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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Schultern des Neuankömmlings, während er sich suchend umsah. Meredith sah das triumphierende Lächeln, das er seinen Freunden zuschickte, sobald er sie am Ende der Bar entdeckt hatte, und erkannte augenblicklich, daß er bereits halb betrunken war. Das wiehernde Gelächter von Leigh und Shelly ließ sie zusammenfahren. »O nein!« rief Leigh und blickte mit gespielter Bestürzung von Shelly zu Meredith. »Sagt mir bloß nicht, daß dieses wundervolle Exemplar der Gattung Mann der Arbeiter ist, den Jonathan für die Arbeit auf den Ölfeldern eingestellt hat!«
    Unter Doug Chalfonts Lachsalve war der größte Teil von Leighs Worten untergegangen, und Meredith lehnte sich dichter an Leigh: »Entschuldige - was hast du gesagt?«
    Schnell sprechend, damit sie fertig war, bevor die beiden Männer die Gruppe erreicht hatten, erklärte Leigh: »Der Mann neben Jonathan ist tatsächlich ein Stahlarbeiter aus Indiana. Jons Vater hat Jon dazu gezwungen, ihn für die Arbeit auf ihren Ölfördertürmen in Venezuela einzustellen.«
    Meredith, die von den spöttischen Blicken, die Jonathans andere Freunde austauschten, nicht weniger verwirrt war als von Leighs Erklärung, fragte weiter: »Warum bringt er ihn hierher mit?«
    »Zum Spaß, Meredith! Jon ist sauer auf seinen Vater, weil der ihn gezwungen hat, den Kerl einzustellen und weil er ihn Jon außerdem noch als Musterbeispiel vorgehalten hat -    wie er hätte werden sollen. Jon hat den Kerl mitgebracht, um seinen Vater zu blamieren - du weißt schon, damit sein Vater gezwungen ist, ihn gesellschaftlich anzuerkennen. Und weißt du, was das Komischste daran ist?« flüsterte sie, weil die beiden Männer gerade bei der Clique ankamen. »Jons Tante hat uns vorher erzählt, daß seine Eltern sich kurzfristig entschlossen haben, das Wochenende auf ihrem Sommersitz zu verbringen und heute abend gar nicht hier sind ...«
    Jonathans überlaute, unartikulierte Begrüßung ließ alle in Hörweite Stehenden herumfahren und aufhorchen - darunter auch seinen Onkel, seine Tante und Merediths Vater. »Abend allerseits«, dröhnte er und beschrieb eine weite Geste, um auch wirklich alle einzuschließen. »Abend, Tante Harriet und Onkel Russell!« Er wartete einen Augenblick, bis ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit des Saales zuteil geworden war. »Ich möchte euch meinen Kumpel Matt Terrell -    nein, F-Farrell vorstellen«, stotterte er. »Tante Harriet, Onkel Russell«, er grinste breit, »begrüßt doch bitte Matt. Er ist nach Ansicht meines Vaters genau das, was ich werden soll, wenn ich erwachsen bin!«
    »Guten Abend«, sagte Jonathans Tante höflich. Sie wandte den eisigen Blick von ihrem betrunkenen Neffen ab und machte einen halbherzigen Versuch, dem Mann, den er mitgebracht hatte, freundlich zu begegnen. »Wo kommen Sie her, Mr. Farrell?«
    »Indiana«, antwortete er sachlich und ruhig.
    »Indianapolis?« Jonathans Tante runzelte die Stirn. »Ich glaube nicht, daß wir eine Familie namens Farrell in Indianapolis kennen.«
    »Ich bin nicht aus Indianapolis. Und ich bin mir ganz sicher, daß Sie niemanden von meiner Familie kennen.«
    »Wo genau sind Sie zu Hause?« schnappte Merediths Vater, der jedes männliche Wesen, das auch nur entfernt in Merediths Nähe kam, genauestens musterte und einzuschüchtern suchte.
    Matt Farrell drehte sich um, und Meredith beobachtete mit stiller Bewunderung, wie er dem vernichtenden Blick ihres Vaters unerschrocken begegnete. »Edmunton - südlich von Gary.«
    »Was sind Sie von Beruf?« setzte er das Verhör fort.
    »Ich arbeite in einem Stahlwalzwerk«, erwiderte Matt Farrell und brachte es fertig, genauso kühl und hart zu klingen wie ihr Vater.
    Dieser Enthüllung folgte überraschtes Schweigen. Mehrere Ehepaare mittleren Alters, die auf Jonathans Onkel und Tante gewartet hatten, tauschten unsichere Blicke und entfernten sich. Auch Mrs. Sommers schien nun ein rascher Aufbruch angebracht: »Guten Abend, Mr. Farrell«, verabschiedete sie sich hastig und eilte neben ihrem Ehemann in Richtung Speisesaal.
    Plötzlich war alles im Aufbruch. »Also!« sagte Leigh Ackerman strahlend und schaute alle an mit Ausnahme von Matt Farrell, der etwas hinter den anderen stand. »Gehn wir essen!« Sie hakte sich bei Jon unter und zog ihn mit sich in Richtung Tür. »Ich habe einen Tisch für neun Personen reserviert.«
    Meredith zählte nach: Ihre Clique bestand aus neun Personen - Matt Farrell nicht eingerechnet. Voller Abneigung gegenüber Jonathan und allen

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