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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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nicht Prinzessin! Ich bin nicht herablassend, ich versuche nur, fair zu sein.«
    Matt lehnte sich zurück und betrachtete sie mit halbgeschlossenen Augen. »Es tut mir leid, wenn ich grob geworden bin, Meredith. Was hast du vor, für mich zu tun?«
    Erleichtert, weil er seine feindselige Haltung offenbar aufgegeben hatte, sagte sie schnell: »Als erstes könnte ich dafür sorgen, daß die Gesellschaft dich nicht mehr wie einen Aussätzigen behandelt. Ich weiß, daß mein Vater deine Mitgliedschaft in unserem Club verhindert hat, aber ich werde ihn dazu bringen, das rückgängig zu machen ...«
    »Vergiß das«, schlug er ruhig vor. Er hielt sie für scheinheilig, und es wäre ihm lieber gewesen, wenn sie offen und ehrlich geredet hätte, wie damals auf dem Opernbenefiz. Jetzt aber wollte sie etwas von ihm, und Matt war froh, daß es ihr so ungeheuer wichtig war. Denn sie würde es nicht bekommen. »Du willst eine nette, ruhige Scheidung, weil du deinen Bankier heiraten und eines Tages Präsidentin von Bancroft's werden willst, richtig?« Als sie nickte, fuhr er fort: »Und die Position als Präsidentin bedeutet dir sehr, sehr viel?«
    »Es bedeutet mir mehr als alles andere in meinem Leben«, beteuerte Meredith eifrig. »Du bist doch einverstanden, oder?« sagte sie und suchte in seiner undurchdringliche Miene nach irgendeiner Gefühlsregung, während der Wagen vor dem Eingang des Kaufhauses anhielt.
    »Nein.« Er sagte das mit einer derartig höflichen Endgültigkeit, daß Meredith einen Moment lang glaubte, schlecht gehört zu haben.
    »Nein?« wiederholte sie ungläubig. »Aber die Scheidung ist...«
    »Du kannst die Scheidung vergessen!« schnappte er.
    »Vergessen? Meine ganze Zukunft, alles, was ich mir erträumt habe, hängt davon ab!«
    »Das ist dein Problem.«
    »Dann lasse ich mich eben ohne dein Einverständnis scheiden!« erwiderte sie halsstarrig.
    »Versuch's nur, und ich werde einen Wirbel machen, daß du dich nicht mehr auf die Straße traust. Als erstes werde ich deinen charakterlosen Bankier wegen Gefühlsentfremdung verklagen.«
    »Gefühlsent ...« Zu überrascht, um überlegt zu handeln, lachte sie bitter auf. »Hast du den Verstand verloren? Wenn du das tust, stehst du als kompletter Trottel da, wie ein eifersüchtiger verlassener Ehemann.«
    »Und du wirst als Ehebrecherin erscheinen«, konterte er.
    Ungläubiger Zorn stieg in Meredith auf und erfüllte sie mit einer ohnmächtigen Wut. »Hol dich der Teufel!« tobte sie, während ihr die Zornesröte ins Gesicht stieg. »Wenn du es wirklich wagen solltest, Parker öffentlich zu brüskieren, erwürge ich dich eigenhändig. Du bist es nicht wert, ihm die Füße zu küssen. Er ist zehnmal mehr Mann als du! Er hat es nicht nötig, jede Frau, die er trifft, gleich ins Bett zu zerren. Er hat Prinzipien, er ist ein Gentleman, aber das wirst du nie verstehen, weil unter deinem maßgeschneiderten Anzug immer noch derselbe dreckige Stahlarbeiter aus einer dreckigen Kleinstadt steckt, der einen dreckigen Säufer zum Vater hat!«
    »Und du«, schrie er wütend, »bist immer noch dasselbe bösartige, eingebildete kleine Miststück!«
    Meredith holte mit der offenen Hand zum Schlag aus, schrie dann aber vor Schmerz auf, als er ihr Handgelenk abfing und unsanft festhielt. Mit samtweicher Stimme warnte er sie: »Wenn der Bauausschuß in Southville seinen Entschluß nicht widerruft, brauchen wir über eine Scheidung gar nicht erst zu reden. Und wenn ich mich entschließen sollte, in eine Scheidung einzuwilligen, dann stelle ich die Bedingungen, und du und dein Vater, ihr werdet euch danach richten.« Er verstärkte den Druck auf ihr Handgelenk und zog sie rüde nach vom, bis ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. »Hast du verstanden, Meredith? Du und dein Vater, ihr könnt mir nichts anhaben. Aber wenn du dich noch ein einziges Mal in meine Geschäfte einmischt, dann wirst du dir weiß Gott wünschen, daß deine Mutter dich abgetrieben hätte!«
    Meredith riß ihren Arm los. »Du bist ein Unmensch!« fauchte sie. Der Regen schlug ihr ins Gesicht. Sie griff nach ihren Handschuhen und ihrer Tasche und warf dem Chauffeur - Leibwächter, der ihr die Tür aufgehalten und ihren Streit mit gespanntem Interesse verfolgt hatte, einen giftigen Blick zu.
    Als sie aus dem Wagen stieg, kam Ernest angelaufen, der Meredith erst jetzt erkannt hatte. »Haben Sie den Mann in dem Wagen gesehen?« fragte sie den Bancroft-Portier. Als er bejahte,

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