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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Verzweiflung, sondern des Lachens.
    »Gott sei Dank!« sagte er schmunzelnd, so froh darüber, daß sie endlich gelacht hatte, daß er dem Inhalt ihrer Bemerkung gar keine Aufmerksamkeit schenkte. »Ich habe vor, innerhalb der nächsten Jahre ein reicher Mann zu werden, aber ich weiß nicht, ob es dazu ausreichen wird, dir das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu kaufen.«
    »Danke«, flüsterte sie.
    »Wofür?«
    »Dafür, daß du mich zum Lachen gebracht hast. Seit ich ein Kind war, habe ich nicht mehr so viel geweint. Ich kann einfach nicht damit aufhören.«
    »Ich hoffe, du hast nicht über meine Absicht gelacht, ein reicher Mann zu werden.«
    Trotz seines spielerischen Tonfalls spürte Meredith, daß es ihm damit sehr ernst war, und sie hörte auf zu lachen. Sie sah die Entschlossenheit in seinen grauen Augen. Das Leben hatte ihm nichts von dem geschenkt, was für die Männer ihrer gesellschaftlichen Schicht selbstverständlich war, aber sie spürte intuitiv, daß Matt Farrell eine unglaubliche Stärke und die nötige Willenskraft besaß, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Sie spürte aber noch etwas anderes - daß er trotz seiner entschlossenen Art und des Zynismus, den sie zu spüren bekommen hatte, im Innersten ein sehr liebevoller Mensch war. Vor sechs Wochen hatte sie ihn verführt, und ihre Schwangerschaft und die übereilte Heirat brachten sein Leben bestimmt nicht weniger durcheinander als ihres. Aber er hatte ihr nicht ein einziges Mal ihre Dummheit oder Sorglosigkeit vorgeworfen, und er hatte sie auch nicht zum Teufel gejagt, als sie ihn gefragt hatte, ob er sie heiraten würde - was sie ihm nicht einmal hätte übelnehmen können.
    Matt sah ihren prüfenden Blick und wußte, daß sie seine Erfolgschancen abwog und einzuschätzen versuchte, ob er seine Behauptung würde realisieren können; er wußte auch, wie unrealistisch und anmaßend seine Behauptung aus ihrer Sicht klingen mußte - vor allem jetzt, wo sie sein Zuhause kennengelernt und ihn mit dem Kopf unter der Motorhaube eines verrosteten Lieferwagens gesehen hatte.
    Endlich sprach sie, ruhig, nachdenklich und lächelnd: »Du hast vor, die Welt zu erobern, nicht wahr?«
    »Und zwar ganz alleine«, entgegnete er mit Nachdruck.
    Zu seiner völligen Überraschung hob Meredith Bancroft ihre Hand und berührte unsicher sein Gesicht. Ihre Finger legten sich über seine Wange. Sanft, aber voller Überzeugung flüsterte sie: »Ich bin sicher, du schaffst es, Matt.«
    Matt wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm im Halse stecken; die Berührung ihrer Hand, die Nähe ihres Körpers und der Blick ihrer Augen umnebelten seine Gedanken. Vor sechs Wochen hatte er sie unglaublich anziehend gefunden, und im Bruchteil einer Sekunde brach diese Anziehungskraft erneut durch, mit einer Heftigkeit, die ihn alles andere vergessen ließ. Er neigte seinen Kopf, suchte fordernd ihren Mund und spürte die Süße ihrer Lippen. Überrascht von der Heftigkeit seines Verlangens, zwang er sich zur Vorsicht und streifte über ihre Lippen, instinktiv wissend, daß sie dasselbe fühlte wie er. Und als sie ihre Lippen öffnete und den Kuß erwiderte, erschrak er über das triumphierende Gefühl, das in ihm aufkam. Sein Verstand schaltete sich aus; Matt beugte sich über sie, bedeckte sie mit seinem harten Körper und stöhnte schwer, als sie sich einige Minuten später aus seinen Armen befreite und ihre Hände gegen seine Brust stemmte, um ihn auf Abstand zu halten. »Deine Familie«, keuchte sie. »Sie sind unten ...«
    Widerwillig nahm Matt die Hand von ihrer nackten Brust. Seine Familie. Er hatte sie total vergessen. Dabei war offensichtlich gewesen, daß sein Vater den richtigen Schluß gezogen hatte, was ihre plötzliche Heirat anging - aber einen völlig falschen, was Meredith betraf. Er mußte hinunter und alles klarstellen, anstatt die Meinung seines Vaters, Meredith sei eine reiche Nutte, dadurch zu bestärken, daß er noch länger hier oben bei ihr im Schlafzimmer blieb.
    Matt warf den Kopf zurück, holte tief Luft und verließ das Bett, um möglichst weit von der Versuchung abzurücken. Mit einer Schulter an den Bettpfosten gelehnt, schaute er zu, wie sie sich aufsetzte. Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu und richtete ihre Kleidung. Er grinste, als sie hastig ihren Busen bedeckte, den er noch vor einem Moment geküßt und gestreichelt hatte. »Auf die Gefahr hin, unverschämt zu klingen«, bemerkte wie beiläufig, »beginne ich allmählich, die

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