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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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sagte sie: »Gut. Wenn er jemals in die Nähe unseres Hauses kommt, rufen Sie bitte die Polizei.«

23
    Joe O'Hara hatte den Wagen vor dem Haupteingang von Intercorp kaum zum Stehen gebracht, als Matt schon die Fondtür aufriß und ausstieg.
    »Sagen Sie Tom Anderson, daß ich ihn erwarte«, wies er Miss Stern an, während er an ihr vorbei in sein Büro stürmte. »Und dann besorgen Sie mir ein Aspirin.«
    Zwei Minuten später stand sie mit einem Glas Wasser und zwei Tabletten vor seinem Schreibtisch. »Mr. Anderson ist auf dem Weg«, sagte sie und studierte sein Gesicht, während er die Tabletten schluckte. »Sie haben viele wichtige Termine. Hoffentlich werden Sie nicht krank. Mr. Hursh liegt mit Grippe zu Bett, und auch zwei der Vizepräsidenten und die halbe Textverarbeitungsabteilung sind ausgefallen. Es fängt mit starken Kopfschmerzen an.«
    »Ich habe keine Grippe«, betonte Matt gereizt. »Ich aber hundsordinäre Kopfschmerzen.«
    Sie erstarrte bei seinem unfreundlichen Ton, drehte sich auf dem Absatz um und marschierte hinaus. Unter der Tür stieß sie fast mit Tom Anderson zusammen.
    »Was hat Miss Stern denn?« fragte Tom und blickte fragend über seine Schulter.
    »Sie hat Angst, daß sie meine Termine umverlegen muß«, antwortete Matt ungeduldig. »Reden wir über den Bauausschuß.«
    »Okay. Was hast du vor?«
    »Im Moment können wir nur Aufschub beantragen.«
    »Und dann weiter?«
    Anstelle einer Antwort griff Matt zum Telephon und wählte Vanderwilds Nummer. »Wie hoch stehen die Bancroft-Aktien?« fragte er Peter, und als der antwortet hatte, sagte er: »Fangen Sie an, sie aufzukaufen. Machen Sie es genauso wie bei Haskell. Niemand soll etwas davon merken.« Er legte auf und blickte Tom an. »Ich will, daß du jedes einzelne Mitglied des Vorstand von Bancroft's überprüfst. Vielleicht ist einer von ihnen käuflich. Finde das bitte heraus und sag mir dann seinen Preis.«
    Nicht ein einziges Mal in all den Jahren ihrer Zusammenarbeit, nicht ein Mal in all den Konzernkämpfen, die sie ausgefochten und gewonnen hatten, hatte Matt so etwas Niedriges wie Bestechung auch nur in Erwägung gezogen. »Matt, was du da vorhast, ist schlicht Bestechung ...«
    »Was ich vorhabe, ist, Bancroft's mit seinen eigenen Waffen zu schlagen. Wenn er seinen Einfluß gebraucht, um die Entscheidungen der Baubehörde zu beeinflussen, können wir jemanden kaufen, der die Entscheidungen seines Vorstands beeinflußt. Der einzige Unterschied zwischen uns ist die Art des Zahlungsmittels. Wenn ich mit diesem lausigen alten Bastard fertig bin, wird er seine Anordnungen von mir in seinem eigenen Sitzungssaal entgegennehmen!«
    »In Ordnung«, sagte Tom nach einer kurzen Pause. »Aber dabei müssen wir mehr als diskret vorgehen.«
    »Aber es gibt noch mehr zu tun.« Matt ging in den Konferenzraum hinüber, der an sein Büro grenzte. Er drückte einen Knopf an der Wand, und die Spiegelfläche, die die Bar verdeckte, glitt lautlos zur Seite. Matt nahm eine Hasche Scotch heraus, goß etwas in ein Glas und nahm einen kräftigen Schluck. »Ich will alles wissen, was es über Bancroft's zu wissen gibt. Setz dich mit Vanderwild zusammen. Bis übermorgen will ich alle Informationen über Bancroft's-Finanzen und die Geschäftsführung. Vor allem will ich wissen, wo sie am verletzlichsten sind.«
    »Ich schließe daraus, daß du sie aufkaufen willst.«
    Matt nahm noch einen weiteren kräftigen Schluck. »Das entscheide ich später. Im Augenblick geht es mir darum, genügend Aktien zu bekommen, um das Unternehmen zu kontrollieren.«
    »Was ist mit Southville? Wir haben ein Vermögen in das Land investiert.«
    Ein unfrohes Lächeln ging über Matts Gesicht. »Ich habe Pearson und Levinson vom Auto aus angerufen«, sagte er -das war die Anwaltskanzlei, die im Chicagoer Raum für ihn tätig war. »Sie werden sich darum kümmern. Außerdem wird uns Bancroft's eine Menge Geld bringen.«
    »Wie?«
    »Da ist dieses Grundstück in Houston, das sie so dringend haben wollen.«
    »Und?«
    »Und das jetzt uns gehört.«
    Anderson nickte, ging zwei Schritte auf die Tür zu, blieb stehen und drehte sich wieder um. Zögernd sagte er: »Da ich in dieser Schlacht gegen Bancroft's in der vordersten Reihe kämpfen werde, würde ich wenigstens gern wissen, wie es eigentlich dazu kam.«
    Hätte irgendein anderer seiner Mitarbeiter diese Frage gestellt, Matt hätte ihn zum Teufel gejagt. Vertrauen war etwas, das ein Mann in Matts Position sich nicht leisten

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