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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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der Schmerz sich ihr wie tausend Messer in die Brust bohrte. »Deine Mutter war eine geborene Collier, nicht wahr?« sagte sie und erkannte ihre eigene Stimme kaum wieder. »Du steckst hinter dem Collier Trust, oder nicht?«
    »Ja«, sagte er und beobachtete sie, so als ob er ihre Reaktion beim besten Willen nicht verstünde.
    »Oh, mein Gott!« rief sie und trat einen Schritt zurück. »Du kaufst unsere Anteile, und du hast alle unsere Kredite und Hypotheken aufgekauft! Was hast du vor - uns die Darlehen zu kündigen und Bancroft's zu schlucken, sobald wir mit einer Zahlung in Verzug geraten?«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte er eindringlich und ging auf sie zu. »Meredith, ich wollte dir doch nur helfen.«
    »Wie?« schrie sie, verschränkte schützend die Arme vor der Brust und beeilte sich, aus seiner Reichweite zu kommen. »Indem du unsere Kredite aufkaufst - indem du unsere Aktien aufkaufst?«
    »Durch beides ...«
    »Du lügst!« sagte sie, und auf einmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: »Noch an dem Tag, als wir zusammen essen waren, hast du angefangen, unsere Aktien aufzukaufen - gleich nachdem du herausgefunden hattest, daß mein Vater für die Ablehnung deines Bauantrages verantwortlich war. Ich habe die Daten gesehen. Du hast keineswegs versucht, mir zu helfen!«
    »Nein, damals nicht«, antwortete er mit ehrlicher Verzweiflung. »Die ersten Aktienpakete habe ich in der Absicht gekauft, genügend Anteile für einen Sitz im Vorstand zu bekommen oder sogar einen Mehrheitsanteil zu erreichen.«
    »Und seitdem kaufst du jede einzelne Aktie, die auf dem Markt zu haben ist«, fauchte sie. »Nur sind sie jetzt wesentlich günstiger, nicht wahr, weil der Kurs unserer Papiere seit den Bombendrohungen ein ganzes Stück gefallen ist! Sag mir die Wahrheit«, forderte sie mit bebender Stimme, »sag mir nur dieses eine Mal die Wahrheit! Hast du Spyzhalski umbringen lassen? Steckst du hinter diesen Bombendrohungen?«
    »Nein, verdammt nochmal!«
    Zitternd vor Wut und Verzweiflung, ignorierte sie seinen Protest. »Die erste Bombendrohung fand in derselben Woche statt, in der wir uns zum Lunch trafen und wo du von der Einmischung meines Vaters erfahren hast! Ist das nicht ein etwas merkwürdiger Zufall?«
    »Ich habe damit nichts zu tun«, sagte er heftig. »Hör mir zu! Wenn du die ganze Wahrheit hören willst, werde ich sie dir erzählen.« Sein Ton wurde milder. »Willst du mir bitte zuhören, Darling?«
    Ihr verräterisches Herz begann heftig zu schlagen, als er sie mit seiner dunklen Stimme Darling nannte und als sie den innigen Ausdruck seiner grauen Augen sah. Sie nickte, aber sie wußte, daß sie ihm niemals mehr würde völlig glauben können, nicht, nachdem er schon so viel vor ihr geheimgehalten hatte.
    »Ich habe bereits gestanden, daß ich eure Aktien anfänglich deshalb gekauft habe, um mich an deinem Vater zu rächen. Später, nachdem wir zusammen auf der Farm waren, ist mir klargeworden, wieviel dir das Kaufhaus bedeutet, ich wußte aber auch schon damals, daß dein Vater alles Menschenmögliche versuchen würde, um dich davon abzuhalten, wieder mit mir zusammenzuleben. Tatsächlich befürchtete ich, daß er dich früher oder später vor die Wahl stellen würde: ihn oder mich. Bancroft & Company samt Präsidentenposten oder nichts, wenn du dich für mich entscheiden solltest. Ich beschloß also, weiter B & C-Aktien zu kaufen, damit er das nicht tun konnte - ich wollte soviel Einfluß im Vorstand gewinnen, daß er keine Möglichkeit mehr gehabt hätte, dir das Präsidentenamt wegzunehmen.«
    Meredith starrte ihn an, aber ihr Vertrauen war erschüttert, weil er dies und alles andere vor ihr geheimgehalten hatte. »Und warum wolltest du mir deine ach so noblen Beweggründe nicht anvertrauen?« fragte sie und blickte ihn verächtlich an.
    »Ich wußte nicht, wie du darauf reagieren würdest.«
    »Und gestern hast du zugesehen, wie ich mich zum Narren gemacht und dir von unserem neuen Kreditgeber Collier Trust erzählt habe - während du Collier Trust bist.«
    »Ich hatte Angst, daß du es als mildtätige Geste mißverstehen würdest!«
    »So dumm bin ich nicht«, konterte sie, aber ihre Stimme zitterte, und sie kämpfte mit den Tränen. »Es war keine mildtätige Geste, es war ein brillanter taktischer Schachzug! Du hast meinem Vater gedroht, du würdest ihn eines Tages aufkaufen, und jetzt tust du es! Mit Hilfe von ein paar Bomben und meiner unwissentlichen Kooperation.«
    »Ich weiß, daß es

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