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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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letzten stürmischen Kusses. Während er sie küßte, hatte er mit den Händen ihr Haar zerzaust, aber sie hatte kein Bedürfnis, es jetzt glattzustreichen; ihre Wangen glühten. Sie fühlte sich ganz wie eine Frau, die sehr gründlich geliebt worden war und es immens genossen hatte. Und alles war wahr.
    Ihr Lächeln vertiefte sich, als sie an die leidenschaftlichen, liebevollen Dinge dachte, die er ihr gesagt hatte; fast hörte sie noch seine tiefe Stimme ...
    Ich liebe dich, hatte er geflüstert...
    Ich werde nie zulassen, daß irgend jemand dir weh lut ...
    Du hast ja keine Ahnung, was ich alles für dich tun würde!
    Vierzig Meilen nordöstlich von Belleville, Illinois, kam ein weiteres Polizeifahrzeug mit quietschenden Reifen hinter jenen zum Stehen, die bereits an einem bewaldeten Stück der wenig befahrenen Landstraße parkten und mit ihren blauroten Blinklichtern die Dunkelheit durchbrachen. Am nächtlichen Winterhimmel kreiste ein Polizeihubschrauber, dessen Suchscheinwerfer rastlos über die Fichten wanderte, um den Suchtrupps und Hundeführern, die den Hain nach weiteren Indizien durchkämmten, die Arbeit zu erleichtern. In einem flachen Graben nahe der Straße hockte ein Kriminalkommissar neben der Leiche eines Mannes im mittleren Alter. Mit erhobener Stimme, um das laute Geräusch des Hubschraubers zu übertönen, rief er den zuständigen Sheriff zu sich. »Sie verschwenden hier nur Ihre Zeit, Emmett. Rufen Sie die Suchtrupps zurück. Selbst bei Tageslicht würden die im Wald nichts finden. Dieser Mann wurde aus einem fahrenden Auto geworfen und rollte dann hierher.«
    »Da liegt was!« rief Emmett triumphierend. Der Strahl seiner Taschenlampe war auf etwas gefallen, das im Straßengraben lag. Er bückte sich und hob es auf.
    »Ich sage Ihnen, irgend jemand hat diesen Kerl hier totgeprügelt und ihn dann hier aus einem Fahrzeug geworfen.«
    »Sehen Sie her«, sagte der Sheriff und trat zu ihm. »Ich hab' da was gefunden. Ich habe eine Brieftasche gefunden.«
    Der Kriminaler deutete mit dem Kopf auf den Toten. »Seine?«
    »Schau'n wir mal«, erwiderte der Sheriff und leuchtete mit seiner Taschenlampe auf das Foto in dem Führerschein, dann bückte er sich und schlug die Decke zurück, unter der die Leiche lag, um die Gesichtszüge zu vergleichen. »Seine!« verkündete er stolz. Wiederum den Führerschein anleuchtend, sagte er: »Er hat einen dieser fremdländischen Namen, die man kaum aussprechen kann. Stanislaus ... Spyzhalski.«
    »Spyzhalski?« fragte der Kommissar. »Ist das nicht der falsche Rechtsanwalt, den sie drunten in Belleville geschnappt haben?«
    »Bei Gott, ja. Da haben Sie recht.«
43
    Den Aktenkoffer in der einen Hand und den Cashmeremantel über dem Arm, blieb Matt neben dem Schreibtisch der Sekretärin stehen, die ihn damals vor Merediths Besuch beim Herrichten seines Büros beraten hatte. »Guten Morgen, Mr. Farrell«, sagte sie.
    Verärgert über die beleidigte Feindseligkeit in ihrem Ton und ihrer Miene beschloß Matt, sie demnächst in eine andere Etage versetzen zu lassen. Anstatt sie freundlich zu fragen, ob sie ein angenehmes Wochenende verlebt habe, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte, sagte er nun kühl: »Eleanor Stern hat mich heute morgen zu Hause angerufen, daß sie krank ist. Würden Sie sie bitte vertreten?« Es war ein Befehl, keine Bitte, und beide wußten das.
    »Ja, natürlich, sehr gerne«, erwiderte Joanna Simons und lächelte ihm vergnügt ins Gesicht, so daß Matt sich schon fragte, ob er sie wohl falsch eingeschätzt habe.
    Joanna wartete, bis Haskells neuer - und unerwünschter -Präsident in seinem Büro verschwunden war, dann rannte sie rasch zur Rezeption hinüber. Diese Gelegenheit, für Farrell direkt zu arbeiten, stellte einen unverhofften Glücksfall dar. »Val«, flüsterte sie der Empfangsdame zu, »hast du noch den Namen und die Nummer von dem Reporter vom Tattler, der hier angerufen hat und Informationen über Farrell wollte?«
    »Ja, warum?«
    »Weil«, Joanna lächelte triumphierend, »Farrell mir eben gesagt hat, daß ich heute die alte Ziege vertreten soll. Das heißt, ich habe die Schlüssel zu ihrem Schreibtisch.«
    Sie blickte sich kurz um, um sicherzugehen, daß die anderen Sekretärinnen, deren Schreibtische in einem weiten Halbrund um die Rezeption standen, anderweitig beschäftigt waren. Die wenigsten teilten ihre Abneigung gegen Matthew Farrell. »Was wollte der Reporter genau wissen?«
    »Er hat gefragt, ob Farrell hier beliebt ist,

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