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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Leben würde bieten können. So sehr er Philip Bancroft verabscheute, wußte Matt doch, daß der Mann das Recht hatte, Merediths künftiges Wohlergehen sichergestellt zu wissen. Zum ersten Mal, seit er das Haus betreten hatte, öffnete er den Mund: »Ungefähr sechzig Meilen entfernt liegt ein größeres Dorf«, begann er leise, aber bestimmt.
    »Unsinn! Sechzig Meilen bedeuten acht Stunden im Jeep, vorausgesetzt der Pfad, den Sie beim letzten Mal geschlagen haben, ist nicht bereits wieder völlig zugewachsen! Ist das das Dorf, in dem Sie meine Tochter für anderthalb Jahre unterbringen wollen? Wann wollen Sie sie sehen? Soviel ich weiß, arbeiten Sie zwölf Stunden am Tag.«
    »In der Nähe der Bohrstelle gibt es Unterkünfte«, entgegnete Matt, obwohl er vermutete, daß diese zweifelhaft waren, ganz gleich, was Sommers erzählte. Er wußte auch, daß Bancroft recht hatte mit dem, was er über die Gegend und die Unannehmlichkeiten dort sagte.
    »Großartiges Leben, das Sie ihr bieten wollen«, schnappte Philip zornig. »Ein Schuppen an der Bohrstelle oder eine armselige Hütte in einem gottverlassenen Dorf mitten im Urwald!« Er holte zu einem neuen Hieb aus. »Sie sind ein zäher Bursche, Farrell, das gebe ich zu. Sie haben alles, was ich bisher sagte, mit einem Achselzucken weggesteckt. Aber ich frage mich, ob Sie auch ein Gewissen haben. Sie haben meiner Tochter Ihre Träume im Tausch gegen ihr ganzes Leben verkauft. Aber auch sie hatte ihre Träume, Sie Bastard. Sie wollte studieren. Sie war seit ihrer Kindheit in den gleichen Mann verliebt - einen Bankierssohn, der ihr alles hätte bieten können. Sie hat keine Ahnung, daß ich es weiß, aber es ist so. Haben Sie es gewußt?«
    Matt biß die Zahne zusammen und schwieg.
    »Können Sie mir verraten, wo da Kleid herstammt, das sie anhat?« Ohne auf eine Antwort zu warten, fuhr Philip höhnisch fort: »Kaum ist sie ein paar Tage mit Ihnen zusammen, schon sieht sie nicht einmal mehr aus wie früher! Sie sieht aus, als hätte sie sich auf dem Flohmarkt eingekleidet. Das«, Philips Stimme klang jetzt geschäftsmäßig nüchtern, »bringt uns zu unserem nächsten Thema, das Ihnen sicherlich nicht gleichgültig ist: Geld. Sie werden nicht einen Cent von Merediths Geld bekommen. Ist das klar?« schnappte er und lehnte sich in seinem Stuhl nach vorne. »Sie haben ihr bereits ihre Jungend und ihre Träume gestohlen, aber Sie werden niemals einen Cent von ihrem Geld in die Finger bekommen. Ich habe meine Hand noch zwölf Jahre auf ihrem Ver-mögen. Sollte sie, was ich stark bezweifle, in zwölf Jahren immer noch mit Ihnen zusammen sein, dann werde ich jeden gottverdammten Cent vorher so anlegen, daß sie es weitere fünfundzwanzig Jahre lang weder verkaufen noch nützen kann.«
    Da Matt eisern schwieg, fuhr er fort: »Wenn Sie glauben, daß ich Mitleid haben und ihr Geld zukommen lassen werde, um ihr und damit Ihnen das Leben leichter zu machen, so kennen Sie mich schlecht. Sie halten sich für einen harten Burschen, Farrell, aber Sie wissen noch gar nicht, was wirkliche Härte ist. Ich werde vor nichts zurückschrecken, um Meredith von Ihnen wegzubringen, auch wenn das bedeutet, daß ich sie in Lumpen, barfuß und schwanger herumlaufen lasse! Habe ich mich klar genug ausgedrückt?« Matts Schweigen hatte ihn für den Bruchteil einer Sekunde aus dem Konzept gebracht.
    »Sehr klar«, antwortete Matt schneidend. »Aber jetzt hören Sie mir einen Augenblick zu«, fuhr er mit einer Entschlossenheit fort, die nicht ahnen ließ, welche Schuldgefühle Philip in ihm geweckt hatte. »Hier ist ein Kind im Spiel. Meredith ist bereits schwanger, also ist das meiste, was Sie gesagt haben, sowieso hinfällig.«
    »Sie sollte ins College«, konterte Philip. »Das wußten alle. Ich werde sie fortschicken, und sie kann das Kind bekommen. Außerdem ist auch immer noch Zeit, um eine andere Möglichkeit in Betracht zu ziehen ...«
    Ein wütendes Glitzern stieg in Matts Augen. »Diesem Kind wird nichts zustoßen!« warnte er leise.
    »Okay. Sie haben es gewollt, also kümmern Sie sich auch darum.«
    In der ganzen letzten Zeit hatten die beiden nie jene letzte Alternative erwogen. Es war, so wie sich alles entwickelte, nicht nötig gewesen. Als Matt jetzt sprach, klang er zuversichtlicher, als er sich fühlte: »Das alles ist völlig irrelevant. Meredith will mit mir Zusammensein.«
    »Natürlich will sie das!« versetzte Philip. »Sex ist eine ganz neue Erfahrung für sie.« Er musterte Matt

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