davon geträumt, dich einmal in ein solches Restaurant einzuladen.«
    Meredith, die gerade überlegt hatte, wie sie das Gespräch am besten in die gewünschte Richtung lenken könnte, ließ ihren Blick über die prachtvollen rosefarbenen Blumengestecke in den großen, massiv silbernen Gefäßen und über die vornehm gekleideten Ober schweifen, die sich unauffällig um die weißen, mit glänzendem Porzellan, Tafelsilber und schimmerndem Kristall gedeckten Tische bewegten. »Was für ein Restaurant?«
    Matt lachte kurz. »Du hast dich kein bißchen verändert, Meredith; der extravaganteste Luxus

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