Schatten der Liebe
beiläufig.
»Sie hat ein paar Bedingungen hinzugefügt«, erwiderte Stuart. Da er Farrell genau beobachtete, konnte er die kaum wahrnehmbare Anspannung seines Gegenübers erkennen. »Sie wollte, daß die Tage, die Sie vereinbart haben, genannt sind, und sie wollte sichergestellt wissen, daß Sie einen verpaßten Termin nicht nachholen können.«
Farrells Spannung ließ sichtlich nach, und trotz der schwachen Beleuchtung sah Stuart, wie ein amüsiertes Lächeln seine grauen Augen streifte. Oder war es doch Stolz? Ihm blieb keine Zeit, das nachzuprüfen, denn Farrell stand abrupt auf, ging zum Konferenztisch hinüber und kehrte mit einem goldenen Füllfederhalter zurück, den er dort liegengelassen hatte. Als er die Unterschriftsseite aufschlug, wo Stuart die zusätzliche Vereinbarungen festgelegt hatte, und die Kappe des Füllers abzog, fügte Stuart hinzu: »Sie werden sehen, daß sie Sie auch bittet, daß Sie weder diese Ehe noch dieses Abkommen irgend jemand gegenüber erwähnen.«
Farrells Augen wurden schmal, aber gerade als Stuart seinen Mund aufmachen wollte, blickte Farrell auf das Papier, zeichnete rasch alle drei Forderungen ab, unterschrieb dann das Ganze und schob es Stuart über den Tisch zu. »War Geheimhaltung Ihre Idee«, fragte er, »oder die von Meredith?«
»Merediths«, antwortete Stuart, und dann juckte es ihn, Farrells Reaktion auf etwas anderes zu hören, und er fügte ruhig hinzu: »Wenn sie meinen Rat befolgt hätte, hätte sie das ganze Abkommen in den Papierkorb geworfen.«
Farrell lehnte sich zurück und studierte Stuart mit zermürbender Intensität und etwas, das direkt aussah wie Respekt. »Wenn sie das getan hätte, hätte sie die Gesundheit ihres Vaters und seinen guten Ruf riskiert «
»Sie hätte überhaupt nichts riskiert«, widersprach Stuart schlankweg. »Sie haben doch nur geblufft.« Der andere Mann hob die Brauen, aber er sagte nichts, so daß Stuart nachstieß. »Was Sie machen, verstößt gegen die guten Sitten und ist höchst fragwürdig. Entweder sind Sie ein hundsgemeiner Scheißkerl, oder Sie sind verrückt - oder Sie lieben sie. Ja, verdammt«, fuhr er leise lachend fort. »Ich habe recht - Sie sind in sie verliebt. Und aus diesem Grund würden Sie nie etwas tun, was sie verletzt, also auch nie ihren Vater verklagen.«
Sein Jackett zurückschlagend, steckte Farrell die Hände in die Hosentaschen und verdarb Stuart die rechte Freude an seinem Triumph, indem er seine Schlußfolgerung bedenkenlos akzeptierte. »Sie glauben das, aber Sie sind sich nicht sicher genug, um Meredith zu sagen, sie könne mich beruhigt auf die Probe stellen. Sie sind sich nicht einmal sicher genug, um das Thema mit ihr nochmals zu erörtern, und selbst wenn Sie sich völlig sicher wären, würden Sie immer noch zögern, es zu tun.«
»Tatsächlich?« konterte Stuart, innerlich lächelnd, und überlegte bereits, was er Meredith erzählen sollte und wie er es anstellen würde. »Wie kommen Sie darauf?«
»Weil«, Farrells Stimme hinter seinem Rücken klang ruhig und sicher, »weil Sie sich seit dem Augenblick, in dem Sie festgestellt haben, daß Meredith letztes Wochenende mit mir geschlafen hat, über gar nichts mehr völlig im klaren sind -und schon gar nicht darüber, was sie für mich empfindet.«
Er ging zu seinem Büro, um Stuart höflich hinauszubegleiten.
Plötzlich erinnerte Stuart sich an den unerfindlichen Ausdruck in Merediths Gesicht, als sie dastand und Farrells Hand hielt. Seine wachsende Unsicherheit hinter einem gleichgültigen Achselzucken verbergend, sagte er: »Ich bin ihr Anwalt - es ist meine Aufgabe, ihr zu sagen, was ich glaube, auch wenn es nur eine Ahnung ist.«
»Sie sind aber auch ihr Freund, und Sie können in diesem Fall nicht objektiv urteilen. Deshalb werden Sie hin und her überlegen und sich schließlich dafür entscheiden, den Dingen ihren Lauf zu lassen. Schließlich hat sie nichts zu verlieren, und auch wenn bei der ganzen Sache nichts herauskommt, ist sie hinterher um fünf Millionen Dollar reicher.«
Verärgert über Farrells exakte psychologische Definition der Sachlage, blickte Stuart sich suchend nach etwas um, was einen Kontrahenten aus der Ruhe bringen könnte. Sein Blick fiel auf das gerahmte Porträt einer jungen Frau, das auf dem Schreibtisch stand. »Haben Sie vor, dieses Bild da stehen zu lassen, solange Sie um Ihre Frau werben?«
»Sicher.«
Irgend etwas an der Art, wie er das sagte, ließ Stuart seine ursprüngliche Meinung
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