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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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heißt, es gibt um halb acht Abendessen. Ist das okay?«
    »Wunderbar«, sagte Matt, legte seine Hand auf Merediths Rücken und schob sie ins Haus. Meredith blickte sich um. Das Innere des Hauses sah mehr oder weniger aus wie das Äußere - idyllisch, aber etwas vernachlässigt und mit deutlichen Gebrauchsspuren, die den frühamerikanischen Charme etwas beeinträchtigten. Die Holzdielen zeigten Kratzer und Hecken, und die billigen Teppiche waren abgetreten und verschossen. Im rechten Winkel zu einem geziegelten Kamin und eingebauten Bücherregalen standen zwei abgenutzte grüne Sessel einem Sofa gegenüber, dessen Bezugsstoff einst braungrün gemustert gewesen sein mochte. Hinter dem Wohnraum lag ein Eßzimmer mit Möbeln aus Walnußholz; dahinter gab eine offenstehende Tür den Blick in die Küche frei, wo eine Emaillespüle auf Holzbeinen stand. Rechterhand führte eine Treppe vom Eßzimmer in den ersten Stock hinauf. Ein sehr großer, hagerer Mann mit grau werdendem Haar und einem zerfurchten Gesicht kam gerade herunter. In einer Hand hielt er eine zusammengefaltete Zeitung, in der anderen ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Unglücklicherweise hatte Meredith ihn nicht kommen hören, und die beklommene Skepsis, mit der sie die Einrichtung gemustert hatte, stand ihr noch deutlich ins Gesicht geschrieben, als sie ihn, das Glas in der Hand, erblickte.
    »Was ist hier los?« fragte er, als er das Wohnzimmer betrat und sein Blick von Meredith über Matt zu Julie wanderte, die in der Nähe des Kamins herumstand und verstohlen Merediths schicke Hosen, ihre italienischen Sandalen und das khakifarbene Safarihemd bewunderte.
    Als Antwort stellte Matt ihm Meredith vor. »Meredith und ich haben uns kennengelernt, als ich letzten Monat in Chicago war. Wir wollen am Samstag heiraten.«
    »Ihr wollt waaas?« stieß sein Vater hervor.
    »Phantastisch!« jubelte Julie. »Ich wollte schon immer eine große Schwester, aber ich hatte mir nie geträumt, daß sie mit ihrem eigenen Porsche kommen würde!«
    »Ihrem eigenen was?« verlangte Patrick Farrell von seiner überschwenglichen Tochter zu wissen.
    »Porsche«, wiederholte Julie begeistert, rannte zum Fenster und zog den Vorhang zurück, um ihn ihm zu zeigen. Merediths Wagen glänzte im Licht der tiefstehenden Sonne - sehr edel, sehr weiß und sehr teuer. Genauso fehl am Platz hier wie sie selbst. Auch Patrick schien dieser Ansicht zu sein, denn als er von dem Auto auf Meredith blickte, zog er die buschigen Augenbrauen zusammen, bis sich die Falten zwischen seinen stahlblauen Augen zu Furchen vertieften. »Chicago?« fragte er. »Du warst doch nur ein paar Tage in Chicago!«
    »Liebe auf den ersten Blick«, brach Julie das allgemeine betretene Schweigen. »Wie romantisch!«
    Patrick Farrell, der Merediths zweifelnden Blick bemerkt hatte, hielt ihre Reaktion für Verachtung ihm und seinem Haus gegenüber, nicht für verzweifelte Angst vor ihrer ungewissen Zukunft. Jetzt schaute er durch das Fenster wieder auf ihren Wagen, drehte sich dann um und blickte in ihr versteinertes Gesicht. »Eis war also Liebe auf den ersten Blick«, wiederholte er und musterte sie mit unverhohlenen Zweifel.
    »Offensichtlich«, sagte Matt in einem Ton, der die deutliche Warnung enthielt, das Thema umgehend fallen zu lassen. Dann rettete er Meredith vor weiteren Verlegenheiten, indem er sie fragte, ob sie sich vor dem Abendessai etwas ausruhen wolle. Meredith nickte. Nach ihrem erniedrigenden Geständnis Matt gegenüber, daß sie ein Kind von ihm bekam, war dies die zweitpeinlichste Konfrontation ihres Lebens. Julie bestand darauf, daß sie ihr Zimmer benutzte, und Matt ging zum Wagen, um Merediths Tasche zu holen.
    Oben sank Meredith erschöpft auf Julies Himmelbett, und Matt stellte ihr einziges Gepäckstück auf einen Stuhl. »Das Schlimmste ist überstanden«, sagte er leise.
    Ohne aufzublicken, schüttelte sie den Kopf und rang verzweifelt die Hände in ihrem Schoß. »Ich fürchte nicht. Ich glaube, daß es jetzt erst richtig anfängt.« Sie griff das erstbeste, noch am wenigsten gravierende ihrer zahllosen Probleme auf: »Dein Vater konnte mich vom ersten Augenblick an nicht ausstehen.«
    Er lachte. »Es wäre vielleicht von Vorteil gewesen, wenn du das Glas Eistee, das er in der Hand hielt, nicht angeschaut hättest, als wäre es eine Giftschlange.«
    Sie ließ sich zurückfallen, starrte die Decke an und schluckte beschämt und verstört. »Habe ich das wirklich?« fragte sie mit

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