Schatten der Liebe
Bände, und Meredith bemerkte endlich, daß nichts, was sie sagte oder tat, ihn von seiner Absicht abbringen konnte. Sie war offenbar sei neuestes Ziel für eine unfreiwillige Geschäftsübernahme. »All das Schlimme, was man über dich hört - es ist wahr, wie?«
»Das meiste davon, ja.« Er sah aus, als habe sie ihn wieder geschlagen.
»Es ist dir egal, ob du jemanden verletzt, wenn es darum geht, deinen Willen durchzusetzen, nicht wahr?«
Seine Miene wurde hart. »Nicht in diesem Fall.«
Sie ließ die Schultern sinken, ihre gespielte Tapferkeit verließ sie. »Warum tust du mir das an? Was habe ich dir getan - absichtlich, meine ich -, daß du versuchst, mein Leben kaputt zu machen?«
Matt überlegte, was er ihr antworten sollte, ohne daß sie ihn auslachte oder noch wütender wurde. »Sagen wir einfach, ich glaube, daß zwischen uns etwas ... eine gewisse Anziehungskraft besteht, und ich möchte herausfinden, wie tief sie reicht.«
»Mein Gott, ich kann das einfach nicht glauben!« rief sie und rang die Hände. »Zwischen uns ist absolut nicht! Nichts verbindet uns außer einer fürchterlichen Vergangenheit.«
»Und dem letzten Wochenende«, vermerkte er unverblümt.
Meredith verbarg ihren Verdruß hinter den ärgerlichen Worten: »Das war - das war Sex!«
»Sonst nichts?«
»Das mußt du doch wissen!« gab sie zurück, griff nach ihrem Mantel, legte ihn über den Arm und ließ Matt im Konferenzraum zurück, ohne ihm auch nur einen Blick zuzuwerfen. »Gehen wir«, sagte sie zu Stuart in der Absicht, Matt zumindest ein paar Minuten lang glauben zu machen, daß sie sein Ultimatum leichthin verwerfe ... wider besseres Wissen hoffend, daß er sie zurückrufen und sagen würde, er hätte nur geblufft und würde ihrem Vater oder ihr etwas Derartiges nie antun.
Aber hinter ihr blieb alles still.
Matts Sekretärin war offenbar nach Hause gegangen, und als Stuart die Verbindungstür zwischen den beiden Büros geschlossen hatte, blieb Meredith stehen und sagte mit erstickter Stimme: »Kann er das meinem Vater wirklich antun, womit er droht?«
Verärgert über alles mögliche, unter anderem darüber, wie Meredith hier unnötig unter Druck gesetzt wurde, seufzte Stuart. »Wir können ihn nicht daran hindern, die Klagen einzureichen und deinen Vater vor Gericht zu bringen. Ich glaube nicht, daß er außer Rache viel dabei gewinnen kann, aber davon ganz unabhängig steht der Name deines Vaters noch vor dem ersten Prozeßtermin ganz bestimmt in allen Schlagzeilen. Wie geht es ihm gesundheitlich?«
»Nicht gut genug, um einen derartigen Streß auszuhalten.« Sie senkte den Blick auf die Dokumente, die er in der Hand hielt, dann sah sie ihm in die Augen. »Enthalten sie irgendwelche Lücken, die wir für uns verwenden könnten?«
»Nicht eine einzige. Aber auch keine Fallen, falls dir das eine Beruhigung ist. Sie sagen ganz schlicht und einfach das aus, was Levinson und Pearson mündlich verkündet haben.« Er legte die Papiere auf den Schreibtisch der Sekretärin, damit Meredith sie lesen konnte, aber sie schüttelte nur den Kopf, vermied jeden unnötigen Blick auf das Geschriebene und setzte, einen von Miss Sterns Stiften benutzend, ihren Namen unter die Urkunden.
»Gib sie ihm und laß ihn unterschreiben«, sagte sie, den Stift beiseite werfend, als sei er schmutzig. »Und paß auf, daß dieser ... das dieser Verrückte die Wochentage nachträgt, die er genannt hat, und alle Änderungen abzeichnet. Und formuliere es so, daß er einen Tag, den er verpaßt hat, nicht nachholen kann!«
Stuart mußte darüber fast lächeln, aber er schüttelte den Kopf, als sie ihm die Papiere in die Hand drücken wollte. »Wenn dir nicht mehr an den fünf Millionen und dem Houstoner Grundstück gelegen ist, als du dir da drinnen hast anmerken lassen, glaube ich nicht, daß du dich darauf einlassen mußt. Er blufft, was deinen Vater angeht.«
Ein Hoffnungsschimmer ging über ihr Gesicht. »Wie kommst du darauf?«
»Eine Ahnung; ein Riecher «
»Auf was basierend?«
Stuart dachte an den Ausdruck ehrlicher Zärtlichkeit auf Matts Gesicht. Er dachte daran, wie er ausgesehen hatte, als sie ihn schlug, und an das Verständnis, mit dem er sie anschließend behandelt hatte. Und obwohl Stuart anfänglich gedacht hatte, Farrell hätte eine Art elfwöchige Orgie im Sinn, war er nun überzeugt, daß der Mann von dieser Auslegung seines Vorschlags ehrlich überrascht war. Meredith gegenüber beschränkte Stuart sich aber auf etwas
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