Schatten der Liebe
in den Mantel zu schlüpfen.
»Daß ihr, du und Parker, miteinander redet - kein eisiges Schweigen, so wie vor der Pressekonferenz. Einverstanden?«
Damit hatte sie ihren heißgeliebten Parker einmal zu oft erwähnt. Matt nickte, setzte zum Sprechen an, zögerte, trat dann aber einen Schritt auf sie zu und sprach es aus: »Da wir gerade von Reynolds sprechen«, sagte er mit trügerischer Ruhe, »schläfst du eigentlich noch mit ihm?«
Ihr blieb der Mund offen, und sie fragte barsch: »Was soll das heißen?«
»Das heißt, daß ich annehme, daß du mit ihm geschlafen hast, weil ihr ja schließlich verlobt wart, und ich frage, ob du es noch immer tust.«
»Wer zum Teufel glaubst du eigentlich, daß du bist?«
»Dein Ehemann.«
Aus irgendeinem Grund schlug ihr bei diesem Wort das Herz bis zum Hals, zumal seine Stimme entschieden endgültig geklungen hatte. Auf der Suche nach dem nächstbesten Halt schloß sich ihre Hand um den Türknauf. Er sah ihre Reaktion und fügte leise lächelnd hinzu: »Klingt gar nicht so schlecht, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat.«
»O doch«, erwiderte sie rebellisch. Dabei klang es wirklich gar nicht so übel.
Sein Lächeln verschwand. »Dann möchte ich dich mit einem anderen Wort bekanntmachen, das einen noch schlechteren Klang hat. Wenn du noch immer mit Reynolds schläfst, dann ist das nämlich Ehebruch.«
Meredith gab der Tür einen Schubs, der sie knallend hätte ins Schloß fallen lassen, hätte Matt nicht seinen Fuß dazwischen gestellt und sie gleichzeitig an den Schultern gepackt und zu sich auf den Flur herausgezogen. Sein Mund senkte sich auf ihren in einem Kuß, der ebenso besitzergreifend wie zärtlich war, und er zog sie eng an sich. Dann wurde sein Kuß sanfter, mit leicht geöffneten Lippen streifte er über die ihren, so zart, daß dieser Berührung noch schwerer zu widerstehen war als der vorigen. »Ich weiß, daß du mich zurückküssen willst, ich kann es fühlen«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Warum gibst du dem Impuls nicht nach? Ich bin mehr als willig und stehe ganz zu deiner Verfügung ...«
Zu ihrem namenlosen Entsetzen verflog ihr Ärger bei seinen neckenden Worten, und sie wußte nicht, ob sie kichern oder seinem Vorschlag folgen sollte.
»Überlege doch nur, wie schuldig du dich fühlen wirst, wenn ich auf dem Heimweg ums Leben komme, und du hast mich so fortgeschickt«, fuhr er leise fort, während sein Mund sich ganz allmählich wieder in Richtung auf ihre Lippen zubewegte.
Nahe daran, wirklich loszulachen, öffnete Meredith den Mund, um eine entsprechend geistreiche oder, besser noch, angemessen sarkastische Bemerkung zu machen, aber im selben Augenblick, als sie dies tat, schloß er ihre Lippen mit seinen. Seine Hand hielt ihren Kopf von hinten, so daß sie nicht ausweichen konnte, während sein anderer Arm ihren Rücken hinabglitt, um ihr Becken fest gegen seines zu drücken. Und Meredith war verloren. Von Kopf bis Fuß an ihn gepreßt, völlig in Besitz seiner Hände und seines Mundes, schmolz ihr Widerstand allmählich dahin. Ihre gegen seine Brust gedrückten Fäuste lösten sich, ihre Hände fuhren unter dem Mantel seine Brust hinauf, ihre Finger spreizten sich wie von selbst, um seine Wärme zu spüren. Seine Zunge streichelte die ihre, während sein Mund sie unerbittlich zwang, ihren noch weiter zu öffnen, und plötzlich begrüßte Meredith den Vorstoß seiner Zunge und küßte ihn heiß zurück, mit all der Verzweiflung und der Verwirrtheit, die in ihrem Inneren tobten. Sobald sie dies tat, verstärkte sich der Druck seines Armes, sein Kuß wurde härter, hungriger, und Meredith spürte, wie sein Verlangen, seine Begierde sich in ihrem eigenen Körper auszubreiten begann.
Von blanker Panik erfaßt, entzog sie ihm erst ihren Mund und dann ihren ganzen Körper. Sie trat zurück unter die Tür, schwer atmend und die Hände zu Fäusten geballt.
»Wie konntest du auch nur daran denken, mit Parker ins Bett zu gehen, wenn du mich so küßt?« wollte er wissen, und seine Stimme enthielt eine leise Anklage.
Meredith schaffte es, ihm einen wütenden Blick zuzuwerfen. »Wie konntest du nur dein Versprechen brechen, dich heute abend neutral und unpersönlich zu verhalten?«
»Wir sind nicht in deiner Wohnung«, stellte er klar, und seine Fähigkeit, alles und jedes so zu drehen, daß es in sein Konzept paßte, gab ihr den Rest. Sie trat einen weiteren Schritt zurück, erwog einen Moment, ihm die Tür vor der Nase zuzuknallen, entschied
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