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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Hand hielt. »Wer hat alles angerufen?«
    »Presseleute«, antwortete sie mit Abscheu und begann, die Notizen durchzublättern. »Die Tribune hat viermal angerufen, die Sun-Times dreimal. UPI habe ich auf die Warteliste gelegt, und die Leute von Associated Press warten unten in der Lobby zusammen mit den Reportern der regionalen Fernseh- und Radiosender. Alle vier großen TV-Stationen haben angerufen, außerdem auch CNN. Die Zeitschrift People möchte ein Interview mit Ihnen, der National Tattier wollte eines mit mir - sie sagen, sie wollen die Geschichte aus der Perspektive einer Sekretärin. Da habe ich aufgelegt.
    Außerdem kamen zwei anonyme Anrufe, die sie als homosexuell hinstellten, und einer von Miss Avery, die Ihnen ausrichten läßt, daß Sie ein elender, betrügerischer Bastard sind. Tom Anderson hat angerufen und wollte wissen, ob er irgend etwas für sie tun kann, und die Wachen in der Lobby unten wollten Verstärkung, um die Presseleute davon abzuhalten, das Haus zu stürmen.« Sie hielt inne und blickte ihn an. »Das habe ich bereits erledigt.«
    Mit gerunzelter Stirn überlegte Matt, welches von Intercorps jüngsten Geschäften wohl eine solche öffentliche Aufruhr verursacht haben könnte. »Was ist passiert, wovon ich nichts weiß?«
    Sie deutete mit dem Kopf auf die zusammengefaltete Zeitung auf Matts Schreibtisch. »Haben Sie denn heute noch nicht die Zeitung gelesen?«
    »Nein«, sagte Matt und griff nach der Tribune, »aber wenn gestern abend irgend etwas wichtiges passiert ist, hätte Anderson mich zu Hause angerufen .. « Er blickte auf die Titelseite der Zeitung und erstarrte augenblicklich: Photos von Meredith, ihm selbst und Parker Reynolds starrten ihm entgegen, unter der fetten Überschrift:
    FALSCHER RECHTSANWALT GESTEHT BETRUG AN BERÜHMTEM KLIENTEN
    Er riß die Zeitung hoch und überflog mit zusammengekniffenen Lippen den anschließenden Artikel.
    Gestern abend hat die Polizei von Belleville, Illinois, Stanislaus Spyzhalski, 45, festgenommen, der wegen Betruges und unerlaubter Ausübung des Rechtsanwaltsberufes auf der Fahndungsliste stand. Laut Polizeibericht hat Spyzhalski gestanden, in den letzten fünfzehn Jahren mehrere hundert Klienten betrogen zu haben, indem er richterliche Unterschriften auf Dokumenten fälschte, die nie registriert wurden. Darunter sei auch ein Scheidungsurteil, das er vor gut zehn Jahren ausgestellt habe, nachdem er mit der Scheidung der Ehe zwischen Warenhaus-Erbin Meredith Bancroft und ihrem angeblichen Ehemann, dem Industrie-Magnaten Matthew Farrell beauftragt worden sei. Meredith Bancroft, deren bevorstehende Hochzeit mit dem Bankier Parker Reynolds vor kurzem bekanntgegeben wurde ...
    Fluchend blickte Matt auf und überschlug rasch die möglichen Konsequenzen dieser Geschichte, dann schaute er seine Sekretärin an und begann, ein Feuerwerk von Instruktionen zu erteilen: »Verbinden Sie mich mit Pearson & Levinson, dann suchen Sie meinen Piloten. Rufen Sie Joe O'Hara im Auto an, er soll unten auf weitere Instruktionen warten, und dann verbinden Sie mich mit meiner Frau.«
    Sie nickte und ging. Matt las weiter:
    Offiziellen Quellen zufolge wurde die Polizei durch einen Bürger von Belleville auf Spyzhalski aufmerksam, der beim zuständigen Gericht des St. Clair County eine Kopie seiner Eheannulierung anfordern wollte. Die Polizei von Belleville hat bereits einige Akten Spyzhalskis beschlagnahmt, den Rest seiner Unterlagen will der Verdächtige bei der morgigen Verhandlung selbst vorlegen. Weder Farrell noch Bancroft oder Reynolds waren heute abend für die Presse erreichbar ... Details der angeblichen Scheidung Bancroft-Farrell liegen noch nicht vor, aber ein Sprecher der Polizeibehörde von Belleville sagte, daß Spyzhalski, der keine Reue zeigt und sich selbst verteidigen will, die fehlenden Beweise morgen vorlegen wird ...
    Matts Herz setzte aus, als er daran dachte, was passieren würde, wenn die Details ihrer Scheidung an die Öffentlichkeit gelangten. Meredith hatte die Scheidung mit der Begründung böswilligen Verlassens und seelischer Grausamkeit eingereicht. Das würde, wenn die Presse davon Wind bekam, seine stolze junge Frau hilflos und schwächlich aussehen lassen. Und das war mit Sicherheit alles andere als nützlich für die Interimspräsidentin eines bedeutenden Unternehmens, die hoffte, diesen Posten endgültig einzunehmen, wenn ihr Vater sich zur Ruhe setzte.
    Die Titelgeschichte wurde auf Seite drei fortgesetzt, und Matt blätterte

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