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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Bombendrohungen in den Bancroft & company-Filialen dieser Städte verantwortlich sei. Auch das dritte Dokument war an die Polizei gerichtet. Darin stand, daß sie Grund zu der Annahme habe, daß Farrell die Verantwortung für den Mord an Spyzhalski trage und auf ihr Recht als Ehefrau zur Aussageverweigerung verzichte.
    Meredith blickte auf die Sätze, die sorgfältig formulierten, belastenden Halbwahrheiten, die bösartigen Anschuldigungen, und begann am ganzen Leib zu zittern. Eine innere Stimme sagte ihr, daß sie eine Närrin gewesen war, weil sie jemals geglaubt hatte, daß auch nur ein Körnchen Wahrheit an all diesen Gemeinheiten war, deren ihr Mann bezichtigt wurde. Der Nebel aus hilflosem Mißtrauen, der ihre Sicht auf die Dinge in den letzten beiden Tagen getrübt hatte, wich mit einem Mal, und plötzlich lag alles glasklar vor ihr: ihre Fehler, die Beweggründe der Vorstandsmitglieder und die Wut ihres Vaters.
    »Unterschreiben Sie, Meredith«, sagte Nolan Wilder und schob ihr seinen Kugelschreiber zu.
    Unterschreiben Sie.
    Meredith traf ihre Entscheidung, ihre endgültige Wahl -vielleicht sogar eine Wahl, für die es bereits zu spät war. Sie stand sehr langsam auf. »Unterschreiben?« wiederholte sie verächtlich. »Ich werde nichts dergleichen tun!«
    »Wir hatten gehofft, daß Sie diese Chance nutzen würden, sich selbst von jedem Verdacht der Beihilfe reinzuwaschen, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen und Farrell der Gerechtigkeit auszuhändigen«, sagte Wilder eisig.
    »Wenn es Ihnen wirklich um Wahrheit und Gerechtigkeit zu tun ist«, sagte Meredith, stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte und blickte sich in der Runde um, »dann werde ich Ihnen die Wahrheit erzählen. Matthew hat absolut nichts mit den Bombendrohungen zu tun, er hat nichts mit dem Mord an Spyzhalski zu tun, und er hat auch nicht gegen die Richtlinien der Börsenaufsicht verstoßen. Die Wahrheit ist«, betonte sie mit unverhohlener Verachtung, »daß Sie alle schreckliche Angst vor ihm haben. Verglichen mit seinen Triumphen sind Ihre geschäftlichen Erfolge minimal, und der Gedanke, ihn als Hauptaktionär hier in dieser Runde zu haben, erscheint Ihnen unerträglich, weil Sie sich dadurch Ihrer eigenen Bedeutungslosigkeit bewußt würden! Sie alle sind eitel und ängstlich, und wenn Sie ernstlich geglaubt haben, daß ich diese Papiere unterschreiben werde, dann sind Sie außerdem auch noch sträflich dumm!«
    »Ich schlage vor, daß Sie Ihre Entscheidung nochmals sorgfältig überdenken, Meredith«, warf ein anderes Vorstandsmitglied ein, dessen Miene nach ihren Worten zu Eis geworden war. »Entweder Sie handeln im Interesse von Bancroft & Company und unterschreiben diese Papiere - was als Interimspräsident dieses Unternehmens Ihre Pflicht ist oder Sie zwingen uns zu der Annahme, daß Sie tatsächlich auf der Seite eines Feindes unseres Unternehmens stehen.«
    »Sie reden von meiner Verpflichtung Bancroft's gegenüber und befehlen mir im gleichen Satz, diese Papiere zu unterschreiben?« wiederholte sie, und plötzlich hätte sie am liebsten laut herausgelacht vor Freude darüber, daß sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. »Ihre Inkompetenz grenzt an Geisteskrankheit, wenn Sie nicht in Betracht gezogen haben, was Matthew Farrell mit diesem Unternehmen anstellen wird, um sich für diesen Schmutz und Schund« - sie deutete auf die Dokumente - »zu revanchieren. Er wird Bancroft's und Sie alle in die Tasche stecken; aber zuerst einmal wird er Sie verklagen!« schloß sie stolz.
    »Das Risiko gehen wir ein. Unterschreiben Sie.«
    »Nein!«
    Ohne zu bemerken, daß immer mehr Vorstandsmitglieder sichtlich Zweifel an der Richtigkeit von Wilders Vorgehen gegen Farrell hegten, blickte dieser sie an und sagte kalt: »Es scheint, als ob Ihre fehlgeleiteten Gefühle Sie daran hindern, im besten Interesse dieser Gesellschaft zu handeln. Entweder Sie reichen hier und jetzt Ihren Rücktritt ein, oder Sie zeigen uns, daß ich unrecht habe, indem Sie diese Papiere unterschreiben.«
    Meredith blickte ihm direkt ins Gesicht. »Fahren Sie zur Hölle!«
    »Ein Punkt für dich, Mädchen!« hörte sie den alten Cyrus das betretene Schweigen brechen, das sich über den Raum gelegt hatte. »Ich habe immer gewußt, daß du mehr hast als nur fantastische Beine!« Aber Meredith hörte den zweiten Teil kaum noch, sie war bereits auf dem Weg nach draußen und schlug die Tür hinter sich zu. Knallte die Tür zu, hinter der all ihre

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