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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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im Einzelhandel tätig, um zu wissen, wie genau wir Großhändler und Einkäufer überprüfen, ob nicht doch irgendeine Art von Provision den Besitzer wechselt. Er verwischt seine Spuren, aber ich gebe nicht auf und werde weitersuchen«, versprach Mark und verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken auch von Matt.
    »Es tut mir leid«, sagte Meredith, während sie ihren Aktenkoffer mit den Papieren belud, die sie heute abend zu Hause benötigen würde. »Ich hatte nicht bemerkt, wie lange die Sitzung gedauert hat.«
    »Es war interessant, dabei zuzuhören«, sagte er, und sie warf ihm einen überraschten Seitenblick zu, während sie mit einem Klick die Schlösser ihres Aktenkoffers schloß.
    »Wie lange hast du mitgehört?«
    »Ungefähr zwanzig Minuten.«
    »Irgendwelche Fragen?« neckte sie ihn, aber die Wärme seines Lächelns, die herrliche Unverfrorenheit seiner grauen Augen verunsicherten sie derart, daß sie hastig wegblickte und ihren Kopf abgewandt hielt.
    »Eigentlich nur eine«, sagte Matt und beobachtete interessiert, wie sie ihm auswich.
    »Was willst du wissen?« fragte sie, während sie auf ihn zuging, intensiv damit beschäftigt, einen imaginären Fussel von ihrem Mantel fortzuschnipsen.
    »Wie lange willst du dich mir denn eigentlich noch entziehen?«
    Seine Direktheit verblüffte sie, und sie starrte ihn einen Moment an, dann aber warf sie ihm einen amüsierten, hochmütigen Blick zu, der es ihm verdammt schwer machte, sie nicht an sich zu ziehen und zu küssen. »Genau so lange, bis du aufhörst, mir alles vorzuschreiben.«
    »Ich habe den Eindruck, es fängt an, dir zu gefallen«, bemerkte Matt und musterte sie von der Seite.
    Meredith starrte auf den beleuchteten Abwärtspfeil der Aufzugsanzeige, dann aber lächelte sie und sagte ehrlicher als sie eigentlich vorgehabt hatte: »Ich war immer gern mit dir zusammen, Matt. Was mir diesmal nicht gefällt, sind deine Hintergedanken.«
    Im Erdgeschoß verließen sie den Aufzug, um sich durch die Käufermassen einen Weg zu dem Restaurant zu bahnen, das gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite lag. Dort ging es noch schlimmer zu als in Merediths Kaufhaus. Das Lokal war vollgestopft mit Leuten, die sich nach Erledigung ihrer Weihnachtseinkäufe ein frühes Abendessen gönnten, und man mußte mit einer längeren Wartezeit rechnen, bis man überhaupt einen Sitzplatz bekam. »Was meinst du, sollen wir warten?« fragte ihn Meredith. Noch bevor sie zu Ende gesprochen hatte, ging ein Murmeln durch die Menge, die mit ihnen im Vorraum des Restaurants stand. Eine Frau reckte den Hals. »Entschuldigen Sie«, sagte sie zu Meredith, blickte dabei aber Matt an, »sind Sie nicht Meredith Bancroft?« Ohne auf eine Antwort zu warten, sagte sie gleich anschließend zu Matt: »Dann sind Sie Matthew Farrell!«
    »Nein«, sagte Matt kurz, und der Druck, mit dem er Meredith am Arm faßte, um sie zum Gehen zu bewegen, war völlig überflüssig.
    »Wir können zu mir fahren und eine Pizza kommen lassen«, sagte sie, als sie in der Tiefgarage vor ihrem Wagen standen.

40
    Auf dem Fußboden vor dem offenen Kamin in ihrer Wohnung machten sie ein Picknick - aßen Pizza und tranken Wein dazu. Als sie aufgegessen hatten, schenkte Matt den restlichen Wein ein, bevor sie sich an die Arbeit machten, die sie sich beide mitgebracht hatten. Während er sich nach vorn lehnte und nach seinem Weinglas griff, beobachtete er verstohlen, wie sie, die Arme um die angezogenen Knie geschlungen, ins Feuer starrte.
    »Ich glaube, wir sollten jetzt endlich anfangen zu arbeiten«, sagte sie schließlich. »Es ist gleich dreiviertel neun.«
    Widerwillig rollte Matt sich auf die Seite, stand auf und half ihr, die Überreste der Mahlzeit wegzuräumen. Dann ging er zum Sofa hinüber, öffnete seinen Aktenkoffer und nahm einen dreißigseitigen Vortrag heraus, den er lesen mußte.
    Gegenüber von ihm setzte Meredith sich auf einen chintzbezogenen Sessel und packte ihre eigene Arbeit aus. Trotz ihrer ungezwungenen Fröhlichkeit während des ganzen Essens beunruhigte seine Nähe sie und ließ sie innerlich vibrieren. Matt hier zu haben, selbst wenn er sich so sanft benahm, war alles andere als nervenberuhigend.
    Unauffällig schaute sie zu ihm hinüber. Er saß ihr gegenüber auf dem Sofa, die Ärmel seines Hemdes ein Stück hochgekrempelt und den linken Knöchel auf dem rechten Knie ... Während sie ihn ansah, setzte er eine Lesebrille mit dünnem Goldrand auf, öffnete den Aktenordner auf seinem Schoß

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