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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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rauher Stimme und schloß die Augen, als ob sie damit das Geschehene auslöschen könne.
    Matt blickte auf die einsame Schönheit, die wie eine welke Blüte auf das Bett gesunken war, und er dachte an das Bild, das sie vor sechs Wochen im Country Club abgegeben hatte: voll Übermut, lachend und ihr Bestes gebend, daß er sich amüsierte. Er bemerkte die Veränderung, die in ihr vorgegangen war, und ein bislang unbekanntes Gefühl machte sich in seiner Brust breit, während sein Verstand die Vertracktheit ihrer Situation zu fassen versuchte.
    Eine Ehefrau und ein Kind paßten ganz und gar nicht in Matts Pläne. Am schlimmsten schien ihm jedoch, daß jegliche Freude und Hoffnung aus Meredith Bancrofts Gesicht verschwunden waren. Allein die Möglichkeit, daß aufgrund dessen, was vor sechs Wochen passiert war, dieses wunderbare Gesicht nie wieder unbeschwert lachen würde, bereitete ihm weit mehr Sorgen, als er sich je hätte vorstellen können. Deshalb lehnte er sich über sie, stützte sich rechts und links von ihren Schultern ab und befahl scherzhaft: »Lach doch bitte wieder, Dornröschen!«
    Sie riß die Augen auf, schloß sie aber gleich wieder halb, und ihr trauriger Blick wanderte über seinen lächelnden Mund zurück zu seinen Augen. »Ich kann nicht«, flüsterte sie heiser. »Die ganze Idee ist Wahnsinn, das weiß ich jetzt. Eine Heirat wird alles noch viel schlimmer machen.«
    »Warum sagst du das?«
    »Warum?« wiederholte sie und lief vor Scham rot an. »Wie kannst du mich das fragen? Mein Gott, du wolltest mich nach jenem Abend ja nicht einmal Wiedersehen. Du hast nicht einmal angerufen. Wie kann ...«
    »Ich hätte dich angerufen«, unterbrach er. Sie blickte ihn mit großen, ungläubigen Augen an, und er fuhr fort: »In ein oder zwei Jahren - sobald ich aus Südamerika zurück gewesen wäre.« Hätte Meredith sich nicht so elend gefühlt, hätte sie laut herausgelacht, aber seine nächsten Worte klangen so ernsthaft und glaubwürdig, daß sie darüber alles andere vergaß. »Wenn ich auch nur einen Moment lang geglaubt hätte, daß du wirklich von mir hören wolltest, dann hätte ich dich schon längst angerufen.«
    Hin und her gerissen zwischen Ungläubigkeit und schmerzlicher Hoffnung, schloß Meredith wieder die Augen und versuchte erfolglos, Herr ihrer außer Kontrolle geratenen Gefühle zu werden. Alles war ins Extreme gezerrt - extreme Verzweiflung, extreme Erleichterung, extreme Hoffnung, extreme Freude.
    »Bitte lach doch!« befahl Matt wieder.
    Schließlich lächelte sie und sagte: »Hast du vor, immer an mir herumzumeckern?«
    »Ich dachte, das würde von mir erwartet.«
    »Tatsächlich?«
    »Mmmm«, gab er zu. »Eigentlich ist immer die Ehefrau die Meckerliese.«
    »Und was macht der Ehemann?«
    Er schaute sie absichtlich streng an: »Der Ehemann befiehlt.«
    Im Gegensatz zu ihren nächsten Worten waren ihr Lächeln und ihre Stimme zuckersüß. »Möchtest du darauf wetten?«
    Matt riß seinen Blick von ihren verführerischen Lippen los und schaute in ihre strahlenden Augen. Verwirrt antwortete er völlig ehrlich: »Nein.«
    Und dann passierte das letzte, was er erwartet hätte. Anstatt sie aufzumuntern, hatte er sie scheinbar zum Weinen gebracht. Aber gerade als er anfing, sich die Schuld dafür zu geben, schlang Meredith die Arme um seinen Nacken und zog ihn zu sich herunter. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und schmiegte sich in seine Arme, als er sich neben ihr auf das Bett legte. Ihre schmalen Schultern bebten. Nach einer ganzen Weile sagte sie mit tränenerstickter Stimme: »Muß die Verlobte eines Farmers Obst und Gemüse einkochen können?«
    Matt lachte und streichelte ihr seidiges Haar. »Nein.«
    »Gut, ich kann es nämlich nicht.«
    »Ich bin auch kein Farmer«, versicherte er. »Das weißt du doch.«
    Der wirkliche Grund für ihren Jammer kam in einem Schluchzer tiefer Trauer zum Ausdruck: »Ich sollte nächsten Monat aufs College gehen. Ich muß aufs College. Ich will schließlich Präsident werden, Matt.«
    Überrascht versuchte Matt, ihr ins Gesicht zu blicken. »Das ist ein verdammt hohes Ziel«, sagte er, »Präsident der Vereinigten Staaten ...«
    Diese letzte, völlig ernsthafte Bemerkung brachte die ganz und gar unberechenbare junge Frau in seinen Armen zu einem hellen Lachen. »Nicht Präsident der Vereinigten Staaten, Präsident eines Kaufhauses!« korrigierte sie ihn, und in den wundervollen Augen, die zu ihm aufblickten, standen plötzlich nicht mehr Tränen der

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