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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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dich immer lieben.«
    Der Höhepunkt, der fast vorüber war, verlängerte sich auf magische Weise, ihre beiden Körper zuckten lange. Nicht Reize oder Techniken hatten diese höchste Lust ausgelöst, sondern Worte. Ihre Worte.
    Meredith drehte sich in Matts Arme, kuschelte sich enger an ihn, befriedigt und glücklich.
    In New Orleans betrat ein gutgekleideter Mann eine der Umkleidekabinen des mit Käufern überfüllten Kaufhauses Bancroft & Company. In der rechten Hand trug er einen Anzug, den er vom Ständer genommen hatte, in der linken eine große Tüte von Saks Fifth Avenue, in der sich ein kleiner Plastiksprengkörper befand. Fünf Minuten später verließ er die Umkleidekabine, nurmehr den Anzug in der Hand, den er auf den Ständer zurückhängte.
    In Dallas ging eine Frau mit einer Louis Vuitton-Handtasche und einer Tragetüte von Bloomingdale's in eine der Damentoiletten von Bancroft & Company. Als sie wieder herauskam, hatte sie nur ihre Handtasche dabei.
    In Chicago fuhr ein Mann im Aufzug zur Spielwarenabteilung des Stammhauses von Bancroft's hinauf, beladen mit Päckchen von Marshall Field's. Ein kleines Päckchen steckte er zwischen die Bretter des Knusperhäuschens, vor dem die Kinder Schlange standen, um sich auf den Knien eines weißbärtigen Nikolaus fotografieren zu lassen.
    In Merediths Wohnung, mehrere Meilen entfernt, sah Matt einige Stunden später auf seine Uhr, dann stand er auf und half Meredith, die Reste ihres Dinners wegzuräumen, das sie, nachdem sie erneut übereinander hergefallen waren, vor dem offenen Kamin verzehrt hatten. Sie hatten eine Probefahrt mit Merediths neuem Wagen unternommen und am Heimweg bei einem kleinen italienischen Restaurant angehalten und zwei Portionen Pizza mitgenommen, weil sie alleine sein wollten.
    Meredith räumte gerade die letzten Teller in die Spülmaschine, als er leise hinter sie trat. Sie fühlte seine Nähe wie eine magnetische Kraft, noch bevor er seine Hand um ihre Taille legte und sie mit dem Rücken an sich zog. »Glücklich?« fragte er leise und hauchte einen Kuß auf ihre Schläfe.
    »Sehr glücklich«, flüsterte sie lächelnd.
    »Es ist gleich zehn Uhr.«
    »Ich weiß.« Ihr Lächeln verschwand, da sie ahnte, was jetzt als nächstes kommen würde - und sie hatte recht.
    »Mein Bett ist größer als deines. Und meine Wohnung auch. Ich kann veranlassen, daß morgen früh der Möbelwagen vor der Tür steht.«
    Tief Atem holend, drehte sie sich in seinen Armen um und legte ihre Hand an seine Wange, um ihre Ablehnung weniger kraß erscheinen zu lassen. »Ich kann nicht mit dir zusammenziehen - noch nicht.«
    Unter ihren Fingern fühlte sie, wie sein Kiefer sich verspannte. »Kannst du nicht oder willst du nicht?«
    »Ich kann nicht.«
    Er nickte, als ob er ihre Antwort akzeptieren würde, ließ aber seine Arme fallen. »Bitte verrate mir, warum du glaubst, daß du nicht kannst.«
    Meredith steckte die Hände in die tiefen Taschen ihres Morgenmantels, trat einen Schritt zurück und begann dann mit ihrer Erklärung. »Erstens habe ich letzte Woche neben Parker gestanden, als er öffentlich erklärt hat, daß wir heiraten würden, sobald die Scheidung durch wäre. Wenn ich jetzt mit dir zusammenziehe, dann wird Parker wie der letzte Trottel dastehen und ich wie eine dumme Ziege, die nicht weiß, was sie will - oder wie ein Flittchen, das so hohl und eitel ist, daß sie mit dem nächstbesten Sieger eines Faustkampfes abzieht.«
    Sie wartete darauf, daß er ihr widersprach oder zustimmte. Statt einer Antwort lehnte er sich mit der Hüfte gegen den hinter ihm stehenden Tisch und betrachtete sie mit unbewegter Miene. Meredith erkannte, daß er die öffentliche Meinung derart gering schätzte, daß ihre Bedenken ihm irrelevant Vorkommen mußten. Also brachte sie ein anderes, gewichtigeres Problem zur Sprache: »Matt, ich wollte eigentlich nicht darüber sprechen, aber mit neunzig Prozent Wahrscheinlichkeit werde ich in den nächsten Tagen vor den Vorstand beordert und wegen dieses Skandals zur Rede gestellt. Verstehst du denn nicht, in was für einer verzweifelten Lage ich bin? Bancroft & Company ist eine alteingesessene und ehrwürdige Institution; die Mitglieder des Vorstands sind extrem konservativ. Sie waren von Anfang an nicht dafür, daß ich das Präsidentenamt übernehme. Vor ein paar Tagen habe ich vor ihnen gestanden und erklärt, daß wir uns kaum kennen und daß keinerlei Aussicht auf eine Versöhnung bestünde. Wenn ich jetzt gleich mit

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