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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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noch längst nicht so ausgeschöpft wie etwa Neimann-Marcus oder Bloomingdale's.«
    Wie schon vergangene Woche bei ihrem gemeinsamen Mittagessen, war Matt augenblicklich von dieser ihrer ge-schäftsmäßigen Seite fasziniert, nicht zuletzt, weil sie in so auffälligem Widerspruch zu ihren anderen Seiten stand, die er in der Vergangenheit kennengelernt hatte. »Warum hat euere Firma diesen Markt bisher ignoriert?« fragte er.
    Mehrere Stunden später, nachdem ihr Unterhaltung vom Warenangebot über Produkthaftung und Finanzplanung zu den Expansionsplänen von Bancroft & Company geführt hatte, war Matt nicht mehr lediglich fasziniert, sondern sehr beeindruckt von ihren Fähigkeiten und - verrückterweise -irgendwie unheimlich stolz auf sie.
    Meredith, die ihm gegenüber saß, ahnte vage, daß sie seine Achtung errungen hatte, aber sie war so in das Gespräch vertieft, so hingerissen von seinem unmittelbaren Verständnis für selbst komplizierteste Konzepte, daß sie jedes Zeitgefühl verloren hatte. Eine ganze Seite hatte sie bereits mit Notizen über die Vorschläge gefüllt, die Matt gemacht hatte und die sie unbedingt weiterverfolgen wollte. Die Realisation seines letzten Vorschlags kam jedoch nicht in Frage: »Das ist unmöglich«, blockte sie ab, als er sie zu überreden versuchte, doch eigene Produktionsstätten in Taiwan oder Korea zu kaufen.
    »Warum? Wenn ihr eure eigenen Fabriken habt, seid ihr alle Probleme mit Qualitätskontrollen und einem eventuellen Verlust des Kundenvertrauens auf einen Schlag los.«
    »Das stimmt, aber ich kann es mir nicht leisten. Nicht jetzt und auch nicht in absehbarer Zeit.«
    Er runzelte die Stirn, weil sie offenbar nicht verstand, worauf er abzielte. »Ich meine doch nicht, daß ihr das mit eurem eigenen Geld tun sollt! Leiht es euch von der Bank - dafür sind Banken ja schließlich da«, fügte er hinzu, momentan vergessend, daß ihr Verlobter ja Bankier war. »Bankiers leihen dir dein eigenens Geld, sofern sie sicher sein können, daß das, wofür sie es herleihen, ein sicheres Geschäft ist, und dann verlangen sie Zinsen dafür, daß man es sich von ihnen zurückleiht - und wenn du deinen Kredit zurückgezahlt hast, erzählen sie dir, was für Glück du gehabt hast, daß sie das ganze Risiko alleine getragen haben. Du weißt inzwischen doch bestimmt, wie das abläuft.«
    Meredith mußte laut lachen. »Du bist wie meine Freundin Lisa - sie hält nicht besonders viel vom Berufsstand meines Verlobten und ist der Ansicht, daß Parker mir immer, wenn ich es brauche, Geld geben soll, ohne auf den üblichen Sicherheiten zu bestehen.«
    Matts Lächeln verschwand, als er so an die Existenz ihres Verlobten erinnert wurde, aber bei ihren nächsten Sätzen verwandelte sich seine amüsierte Miene in blankes Entsetzen. »Du kannst mir glauben, daß ich auf dem besten Wege bin, Experte für Geschäftskredite zu werden. Bancroft's hat seinen Kreditrahmen bereits überzogen, und, um ehrlich zu sein, ich auch.«
    »Was soll das heißen, du auch?«
    »Wir haben extrem schnell expandiert. Wenn wir uns in ein bereits bestehendes Einkaufszentrum einkaufen, sind die Unkosten etwas geringer, aber die Gewinne auch, also sind wir dazu übergegangen, selbst Einkaufszentren zu bauen und einen Teil davon an andere Geschäfte zu vermieten. Das kostet ein Vermögen, und wir haben das nötige Geld aufgenommen.«
    »Das verstehe ich, aber was hat das mit dir persönlich zu tun?«
    »Um einen Kredit zu erhalten, muß man Sicherheiten bieten«, erinnerte sie ihn. »Bancroft & Company hat bereits alle Sicherheiten ausgeschöpft. Mit dem Bau des Kaufhauses in Phoenix haben wir die Grenze überschritten. Ich wollte unbedingt Filialen in New Orleans und Houston, deshalb habe ich mein Privatvermögen als zusätzliche Sicherheit eingesetzt. Nächste Woche werde ich dreißig, und dann kann ich über das Geld, das mein Großvater mir vererbt hat, frei verfügen.«
    Sie sah, daß er die Stirn runzelte und fügte schnell hinzu: »Das ist wirklich kein Grund, sich Sorgen zu machen. Das Geschäft in New Orleans wirft bereits mehr ab als die nötigen Zinsen, genau wie ich erwartet habe. Und solange wir pünktlich zahlen können, habe ich überhaupt nichts zu befürchten.«
    Matt saß wie erstarrt. »Du willst mir doch nicht erzählen, daß du nicht nur deinen eigenen Geschäftsanteil als Sicherheit eingesetzt hast, sondern auch noch mit deinem Privatvermögen für das Kaufhaus in New Orleans haftest?«
    »Es blieb mir

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