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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wechselte sie rasch das Thema und befragte ihn über sein Leben.
    Er erzählte ihr, daß er in sechs Wochen nach Venezuela fahren und was er dort tun würde. Von da ab sprang ihr Gespräch mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit von einem Thema zum nächsten, bis sie schließlich stehenblieben, um sich besser auf das Gesagte konzentrieren zu können. Sie standen unter einer alten Ulme auf dem Rasen. Meredith, den nackten Rücken gegen den rauhen Baumstamm gelehnt, lauschte gebannt seinen Worten. Sie hatte herausgefunden, daß Matt sechsundzwanzig war, und abgesehen davon, daß er sehr geistreich war und ausgesprochen gebildet sprach, hatte er eine Art ihr zuzuhören, als ob nichts anderes auf der Welt neben ihr existierte. Das beunruhigte sie und faszinierte sie zugleich. Es erweckte außerdem die trügerische Illusion, daß sie beide ganz allein auf der Welt wären. Sie lachte gerade über einen Witz, den er gemacht hatte, als ein dicker Käfer dicht an ihrem Gesicht vorbeiflog und um ihr Ohr herumschwirrte. Sie fuhr zusammen, zog eine Grimasse und versuchte herauszufinden, wo er hingekommen war. »Ist er in meinen Haaren?« fragte sie beunruhigt und senkte den Kopf.
    Er legte seine Hände auf ihre Schultern und inspizierte ihr Haar. »Nein«, versicherte er. »Es war nur ein kleiner Marienkäfer.«
    »Marienkäfer? Der hier war mindestens so groß wie ein mittlerer Spatz!« Als er lachte, lächelte sie süffisant: »In sechs Wochen werden Sie nicht mehr über mich lachen, dann können Sie nicht mehr ins Freie gehen, ohne dauernd über Schlangen zu stolpern.«
    »Wirklich?« murmelte er, aber seine Aufmerksamkeit galt nurmehr ihrem Mund. Seine Hände wanderten langsam über ihren Hals nach oben, bis sie zart ihr Gesicht umfaßten.
    »Was tun Sie da?« flüsterte Meredith überflüssigerweise, als er anfing, seinen Daumen langsam über ihre Unterlippe gleiten zu lassen.
    »Ich überlege, ob ich mir erlauben soll, das Feuerwerk zu genießen.«
    »Das Feuerwerk fängt frühestens in einer halben Stunde an«, sagte sie zitternd und wußte dabei genau, daß er sie gleich küssen würde.
    »Ich habe so das Gefühl«, flüsterte er und senkte langsam seinen Kopf, »daß es jetzt sofort anfängt.«
    Und das tat es. Sein Mund bedeckte den ihren in einem elektrifizierenden, verführerischen Kuß, der glühende Funken durch Merediths ganzen Körper jagte. Zuerst war sein Kuß leicht, sanft fordernd; sein Mund paßte sich ihrem wie von selbst an, und seine Zunge folgte dem Schwung ihrer Lippen. Meredith war schon vorher geküßt worden, aber immer von relativ unerfahrenen, übereifrigen jungen; niemand hatte sie je mit Matthew Farrells fordernder Dringlichkeit geküßt. Seine Hände bewegten sich; eine fuhr zentimeterweise ihre Wirbelsäule hinab, um sie näher an sich zu ziehen, während die andere hinter ihren Nacken glitt, und dabei öffnete sich sein Mund langsam auf ihrem. Dahinschmelzend unter diesem Kuß, ließ sie ihre Hände unter seine Smokingjacke gleiten, über seine Brust, über seine breiten Schultern, und dann schlang sie ihre Arme um seinen Hals.
    In dem Moment, als sie sich eng an ihn schmiegte, öffnete sich sein Mund weiter, seine Zunge fuhr heiß über ihre Lippen, drängte sie, sich zu öffnen, und erzwang es dann. In demselben Augenblick tauchte seine Zunge in ihren Mund, und ihre Gefühle explodierten. Seine Hand bedeckte ihre Brust lind massierte sie leicht durch das Oberteil ihres dünnen Kleides hindurch. Dann glitt sie ruhelos hinter ihren Rücken und drückte sie so dicht an ihn, daß sie seine Erregung bis in die innersten Fasern ihres Körpers spürte. Für den Bruchteil einer Sekunde wollte Meredith sich gegen die erzwungene Nähe wehren, dann aber - entgegen aller Vernunft dieser Welt - fuhren ihre Finger durch sein Haar, und ihre geöffneten Lippen preßten sich gegen seine.
    Stunden schienen vergangen, als er endlich seinen Mund von ihrem löste. Mit rasendem Herzklopfen schmiegte sie sich in seine Arme, und ihr Kopf ruhte an seiner Brust, während sie versuchte, ihre verwirrten Gefühle und Gedanken zu ordnen. Irgendwo in ihrem Gehirn tauchte der Gedanke auf, daß er ihre Reaktion auf einen schließlich simplen Kuß reichlich merkwürdig finden dürfte. Diese peinliche Möglichkeit brachte sie schließlich dazu, den Kopf zu heben. In der Erwartung, einem spöttisch amüsierten Blick zu begegnen, sah sie ihn an, aber was sie in seinen Zügen entdeckte, war alles andere als Spott. Seine grauen

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