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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Sie blickte ihn kühl an. »Sprechen wir vom Tanzen, Mr. Farrell?«
    Aus ihrer Stimme klang unzweifelhaft Tadel, und der galt ebenso unzweifelhaft ihm. Einen Augenblick lang studierte er sie mit verstärktem Interesse und taxierte sie neu. Das Ergebnis fiel äußerst schmeichelhaft für sie aus.
    Seine Augen waren nicht, wie sie ursprünglich gedacht hatte, hellblau, sondern vielmehr von einem faszinierenden metallischen Grau, und sein Haar war dunkelbraun und nicht schwarz. Als er jetzt sprach, schwang in seiner tiefen Stimme ein entschuldigender Ton mit: »Jetzt ja.« Dann erklärte er ihr den Grund für die Verkrampftheit, die sie in seinen Bewegungen gespürt hatte. »Vor einigen Wochen habe ich mir am rechten Fuß eine Bänderzerrung geholt.«
    »Das tut mir leid«, sagte Meredith, die sich dafür entschuldigen wollte, daß sie ihn zum Tanzen verleitet hatte. »Schmerzt es sehr?«
    Ein faszinierend helles Lächeln glitt über sein gebräuntes Gesicht: »Nur beim Tanzen.«
    Meredith lachte und fühlte, wie ihre eigenen Sorgen allmählich schwanden. Sie blieben noch einen weiteren Tanz lang im Freien und sprachen über so banale Dinge wie die miserable Musik und das herrliche Wetter. Als sie in den Salon zurückkehrten, brachte Jimmy ihre Drinks. Aus momentanem Übermut und aus Ärger über Jonathan sagte Meredith: »Setzen Sie diese Drinks bitte auf die Rechnung von Jonathan Sommers, Jimmy.« Sie sah Matt kurz an und bemerkte seinen überraschten Ausdruck.
    »Sind Sie denn hier nicht Mitglied?«
    »Doch«, sagte Meredith mit einem verschmitzten Lächeln. »Das war nur eine bescheidene Rache.«
    »Rache für was?«
    »Dafür, daß ...«, sie merkte, daß das, was sie ursprünglich antworten wollte, nach Mitleid klingen oder ihm peinlich sein würde, und zuckte die Schultern. »Ich mag Jonathan Sommers nicht besonders.«
    Er blickte sie verwundert an, griff nach seinem Drink und nahm einen langen Schluck. »Sie müssen Hunger haben. Ich überlasse Sie jetzt ihren Freunden.«
    Es war eine gutgemeinte Geste, die sie freigeben sollte, aber Meredith hatte jetzt keine Lust auf die Gesellschaft von Jons Clique, und als sie sich im Raum umsah, wurde ihr klar, daß keiner der Anwesenden Matt Farrell freundlich behandeln würde, wenn sie ihn jetzt verließ. Die Gäste, die sich noch im Salon aufhielten, machten bereits einen großen Bogen um sie beide. »Wissen Sie«, sagte sie, »das Essen hier ist nicht so toll.«
    Er betrachtete die anderen Leute im Salon und stellte sein Glas mit einer Endgültigkeit ab, die ihr bedeutete, daß er vorhatte zu gehen. »Die Leute auch nicht.«
    »Die meiden Sie nicht aus Bosheit oder Arroganz«, versicherte sie ihm. »Nicht wirklich.«
    Er warf ihr einen zweifelnden Blick zu: »Dann verraten Sie mir doch, warum sie sich Ihrer Ansicht nach so verhalten.«
    Meredith sah mehrere Ehepaare mittleren Alters, die mit ihrem Vater befreundet und im Grund alle sehr nett waren. »Also, einesteils ist es ihnen vermutlich peinlich, wie Jon sich verhalten hat. Und von dem, was sie über Sie wissen -wo Sie herkommen und wie Sie Ihr Geld verdienen, meine ich -, schließen die meisten einfach, daß Sie überhaupt keine gemeinsamen Interessen haben.«
    Er hatte offenbar den Eindruck, daß sie sich für ihn verant-wortlich fühlte, denn er lächelte höflich und sagte: »Es wird Zeit, daß ich gehe.«
    Der Gedanke, daß er gehen würde, ohne hier etwas anderes als Erniedrigung erfahren zu haben, schien ihr plötzlich unfair. »Sie können jetzt noch nicht gehen«, stellte sie mit einem entschlossenen Lächeln fest. »Kommen Sie mit, aber vergessen Sie Ihren Drink nicht.«
    Seine Augen wurden schmal. »Warum?«
    »Weil das«, Merediths Stimme klang heiter, »was wir jetzt tun werden, mit einem Glas in der Hand einfacher ist.«
    »Was werden wir tun?« hakte er nach.
    »Wir werden«, erklärte sie, »uns jetzt unter die Gäste mischen!«
    »Das werden wir nicht!« Matt ergriff ihr Handgelenk, um sie zurückzuhalten, aber es war zu spät. Plötzlich war sie wild entschlossen, ihn jedermann vorzustellen und dafür zu sorgen, daß er sich gut unterhielt.
    »Bitte tun Sie mir den Gefallen«, bat sie sanft und schaute ihn flehend an.
    Er kämpfte gegen ein Lächeln an. »Sie haben die faszinierendsten Augen ...«
    »Ich bin schrecklich kurzsichtig«, sagte sie neckisch und setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf. »Und ich bin bekannt dafür, daß ich überall anstoße. Das ist kein schöner Anblick. Warum geben Sie

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