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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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daß Matt hinter dem Mord an Spyzhalski steckt?«
    Meredith unterdrückte einen Wutanfall und sagte betont ruhig: »Warum sollte sie? Glaubst du vielleicht, daß er etwas damit zu tun hat?«
    »Nein, natürlich nicht«, protestierte Lisa kläglich, schüttelte den Kopf und verließ nach einem Abschiedswinken das Zimmer.
    Meredith ging kopfschüttelnd zu ihrem Schreibtisch hinüber und verdrängte die schlimmen Gedanken. »Hör auf damit!« schalt sie sich selbst. »Du läßt dich durch die falschen Verdächtigungen der anderen noch selber verunsichern!«
    Um sechs Uhr abends wurde es ihr allerdings zusehends schwer gemacht, ihre Loyalität Matt gegenüber aufrechtzuerhalten. »Hier sind die ersten beiden Beweisstücke, Meredith«, verkündete ihr Vater stolz, während er zusammen mit Mark Braden hereinkam und ihr zwei Akten auf den Schreibtisch knallte.
    Beunruhigt schob Meredith den Entwurf des Werbeetats beiseite, den sie gerade durchgesehen hatte, blickte in die verbitterten Mienen der beiden Männer und griff nach den Papieren. Die erste Akte enthielt Marks ausführlichen Bericht über Matts Geschäfte. Mark hatte die Namen aller Firmen, die Matt besaß, und aller Unternehmen, an denen er mehrheitlich beteiligt war, mit Rotstift umkringelt. Es waren mehrere Dutzend. Acht davon hatten zusätzlich ein dickes rotes Kreuz bekommen. Sie blickte auf den anderen Bericht, auf dem die Namen der Leute, Institutionen und Firmen aufgelistet waren, die in letzter Zeit ein größeres Paket Bancroft-Aktien erworben hatten, und ihr Herz setzte einen Moment lang aus: Die acht rot angekreuzten Namen der einen Akte fanden sich auch auf der Liste der neuen Großaktionäre. Wenn man alle zusammenrechnete, hatte Matt bereits ein gigantisches Aktienpaket an B & C-Anteilen, von denen kein einziger in seinem eigenen Namen oder in dem von Intercorp gekauft worden war.
    »Das ist nur der Anfang«, sagte ihr Vater. »Die Liste der Aktionäre ist nicht auf dem neuesten Stand, und der Bericht von Mark ist noch nicht komplett. Gott weiß, wieviel weitere Anteile er inzwischen gekauft hat und auf was für Namen. Als der Kurs unserer Aktien stieg, beschloß Farrell offensichtlich, ein paar Bomben legen zu lassen, damit er sie billiger bekäme. Also«, sagte er und stützte sich mit den Handflächen auf den Schreibtisch, »siehst du jetzt endlich ein, daß er hinter allem steckt, was mit uns passiert?«
    »Nein!« konterte sie heftig, aber ihr war selbst nicht ganz klar, ob sie damit seiner Frage widersprach oder sich ganz einfach weigerte, etwas Derartiges in Betracht zu ziehen. »Das beweist noch gar nichts - außer daß er Aktien von uns gekauft hat. Und dafür könnte er alle möglichen Gründe haben. Vielleicht hält er, Bancroft's für eine gute langfristige Geldanlage!« Sie stand auf, und ihre Knie zitterten, aber sie blickte den beiden Männern gefaßt ins Gesicht: »Es heißt jedenfalls noch lange nicht, daß er Bomben legen und Leute ermorden läßt!«
    »Wie konnte ich je auf die Idee kommen, daß du Verstand besitzt!« Philip klang wütend und frustriert. »Dein Mistkerl gehört bereits das Grundstück in Houston, das wir wollen, und Gott weiß, wieviel von unserem Unternehmen er sich inzwischen angeeignet hat! Er hat schon jetzt mehr als genug Anteile, um sich selbst in den Vorstand zu wählen ...«
    »Es ist schon spät«, unterbrach Meredith, aber ihre Stimme war alles andere als ruhig, während sie eine Menge Papiere in ihren Aktenkoffer packte. »Ich fahre nach Hause und versuche, dort weiterzuarbeiten. Du und Mark, ihr könnt diese - diese Hexenjagd ohne mich fortsetzen!«
    »Halte dich von ihm fern, Meredith!« rief ihr Vater ihr nach, als sie schon auf dem Weg zur Tür war. »Wenn du es nicht tust, wird es am Ende noch so aussehen, als ob du mit ihm unter einer Decke steckst. Bis spätestens Freitag haben wir genug Beweismaterial beisammen ...«
    Meredith ließ die beiden stehen und zog die Tür hinter sich zu. Irgendwie brachte sie es fertig, allen Mitarbeitern, denen sie auf dem Weg zur Tiefgarage begegnete, lächelnd einen schönen Abend zu wünschen. Aber als sie sich auf den Sitz des Wagens, den Matt ihr geschenkt hatte, fallen ließ, war ihre mühsam aufrechterhaltene Selbstbeherrschung dahin. Die Hände um das Lenkrad verkrampft, starrte sie auf die Betonwand vor sich und begann am ganzen Leib zu zittern. Sie sagte sich immer wieder, daß sie sich völlig unnötig Sorgen mache, weil Matt eine logische, einleuchtende

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