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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Klopfen unten an der Tür unterbrochen. Samantha verdrehte die Augen und ging hinaus.
    Leda war vorsichtiger und trat zunächst ans Fenster. Wegen des Dachüberhangs konnte sie den Bereich unmittelbar vor der Haustür nicht sehen. An der Straße parkte nur Samanthas Wagen. Ein besorgter Nachbar? Ein zorniger Hunter, der sie auf die Insel zurückholen wollte?
    Auf einmal schrillten die Schutzzauber los wie Alarmsirenen, dass es auf Ledas Haut kribbelte und in ihrem Kopf widerhallte. Sie rannte aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. »Samantha, nicht …«
    Zu spät. Samantha hatte bereits die Tür aufgerissen. Der bedeckte Maihimmel war deutlich dunkler geworden, während das Verandalicht hell auf die beiden Männer herableuchtete, die vor der Tür standen. Sie hatten dunkles Haar, waren von einer sinnlichen Schönheit und zogen Leda mit ihren schwarzen Augen an, kaum dass sie zu ihnen sah.
Mist!
    »Wer zur Hölle seid ihr?«, fragte Samantha.
    Der erste Mann lächelte sündhaft verführerisch. Alle Dämonen waren sehr verführerisch.
    »Vielleicht hast du es noch nicht gehört«, sagte er mit samtweicher, leiser Stimme. »Dieses Haus liegt in unserem Gebiet. Du gehörst jetzt uns.«
     
    Der Himmel über dem Steg in Marina Del Rey war bleigrau, als Hunter anlegte. Er war geradewegs in die Bucht und dort zum Yachthafen gesegelt, ohne auf die Sperrmarkierungen oder die Rufe der Leute in anderen Booten zu achten.
    Im Yachthafen gab es reichlich leere Liegeplätze, was nicht weiter verwunderte, denn die Stadt hinter dem Mastenwald stank penetrant nach Todesmagie. Deutlich spürte Hunter die Verzweiflung, die einem Mantel gleich über der ehedem so lebendigen Stadt lag. Dichte Wolken, gemischt mit Abgasen, sperrten den Sonnenschein aus, der sonst so viele Menschen hierhergelockt hatte.
    »Hey!«, rief ein Mann in dem Boot neben Hunter. »Sie können hier nicht anlegen. Die Gästeliegeplätze sind auf der anderen Seite.«
    Hunter ignorierte ihn und vertäute das Boot. Der Mann sah ihn verärgert an, bis Mukasa aus der Kajüte kam und sich interessiert umschaute.
    »Ach du Scheiße!« Nun nahm der Mann seine Baseballkappe ab und riss die Augen weit auf. Als Mukasa leise knurrte, setzte er sich die Kappe gleich wieder auf. »Das ist ein Löwe!«
    Hunter beachtete weder den Löwen noch den Mann, sondern rollte die Segel ein, bevor er auf den Steg sprang. Mukasa stieg hinter ihm von Bord. Der faulig stinkende Wind zerrte an seiner Mähne.
    Hunter nahm das Funkgerät, das an seinem Gürtel klemmte, und schaltete es ein. »Leda, wo bist du?«
    Ein statisches Knistern, dann nichts mehr. Er blickte zur Küstenstraße hinüber, an der ein Hotel neben dem anderen stand. Dahinter lag die Stadt, und irgendwo dort war Leda.
    Samantha arbeitete bei der paranormalen Polizei, also wussten sie dort gewiss, wo sie steckte und wie er zu ihr kam. Er würde sie schon dazu bringen, es ihm zu verraten. Die wenigsten Leute verweigerten ihm eine Bitte, vor allem dann, wenn sie erst einmal seine Schwertspitze an ihrer Gurgel spürten.
    Dicht gefolgt von Mukasa, verließ er den Steg. Der Mann in dem Boot starrte ihnen nach. Er war immer noch stumm vor Schreck.
    Vor dem Yachthafen hielt Hunter ein Taxi an und »überredete« den Fahrer, Mukasa auf der Rückbank mitzunehmen. Er wies den kreidebleichen Mann an, sie zur Polizeizentrale zu fahren, und so brausten sie mit röhrendem Motor in die beständig dunkler werdende Stadt.
     
    »Ich gehöre niemandem«, erklärte Samantha.
    Sie wollte dem Dämon die Tür vor die Nase knallen, doch da war ein magischer Widerstand, so dass sie sofort wieder aufsprang. Der Dämon lächelte. »Schon besser.«
    Stumm begann Leda eine Zauberformel heraufzubeschwören, die sie immun gegen die dämonische Verführungsmagie machen sollte. Als sie jedoch versuchte, Luft einzufangen, um ihren Zauber zu stärken, war diese so voller Todesmagie, dass Leda sie sofort wieder losließ.
    Der Dämon lächelte noch breiter. »Jeder in diesem Territorium gehört uns. Und wir sind hier, um all deine Bedürfnisse zu erfüllen.«
    »Rutsch mir den Buckel runter!«, konterte Samantha barsch. Der Dämon griff nach ihr. »Es wird mir ein Vergnügen sein, dich ein bisschen Gehorsam zu lehren.« Seine ausgestreckte Hand stieß gegen die Schutzzauber, die Leda erneuert hatte, und er zog sie zurück, als hätte er sich verbrannt.
    Samantha holte ihre Brieftasche hervor, klappte sie auf und hielt sie ihm entgegen. »Ich bin von der

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