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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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revidieren, es handle sich um eine Freundin oder Geliebte von Farrell. »Wer ist sie?« fragte er unverblümt.
    »Meine Schwester.«
    Farrell beobachtete ihn mit gleichbleibender nervtötender Ruhe, so blieb Stuart nichts übrig, als mit einem Achselzucken eine absichtliche Offensive zu starten. Er sagte: »Sehr hübsches Lächeln. Und gar keine so üble Figur.«
    »Ich werde den letzten Satz ignorieren«, sagte Farrell, »und schlage vor, daß wir vier zusammen essen gehen, wenn sie das nächste Mal in Chicago ist. Sagen Sie bitte Meredith, daß ich sie morgen abend um halb acht abhole. Sie können meine Sekretärin anrufen und ihre Adresse durchgeben.«
    Auf diese Art endgültig entlassen, nickte Stuart und öffnete die Tür, dann ging er hinaus und zog sie hinter sich ins Schloß. Draußen begann er sich zu fragen, ob er Meredith nicht doch warnen sollte, ihr raten sollte, so schnell wie möglich die Flucht vor Farrell zu ergreifen, ob sie ihn nun unbewußt liebte oder nicht. Der Mann war wie eine Maschine - unnachgiebig, kühl, sachlich, kompromißlos und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Nicht einmal eine Beleidigung seiner Schwester lockte diesen Bastard aus seiner Reserve.
    Auf der anderen Seite der Verbindungstür ließ Matthew Farrell sich schwer in seinen Sessel fallen, lehnte den Kopf zurück und schloß die Augen. »Jesus Christus!« flüsterte er und atmete tief und unendlich erleichtert auf. »Danke.«
    Das war das erste gebetsähnliche Wort seit über elf Jahren. Und es war der erste erleichterte Atemzug seit über zwei Stunden.

35
    »Wie ist es bei Farrell gelaufen?« fragte Parker im gleichen Moment, in dem er Merediths Wohnung betrat, um sie zu einem Abendessen auszuführen, von dem er geglaubt hatte, es werde ein Dinner zur Feier ihrer baldigen Scheidung. Sein Lächeln schwand, als sie sich das Haar aus der Stirn strich und nur stumm den Kopf schüttelte. »Meredith, was ist passiert?« fragte er und legte seinen Hände auf ihre Arme.
    »Ich glaube, es ist besser, du setzt dich«, warnte sie.
    »Ich bleibe lieber stehen«, entgegnete er und schaute bereits betrübt drein.
    Als sie ihm zehn Minuten später alles erzählt hatte, und er nicht mehr betrübt, sondern wütend - und zwar auf sie. »Und das hast du unterschrieben?«
    »Was blieb mir übrig?« rief Meredith. »Ich hatte doch nichts gegen ihn in der Hand. Er hatte alle Karten, und er hat das Ultimatum gestellt. So schlimm ist es nun ja auch wieder nicht«, sagte sie, versuchte zu lächeln und ihn zu trösten. »Ich habe in den letzten paar Stunden darüber nachgedacht, und es ist doch eigentlich nichts weiter als eine gewisse Unbequemlichkeit - ein Störfaktor. Ich meine, wenn man es objektiv betrachtet.«
    »Ich bin verdammt objektiv, und ich sehe es völlig anders«, sagte Parker unwirsch.
    Unglücklicherweise fühlte Meredith sich so überreizt, so schuldig, daß sie nicht realisierte, daß Parker sich vermutlich weniger ärgern würde, wenn ihr bei dem Gedanken, mit Matt auszugehen, weniger wohl wäre. »Schau«, sagte sie mit einem aufmunternden Lächeln, »selbst wenn ich irgendwohin geflogen wäre, um mich scheiden zu lassen, hätten wir trotzdem nicht so schnell heiraten können, weil erst noch die Besitzfrage hätte geregelt werden müssen. Das läuft ganz unabhängig voneinander. So wie es jetzt aussieht, haben wir in sechs Monaten alles endgültig hinter uns.«
    »Richtig«, schnappte Parker wutentbrannt. »Und drei von diesen sechs Monaten wirst du mit Farrell verbringen!«
    »Ich habe dir doch gesagt, daß er ausdrücklich jede Intimität ausgeschlossen hat. Und - und du und ich, wir können immer noch fast die Hälfte jeder Woche Zusammensein.«
    »Wie großzügig von diesem verdammten Mistkerl!«
    »Du siehst das Ganze falsch!« warnte Meredith, die mit einiger Verspätung endlich bemerkte, daß alles, was immer sie sagte, ihn nur noch wütender machte. »Er tut das, um es meinem Vater heimzuzahlen, nicht weil er mich will!«
    »Erzähl mir doch keinen Unsinn, Meredith! Farrell ist nicht schwul, und er ist auch nicht blind, und er wird alles von dir nehmen, was er nur irgendwie kriegen kann. Wie du mir dreimal während deines Vortrags über das Treffen selbst erzählt hast, haben die Anwälte dieses Bastards wiederholt darauf hingewiesen, daß Farrell sich als dein Ehemann ansieht! Und weißt du, was ich am allerschlimmsten an dem Ganzen finde?«
    »Nein«, sagte sie und fühlte Tränen der Enttäuschung in sich

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