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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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wehte über die Lichtung wie ein sanftes Blätterrascheln. Ihre Hand auf Mukasas Schulter, wartete sie mit ernster Miene, dass Hunter näher kam.
    »Ich bin Hunter. Wer bist du?«
    »Man nennt mich Dyanne«, sagte sie. Danach wurde ihre Stimme zu leise, als dass Leda sie verstehen konnte.
    Wie angewurzelt verharrte Leda in ihrer Stellung, hielt weiter den Zweig fest, unter dem Hunter hindurchgeschlüpft war. Samantha stand neben ihr, die schmalen Hände aneinandergepresst, die Fingerspitzen auf den Lippen. Beide beobachteten fasziniert, wie Hunter und Undine sich unterhielten. Schließlich drehte Hunter sich um, streckte seine Hand aus und rief: »Leda!«
    Als würde eine fremde Macht sie ziehen, trat Leda folgsam aus dem Baumschatten und schritt durch das feuchte Gras auf Hunter und die Frau zu. Je näher sie kam, umso lauter wurde das Wasserrauschen, und die Frau schimmerte auf, als sie sich ebenfalls zu Leda wandte.
    »Du bist eine Hexe«, wisperte sie sanft, wobei Leda auffiel, dass sie etwas holpernd sprach, als fiele es ihr schwer, Englisch zu reden. »Du magst Tiere.« Sie streichelte Mukasas Kopf, und genüsslich schloss der Löwe die Augen halb.
    »Ja, ich mag sie«, antwortete Leda. »Du heißt Dyanne?«
    Ihr Haar schimmerte, als sie nickte. »So darfst du mich nennen.«
    Dyannes Augen waren ebenfalls silbern, und als Leda hineinblickte, fühlte sie eine mächtige, sehr alte Magie.
    »Ihr Volk sind die Wassergeister dieser Insel«, erläuterte Hunter sehr leise. »Sie hat dich beobachtet, und es gefällt ihr, wie freundlich du bist.«
    »Ach ja?« Leda wurde rot. »Danke, ähm, oder sagt man das nicht?«
    »Wir leben hier seit …« Dyanne brach ab, weil sie nach dem richtigen Wort suchte. »Jahrtausenden. Auf dieser Insel war immer alles gleich. Dann kamst du und hast gebaut.«
    »Der Mann, der die Insel dem Institut gestiftet hat, wusste nicht, dass hier jemand lebte«, erklärte Leda rasch. Er hatte sie als Geldanlage gekauft und dann gestiftet, um die Spende steuerlich absetzen zu können. Vermutlich hatte er nie auch nur einen Fuß auf die Insel gesetzt.
    Hunter fuhr fort: »Sie hatte Angst, dass du ihr Volk vertreibst. Aber sie haben dich beobachtet und gesehen, dass du ihr Territorium nicht angetastet hast. Sie mögen dich.«
    »Schön.« Jetzt wurde Leda neugierig. »Was hätten sie getan, wenn sie mich nicht nett gefunden hätten?«
    »Entweder wären sie fortgegangen, um sich eine andere Insel zu suchen, oder sie hätten dich getötet.«
    Leda blickte in Dyannes rätselhafte Augen und glaubte ihm. Die Undine mochte sie und Mukasa vielleicht, aber sie war ganz und gar nicht freundlich. Selbst wenn sie sie akzeptierte, vielleicht sogar bewunderte, strahlte sie nichts Sanftes aus. Sie besaß dieselbe Distanziertheit, wie Leda sie bei alten Vampiren oder Sidhe gesehen hatte, losgelöst von einer Welt, die sich schnell weiterbewegte, während sie teilnahmslos zusahen.
    »Meine Leute sterben«, begann Dyanne plötzlich.
    »Wegen mir und dem Institut?«
    »Weil die Lebensmagie zu schnell aus der Welt weicht. Die …« Sie sagte ein hart klingendes Wort und sah dabei zu Hunter.
    »Dämonen«, übersetzte er.
    »Dämonen saugen die Lebensmagie auf. Eine große Macht ist am Werk, und wenn die Magie entweicht, werden wir krank und sterben. Als wir heute die Lebensmagie fühlten, die den Dämon von uns fernhielt, wussten wir, dass ein Großer, ein Unsterblicher auf die Insel geschickt wurde. Er ist unsere Hoffnung.«
    »Ich wurde nicht hergeschickt«, widersprach Hunter, dessen rauher Bariton einen seltsamen Kontrast zu Dyannes seidiger Stimme bildete. »Als mich der Rufzauber packte, habe ich meinen Bruder Adrian mit einer Hexe gesehen. Das war nicht Leda. Ich weiß nicht, wo sie sind, aber jemand muss den Zauber gestört und mich hierhergeschleudert haben.«
    »Du wurdest gesandt«, sagte Undine bestimmt. »Du bist dorthin gekommen, wo du am dringendsten gebraucht wirst.«
    Hunter schien weniger überzeugt. »Die Insel ist jetzt durch meinen Schild geschützt. Es kann keine Lebensmagie mehr entweichen.«
    »Wie lange nicht?«, fragte Dyanne. »Wie lange dauert es, bis die Finsternis alles in der äußeren Welt vernichtet hat? Manche von uns sind bereits krank und müssen geheilt werden.« Sie blickte Hunter mit ihren durchdringenden silbernen Augen an. »Bitte, Unsterblicher, finde heraus, was vorgeht. Halte es auf! Heile uns!«
    Hunter sah zu Leda, die seinen Blick ebenso wenig entschlüsseln konnte wie

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