Schatten der Liebe
wurde die Scheidung eingereicht?«
»Als ich meine Ausfertigung des verdammten Dings damals erhielt, war ich nicht zurechnungsfähig, aber ich erinnere mich vage, daß es auf böswilliges Verlassen und seelische Grausamkeit lautete.« Er sah Meredith an, und seine Stimme wurde sanfter: »Erinnerst du dich an irgendwelche weiteren Details - irgendwas, das für einen von uns sonst noch peinlich sein dürfte?«
»Da war dieser Scheck über zehntausend Dollar, den mein Vater ausgestellt hat, um dich auszuzahlen.«
»Was für ein Scheck? Davon weiß ich nichts, und in meinen Unterlagen ist davon auch bestimmt nichts erwähnt.«
»In meiner Kopie des Scheidungsurteils steht, daß du den Empfang der Summe bestätigt hast.«
Levinson, der alles mitgehört hatte, gab sich keine Mühe, die Ironie in seiner Stimme zu verbergen. »Ist ja großartig! Die Presse wird sich das Maul darüber zerreißen, was Ihre Frau wohl so Schlimmes an sich hatte, daß Sie, der damals keinen Pfennig besaß, es trotz ihres Geldes nicht mit ihr aushalten konnten.«
»Seien Sie kein Esel!« unterbrach Matt ihn, bevor Levinson noch mehr sagen konnte, was Meredith kränken würde. »Sie werden mich als Mitgiftjäger hinstellen, der seine Frau sitzengelassen hat. Außerdem ist diese ganze Spekuliererei überflüssig, wenn Sie nach Belleville fliegen und Spyzhalski unter Kontrolle haben, bevor er morgen auspacken kann.«
»Das dürfte gar nicht so einfach sein. Den Zeitungsmeldungen zufolge besteht er darauf, sich selbst zu verteidigen. Sieht aus, als wäre er ein Spinner, der nur darauf aus ist, vor Gericht eine große Show für die Presse abzuziehen.«
»Dann belehren Sie ihn eines Besseren!« schnappte Matt, »lassen Sie den Gerichtstermin verschieben und schaffen Sie ihn aus der Stadt, damit die Reporter ihn nicht finden können. Danach kümmere ich mich selber um den Bastard.«
»Wenn er Unterlagen hat, müssen sie früher oder später dem Gericht als Beweis ausgehändigt werden. Und man muß auch seine anderen Opfer benachrichtigen.«
»Darüber können Sie später mit dem zuständigen Staatsanwalt sprechen«, sagte Matt kurz. »Mein Flugzeug wartet in Midway auf Sie. Rufen Sie mich an, wenn Sie alles erledigt haben.«
»In Ordnung«, sagte Levinson.
Ohne sich zu verabschieden, beendete Matt das Gespräch und wandte sich wieder an seinen Piloten. »Machen Sie alles fertig, um im Lauf der nächsten Stunde nach Belleville, Illinois zu fliegen, Sie werden zwei Passagiere haben. Auf dem Rückflug werden es drei Passagiere sein, und einen davon werden Sie bei einer Zwischenlandung absetzen. Die beiden werden ihnen sagen, wo.«
»Okay.«
Als er aufgelegt hatte, blickte Meredith ihn an. Sie war von seinen Methoden und der Geschwindigkeit seiner Entscheidungen fast ein wenig benommen. »Was«, fragte sie mit einem unsicheren Lachen, »hast du weiter mit Spyzhalski vor?«
»Überlaß da nur mir. Ruf jetzt lieber Parker Reynolds an. Noch haben wir das nicht überstanden.«
Gehorsam wählte Meredith Parkers Nummer. Sobald er abhob, wurde klar, daß auch er die Sache nicht leicht nahm. »Meredith, ich habe die ganze Zeit versucht, dich zu erreichen, aber man hat mich nicht durchgestellt.«
»Es tut mir alles so furchtbar leid«, sagte sie, zu besorgt, um daran zu denken, daß der Lautsprecher und das Mikrophon noch immer angeschaltet waren. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie leid.«
»Es ist ja nicht deine Schuld«, entgegnete er mit einem gequälten Seufzer. »Im Augenblick müssen wir nur entscheiden, wie wir uns verhalten. Ich werde mit gute Ratschlägen geradezu bombardiert. Dieser arrogante Mistkerl, den du geheiratet hast, hat doch tatsächlich seine Sekretärin bei mir anrufen und mir ausrichten lasen, wie ich mich zu verhalten habe. Seine Sekretärin! Dann haben die Mitglieder meines Vorstands beschlossen, daß ich öffentlich bekanntgeben soll, von alledem nichts gewußt zu haben ...«
»Bloß nicht!« unterbrach Matt wütend.
»Wer zum Teufel hat da etwas gesagt?« wollte Parker wissen.
»Ich, und ich bin der arrogante Mistkerl, den sie geheiratet hat«, schnappte Matt und blickte mit schmalen Augen auf Lisa Pontini, die plötzlich vor Lachen fast in die Knie ging und sich die Hand vor dem Mund halten mußte. »Wenn Sie eine derartige Erklärung abgeben, wird es aussehen, als ob Sie Meredith den Haien zum Fraß vorwerfen.«
»Ich habe nicht die Absicht, etwas Derartiges zu tun«, konterte Parker ärgerlich. »Meredith und ich
Weitere Kostenlose Bücher