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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Sofalehne gelehnt, betrachtete er sie mit einem überraschten Lächeln. »Das ist deine Mutter?«
    Meredith nickte.
    Schweigen verglich Matt die Anmut von Merediths Zügen mit dem, was er von dem Film im Gedächtnis behalten hatte. Merediths Mutter war sehr schön gewesen, aber Meredith war noch schöner. Dieses innere Leuchten, diese natürliche Eleganz war keiner Schauspielschule zu verdanken. Sie hatte eine perfekte Nase, feine, hohe Backenknochen und einen romantischen Mund, der jeden Mann zum Küssen einlud, während jede andere Faser an ihr ihn gleichzeitig ermahnte, Distanz zu halten.
    Selbst wenn dieser Mann ihr Ehemann war ...
    Matt schob den Gedanken sofort wieder beiseite. Sie waren nur auf dem Papier miteinander verheiratet. In Wirklichkeit waren sie Fremde. Intime Fremde, flüsterte ein kleiner Teufel in seinem Kopf, und Matt mußte sich plötzlich zwingen, nicht auf das breite gelbe V ihres Ausschnitts zu starren. Er brauchte auch gar nicht hinzusehen. Einst hatte er mit seinen Lippen jeden Millimeter der Brüste erkundet, die ihren Pullover jetzt so provokativ ausfüllten. Er erinnerte sich noch ganz genau daran, wie er sie gestreichelt hatte, wie zart ihre Haut war, wie fest die Brustwarzen - an ihren Duft .. Verärgert über die Hartnäckigkeit, mit der seine Gedanken in die eine Richtung gingen, versuchte Matt sich einzureden, daß diese lediglich die natürliche Reaktion eines Mannes war, der einer jungen Frau gegenübersaß, die in einem schlichten Pullover und dunkler Hose gleichzeitig unschuldig und verführerisch aussah. Als er merkte, daß er sie nur angesehen hatte, ohne ein Wort zu sagen, kehrte er zu dem nächstliegenden Thema zurück. »Ich habe mich immer gefragt, woher du dieses wunderschöne Gesicht hast - von deinem Vater hast du dein Aussehen weiß Gott nicht.«
    Verblüfft über das unerwartete Kompliment und froh darüber, daß er ihr Gesicht auch jetzt, wo sie schon fast dreißig war, noch immer bemerkenswert schön fand, nahm Meredith sein Kompliment mit einem Lächeln und einem leichten Achselzucken entgegen. Ihr fiel beim besten Willen nichts ein, was sie hätte antworten können.
    »Wie kommt es, daß ich erst heute erfahre, wer deine Mutter ist?«
    »Wir hatten früher nicht viel Zeit zum Reden.«
    Weil wir zu beschäftigt damit waren, uns zu lieben, erwiderte der kleine Teufel in seinem Kopf und erinnerte ihn schmerzhaft an jene heißen, endlosen Nächte, in denen er sie im Arm gehalten hatte, mit ihr verschmolzen war, in dem ständigen Bedürfnis, sie zu befriedigen und ihr nahe zu sein.
    Meredith ihrerseits entdeckte zu ihrer Überraschung, wie überaus angenehm es war, sich ihm anzuvertrauen, und so beschloß sie, ihm noch mehr zu erzählen: »Hast du jemals von Seaboard Consolidated Industries gehört?«
    Matt ließ in Gedanken Namen und Fakten vorbeiziehen, die er in den letzten Jahren zusammengetragen hatte. »Irgendwo im Südwesten gibt es eine Seaboard Consolidated -ich glaube in Florida. Es ist eine Holdinggesellschaft, die ursprünglich aus einer Reihe großer Chemiefabriken bestand, dann aber in Bergbau, Luft- und Raumfahrt, Computer-Hardware und eine Drugstore-Kette diversifizierte.«
    »Supermärkte, nicht Drugstores«, korrigierte Meredith ihn mit jenem kecken Lächeln, auf das hin er sie früher immer in seine Arme gezogen hatte, um es von ihren Lippen zu küssen. »Mein Großvater hat Seaboard gegründet.«
    »Und jetzt gehört es dir?« fragte Matt, dem plötzlich einfiel gehört zu haben, daß Seaboard von einer Frau geleitet wurde.
    »Nein, es gehört meiner Stiefgroßmutter und ihren beiden Söhnen. Sieben Jahre vor seinem Tod hat mein Großvater seine Sekretärin geheiratet und später auch ihre beiden Söhne adoptiert. Als er starb, habe sie Seaboard geerbt.«
    Matt war beeindruckt. »Sie muß eine glänzende Geschäftsfrau sein - sie hat aus Seaboard einen großen und sehr profitablen Konzern gemacht.«
    Merediths Abneigung gegen ihre Stiefgroßmutter ließ nicht zu, daß diese Frau ein unverdientes Lob erhielt, aber im Eifer des Gefechts erzählte sie Matt mehr, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. »Charlotte hat das Unternehmen gut geführt, aber es war schon vorher sehr vielseitig. Es ist sogar so, daß Seaboard das eigentliche Hauptunternehmen unserer Familie war. Alles, was die Familie im Laufe der Generationen erreicht hat, hat mein Großvater unter dem Namen Seaboard zusammengefaßt, und Bancroft & Company - das Kaufhaus - bildete nicht

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