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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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lange von der schimpfenden Sehkmet fernhalten.«
    »Bewusstlos warst du sympathischer«, konterte Darius scharf.
    Kalen nahm seinen Speer auf, dessen Spitze zu glühen begann. »Jetzt erinnere ich mich wieder, warum ich euch alle gemieden habe.«
    »Weil er am liebsten allein mit seinem großen dicken Speer spielt?«, schlug Hunter vor.
    Adrian bedachte alle drei mit einem vernichtenden Blick und hielt sein Schwert in die Höhe. Dann brachten sie ihre Waffen zusammen, die Luft riss auf, und sie fielen mit Tain auf die duftigen grünen Wiesen von Ravenscroft.
     
    »Was sollen wir machen?«, fragte Lexi, die in der Küche auf und ab lief. »Ich komme mir total überflüssig vor, wenn ich hier nur
warte

    Leda verstand sie. Zwei Tage war es her, seit die Unsterblichen zurück nach Ravenscroft verschwunden waren, und für Lexi schien die Untätigkeit besonders schlimm. Christine vertrieb sich die Zeit mit ihrer Malerei, doch so verärgert, wie sie auf ihre Leinwand starrte, vermutete Leda, dass sie nicht zufrieden war.
    »Ich weiß, was ihr machen könnt«, knurrte Pearl. »Bleibt aus meiner Küche raus. Wie soll ich Essen machen, wenn mir vier Trübsal blasende Weiber zwischen den Füßen herumkrauchen?«
    Die Angesprochenen wechselten Blicke und trotteten zur Hintertür hinaus in den Garten. Im Schatten des Baumkreises lag Mukasa und döste. Ihm gefiel dieser Ort, seit sich alles wieder normalisiert hatte. Hier schwebte eine Lebensmagie über allem, die hin und wieder aufflackerte und einen Busch erblühen ließ oder leise Melodieklänge hervorrief – wahrscheinlich Reste von Macs Zauber.
    Die vier Hexen beschlossen, einen Kreis zu bilden, um ihre Nerven zu beruhigen. Viel mehr konnten sie ohnehin nicht tun. Amber
     malte einen Kreis auf die Erde, und Lexi schickte kleine Flammen an den vier Punkten der Himmelsrichtungen in die Luft, um
     das Feuerelement herbeizurufen.
    Leda genoss es, mit anderen Hexen zusammenzuarbeiten, die nicht bloß große Zaubergaben besaßen, sondern auch eine echte Spiritualität. Lebensmagie erfüllte den Zirkel, die sanft und leise war, nicht wie das überwältigende Feuer der Unsterblichenmagie. Es war eine tröstende, stärkende Ruhe, die sie mit der Göttin verband.
    Alle knieten sich hin, jede einen Kompasspunkt übernehmend. Amber kniete im Norden, der für Erde stand, Leda im Osten für Luft, Lexi im Süden für Feuer und Christine im Westen für Wasser. Nachdem sie einzeln ihre Gebete an die Göttin gerichtet hatten, sprachen sie eines zusammen.
    Es passierte nichts Dramatisches, aber Leda fühlte den Trost der Göttin in der Kreismagie. Die Kraft, die sie gemeinsam wirkten, war unglaublich: Liebe, Magie und Fürsorge in einem.
    Reste des Unsterblichenzaubers, mit dem sie Tain retten wollten, waren ebenfalls zu spüren. Dank ihnen konnte Leda meditierend Hunters Liebe zu seinen Brüdern wie auch die zu ihr fühlen.
    Es fiel ihm schwer zu lieben, so viel wusste sie inzwischen. Er hatte zu viel verloren, zu viel Einsamkeit erlitten, als dass er bereitwillig seine Liebe schenken könnte. Und dennoch half er jedem, dem er begegnete. Ein großzügiger Mann, der ihr nie glauben würde, wenn sie ihm sagte, dass er es war.
    Die Ruhe der kleinen Lichtung einte die Hexen – Amber und deren nüchterne Erdverbundenheit; Christine mit ihrer erstaunlich tiefen Wassermagie, die ihr eine kunstvolle, leuchtend blaue Aura verlieh; Lexi mit ihrer feurig knisternden Aura, die zu ihrer Persönlichkeit passte. Als Nächstes fühlte Leda Fäden von Ambers Magie, golden und weiß, gestärkt von Adrians Liebe.
    Ihrer aller Magien verquickten sich zu einem silbernen Licht, das um sie herumfloss. Es umfing Leda wie eine liebevolle Umarmung,
     brachte einen glockenhellen Klang hervor und war wieder fort.
    Die Hexen öffneten die Augen und atmeten gleichzeitig aus. »Habt ihr das gespürt?«, fragte Amber. »Das war wunderschön.«
    Mukasa wurde plötzlich wach, hob den Kopf, stand dann auf und blickte knurrend ins Zentrum des Baumkreises. Das silberfarbene Licht wanderte in einem Bogen in die Mitte der Lichtung, wo es in strahlendem Blau und Weiß explodierte, so dass die Hexen zurückgeschleudert wurden. Einzig Mukasa blieb auf den Beinen. Seine goldenen Augen funkelten munter.
    Vier Krieger barsten aus dem Licht, Adrian, Darius, Kalen und Hunter, ihre Waffen hoch erhoben. Ihre Halbgottmagie wirbelte wie eine Windhose um sie herum. Die Luft knisterte und summte, und Blitze zuckten über die Lichtung.

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