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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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noch vor Ende der Woche gerichtlich gegen Philip Bancroft vorzugehen. Möchten Sie ein paar Minuten hineinschauen, bevor ich es zusammenfasse?«
    Stuart, der das Papier, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen, auf den Tisch geschleudert hatte, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete seinen Gegner mit einem verächtlichen Lächeln. »Ich würde den Inhalt viel lieber von Ihnen hören, Bill. Bis heute habe ich Ihren Sinn für Dramatik nie richtig erkannt. Der einzige Grund, warum ich noch immer hier bin, ist der, daß ich es einfach nicht fertig bringe, das Theater zu verlassen, bevor ich nicht den letzten Akt gesehen habe.«
    Auf ein kurzes Nicken von Matt hin trat jetzt Levinson in Aktion und sagte mit versöhnlicher Stimme: »Vielleicht wäre es besser, wenn ich zusammenfasse, was in diesem Dokument steht.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, entgegnete Stuart schleppend, aber forsch. »Sind Sie die zweite Besetzung oder der Hauptdarsteller?«
    »Der Hauptdarsteller«, erwiderte der ältere Mann ungerührt. »Ich habe das Papier ausgearbeitet.«
    Levinson richtete seine Aufmerksamkeit jetzt auf Meredith und begann lächelnd: »Wie mein Partner soeben erklärt hat, Miss Bancroft: Wenn Sie mit den Bedingungen Ihres Ehemannes einverstanden sind, ist er gewillt, jegliche Anklagepunkte gegen Ihren Vater fallenzulassen; darüber hinaus bietet er Ihnen in diesem Dokument jedoch noch wesentlich mehr: Er bietet Ihnen eine großzügige Schenkung -oder eine einmalige Unterhaltszahlung, wenn Ihnen dieser Ausdruck lieber ist - in Höhe von fünf Millionen Dollar.«
    Das gab den Ausschlag. Zu der alarmierenden Unruhe, die Meredith schon die ganze Zeit empfand, kam ein gelinder Schock; sie blickte Stuart an und fragte: »Einverstanden mit was? Was geht hier eigentlich vor?«
    »Es ist nur ein Spiel«, beruhigte Stuart sie. »Zuerst jagen sie dir Angst ein und drohen mit allen möglichen für den Fall, daß du nicht mitspielen willst. Und jetzt erzählen sie, was du gewinnen kannst, wenn du ihr Spiel mitmachst.«
    »Ein Spiel? Was für ein Spiel?«
    »Das heben sie sich bis zuletzt auf.«
    Ihre Augen auf sein Gesicht gerichtet, nickte Meredith, nahm sich zusammen und wandte sich dann Levinson zu, wobei sie sich alle Mühe gab, an Matt vorbeizublicken. »Fahren Sie fort, Mr. Levinson«, sagte sie und hob ihr Kinn, um sich den Anschein von Mut und Ruhe zu geben.
    »Zusätzlich zu der Fünf-Millionen-Dollar-Schenkung«, sagte Levinson, »wird Ihr Ehemann ein gewisses Grundstück in Houston für die Summe von zwanzig Millionen Dollar an Bancroft & Company verkaufen.«
    Meredith hatte das Gefühl, als drehe sich alles, und endlich wandte sie den Kopf und blickte Matt an. Ihre Miene spiegelte Verwirrung, Dankbarkeit und Bedenken. Ohne mit der Wimper zu, zucken, hielt er ihrem Blick stand, während Levinson hinzufügte: »Wenn Sie dem Vorschlag Ihres Ehemannes zustimmen, wird er außerdem eine Erklärung unterzeichnen, auf Grund deren die in diesem Staat bei unüberbrückbaren Differenzen gültige gesetzliche Trennungsfrist von zwei Jahren auf einen Zeitraum von sechs Monaten herabgesetzt werden kann.«
    Stuart tat dieses Zugeständnis mit einem Achselzucken ab. »Wir benötigen keine diesbezügliche Erklärung von Mr. Farrell, um die Wartezeit bis zur Scheidung herabsetzen zu lassen. Im Gesetzbuch ist ganz klar festgelegt, daß die Wartezeit auf sechs Monate verkürzbar ist, wenn das Ehepaar zwei Jahre lang nicht in eheähnlicher Gemeinschaft gelebt hat und unüberbrückbare Differenzen bestehen. Diese beiden haben elf Jahre lang nicht zusammengelebt!«
    Levinson lehnte sich zurück, und Meredith hatte eine üble Vorahnung, worauf er abzielte, als er sagte: »Sie haben das letzte Wochenende zusammen verbracht.«
    »Na und?« erwiderte Stuart. »Im Sinne des Paragraphen haben sie nicht eheähnlich zusammengelebt. Sie haben lediglich im gleichen Haus übernachtet. Kein Richter dieser Welt würde auf einer zweijährigen Wartezeit bestehen, nur weil die beiden zwei Tage unter demselben Dach verbracht haben. Was sie mit Sicherheit nicht getan haben, war eheähnlich zusammenzuleben.«
    Tödliches Schweigen war die Antwort.
    Levinson hob eine Augenbraue und blickte Stuart unverwandt ins Gesicht. Stuart, der wieder wütend wurde, schaute Farrell an: »Sie waren zusammen in einem Haus, nicht in einem Bett konstatierte er.« Farrell entgegnete nichts. Statt dessen drehte er sich um und blickte ruhig, aber ostentativ zu Meredith

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