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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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»Was hast du?« fragte er leise.
    Sorgsam darauf achtend, unverfänglich zu klingen, gestand sie: »Mein Vater hat da etwas gesagt.«
    Seine Miene wurde hart, als sie ihren Vater erwähnte. »Was hat er gesagt?«
    »Er hat mir erzählt, daß du ihm vor Jahren gedroht hast, du würdest ihn aufkaufen und umbringen, wenn er versuchen würde, sich zwischen uns zu stellen. Du hast das doch nicht wirklich gesagt, oder?«
    »Doch«, antwortete er knapp, dann fügte er etwas milder hinzu: »Ich habe das gesagt, als dein Vater versucht hat, mich erst mit Geld und dann mit Gewalt dazu zu bringen, dich zu verlassen. Daraufhin habe ich ihm dann selber gedroht.«
    »Aber du hast es nicht so gemeint, oder?« fragte sie und blickte ihn flehend an.
    »Damals habe ich es so gemeint. Alles, was ich sage, meine ich ernst«, flüsterte er, während sein Mund sich zu einem langen, tiefen Kuß auf ihren senkte. »Aber manchmal«, murmelte er, seine Lippen federleicht über ihre Wange streifend, »ändere ich meine Meinung ...«
    Merediths Miene heiterte sich auf, und sie zog seinen Kopf zu ihrem herunter und streichelte zärtlich seine Wange.

47
    Als sie am nächsten Morgen die Zeitung hereinholte, die vor ihrer Wohnungstüre lag, ließ sie die Schlagzeile fast in die Knie gehen:
    MATTHEW FARRELL IM MORDFALL STANISLAUS SPYZHALSKI VERHÖRT
    Mit klopfendem Herzen hob sie die Zeitung auf und las die Titelgeschichte. Sie begann mit einer Wiederholung aller bekannten Tatsachen über den falschen Anwalt, der ihnen ungültige Scheidungspapiere ausgehändigt hatte, und endete mit der Aussage, daß Matt gestern nachmittag zur Sache vernommen worden war.
    Mit blankem Entsetzen starrte Meredith auf den letzten Satz. Matt war gestern vernommen worden. Gestern. Und er hatte es nicht nur verschwiegen, er hatte sich auch noch so verhalten, als ob alles völlig normal und in Ordnung sei! Bestürzt und fassungslos über diesen unwiderlegbaren Beweis seiner Fähigkeit, jegliche Emotionen vor ihr zu verbergen, selbst sie hinters Licht zu führen, ging sie langsam in ihre Wohnung zurück, um sich fertig zu machen. Sie würde ihn vom Büro aus anrufen.
    Lisa lief bereits unruhig auf und ab, als Meredith ihr Büro betrat. »Meredith, ich muß mit dir reden«, platzte sie heraus, sobald die Tür geschlossen war.
    Meredith blickte ihre Jugendfreundin an, und ihr zögerndes Lächeln zeigte deutlich ihre zwiespältigen Gefühle. »Ich warte schon lange darauf, daß du das endlich tust.«
    »Wie meinst du das?«
    Meredith schaute ihr direkt ins Gesicht. »Ich meine wegen Parker.«
    Dies schien Lisa regelrecht aus dem Konzept zu bringen. »Parker? O Gott, ich wollte wirklich mit dir darüber reden, aber ich hatte einfach Angst davor. Meredith«, flehte sie und hob hilflos die Hände, ließ sie aber gleich wieder fallen, »ich weiß, du mußt mich für ein hinterlistiges Miststück und eine ganz gemeine Lügnerin halten, weil ich mich in deiner Gegenwart so oft über ihn mokiert habe, aber ich schwöre, ich habe es nicht getan, um dich davon abzuhalten, ihn zu heiraten. Ich habe mich wirklich ernsthaft bemüht, ihn mir aus dem Kopf zu schlagen. Und, verdammt nochmal, du warst doch gar nicht richtig in ihn verliebt - schau nur, wie schnell du zu Matt zurückgekehrt bist.« Ihre gespielt selbstsichere Fassade begann abzubröckeln. »Mer, bitte, hasse mich nicht! Bitte! Meredith«, sagte sie mit gebrochener Stimme, »ich liebe dich mehr als meine eigenen Schwestern, und ich habe mich ehrlich dafür gehaßt, daß ich den Mann liebte, den du wolltest...«
    Auf einmal waren sie wieder zwei Schulmädchen, die sich gestritten hatten und die sich jetzt auf dem Schulhof von St. Stephen's gegenüberstanden. Lisa sah sie an, Tränen standen in ihren schönen Augen, und die Hände hingen ihr hilflos herab. »Bitte«, flüsterte sie. »Hasse mich nicht.«
    Meredith holte tief Luft. »Ich kann dich nicht hassen«, sagte sie und lächelte unsicher. »Ich liebe dich auch, und ich habe keine anderen Schwestern ...« Mit einem erleichterten Schluchzer warf Lisa sich in Merediths Arme.
    Dann aber räusperte Lisa sich und wurde abrupt ernst. »Eigentlich bin ich nicht heraufgekommen, um über Parker zu sprechen. Ich wollte dich fragen, was die Polizei gestern von Matt gewollt hat. Ich habe die Morgenzeitung gelesen, und ich« - sie mied Merediths Blick und sah sich im Zimmer um - »und ich, nun, ich glaube, ich bin heraufgekommen, damit du mich beruhigst. Ich meine, glaubt die Polizei,

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