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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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so aussieht ...«
    »Weil es so ist!« schrie sie. »Von dem Tag an, da ich auf die Farm kam, um dir zu erzählen, was vor elf Jahren wirklich passiert ist, hast du alles, was ich dir gesagt habe, schamlos ausgenutzt. Du hast mich angelogen ...«
    »Nein, das habe ich nicht!«
    »Du hast mich absichtlich in falschem Glauben gelassen, und das ist dasselbe! Deine Methoden sind ausnahmslos unehrenhaft, und trotzdem soll ich dir glauben, daß deine Motive die allernobelsten sind? Bedaure, das kann ich nicht!«
    »Tu uns das nicht an«, sagte er, und seine Stimme war heiser vor Ärger und Verzweiflung, weil er spürte, daß er dabei war, sie zu verlieren. »Du siehst alles, was ich getan habe, durch den Schleier elfjährigen Mißtrauens.«
    Ein Teil von Meredith war geneigt, ihm zu glauben. Aber sie war sich nicht sicher. Was sie sicher wußte, war, daß ein falscher Rechtsanwalt, der ihm im Weg gestanden hatte, jetzt tot war, und daß ihr Vater, der sich ihm gleichfalls in den Weg gestellt hatte, sehr bald nur noch eine Marionette sein würde, die an Matts finanziellen Fäden tanzte. Und dasselbe traf auch auf sie zu. »Beweise es mir!« schrie sie, einem hysterischen Anfall nahe. »Ich will Beweise!«
    Seine Miene versteinerte sich. »Ich muß dir beweisen, daß ich kein Brandstifter und kein Mörder bin, willst du das damit sagen? Und wenn ich keinen Beweis dafür erbringen kann, dann nimmst du das Schlimmste an?«
    Zerrüttet von der Wahrheit seiner Worte, blickte sie ihn an und hatte dabei das Gefühl, das Herz im Leib würde ihr zerspringen. Als er weitersprach, hatte die Erregung seine Stimme noch dunkler gefärbt. »Du brauchst nichts weiter zu tun, als mir ein paar Wochen lang zu vertrauen, nur solange, bis die Behörden die Schuldigen gefunden haben.« Er streckte ihr seine Hand entgegen. »Vertrau mir, Darling«, sagte er zärtlich.
    Aber die Ungewißheit nagte an ihr. Meredith blickte auf seine ausgestreckte Hand, aber sie konnte sich nicht rühren. Die Bombendrohungen paßten einfach zu gut in seine Pläne ... und die Polizei hatte auch nicht alle Klienten von Spyzhalski vernommen, denn zu ihr war kein Beamter gekommen ...
    »Gib mir entweder deine Hand«, sagte er, »oder mach jetzt endgültig Schluß, damit unser Elend ein Ende hat.«
    Meredith wollte ihre Hand in seine legen und ihm vertrauen, aber sie brachte es nicht fertig. »Ich kann nicht«, flüsterte sie gebrochen. »Ich möchte so gern, aber ich kann es nicht!« Seine Hand fiel bleischwer herunter, und sein Gesicht wurde ausdruckslos. Unfähig, seinen Blick zu ertragen, wandte sie sich zum Gehen. Ihre Finger schlossen sich um die Autoschlüssel in ihrer Tasche, die Schlüssel zu dem Wagen, den er ihr geschenkt hatte. Sie zog sie heraus und hielt sie ihm hin. »Es tut mir leid«, sagte sie und gab sich alle Mühe, nicht zu zittern. »Von Leuten, mit denen meine Firma geschäftlich zu tun hat, darf ich keine Geschenke annehmen, die mehr als fünfundzwanzig Dollar wert sind.«
    Er blieb unbeweglich stehen und weigerte sich, ihr die Schlüssel aus der Hand zu nehmen. Meredith hatte das Gefühl, als stürbe etwas in ihrem Inneren ab. Sie legte die Schlüssel auf den Tisch und floh. Unten auf der Straße winkte sie ein Taxi heran.
    Die Verkaufszahlen in Dallas, New Orleans und Chicago erholten sich erstaunlich schnell, und schon am nächsten Morgen waren sie auf dem alten Stand. Meredith fühlte sich erleichtert, als sie die jüngsten Umsätze auf den Computerbildschirmen in ihrem Büro beobachtete, aber es kam keine rechte Freude darüber auf. Vor elf Jahren, als sie glaubte, Matt verloren zu haben, hatte sie sich elend und verzweifelt gefühlt. Aber das war nichts verglichen mit den Qualen, die sie jetzt litt - denn vor elf Jahren hatte sie dem Lauf der Ereignisse hilflos gegenübergestanden. Diesmal trug sie die Verantwortung dafür, es war ganz allein ihre Entscheidung gewesen, und sie wurde das furchtbare Gefühl nicht los, einen grauenhaften Fehler begangen zu haben. Dieses Gefühl änderte sich auch nicht, als Sam Green ihr einen neuen Bericht brachte, aus dem hervorging, daß Matt noch wesentlich mehr Anteile an Bancroft & Company besaß, als sie ursprünglich angenommen hatten.
    Zweimal ließ sie Mark Braden bei den zuständigen Polizeidienststellen in Dallas, New Orleans und Chicago anrufen, hoffend, daß irgendwo ein Hinweis auf den Täter entdeckt worden sei und daß man nur vergessen habe, ihr davon Mitteilung zu machen. Sie hoffte und

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