Schatten der Lust
Und jetzt bist du aufgetaucht. Ich bin froh, dich zu sehen, obgleich du weniger angetan sein dürftest, mir wiederzubegegnen. Aber die Welt rauscht der Hölle entgegen, und es wäre mir sehr recht, wenn du dem ein Ende setzen könntest.«
»Warum?«, fragte Hunter misstrauisch. »Ich würde meinen, dass du ein Faible für Verwüstungen hast.«
»Eigentlich nicht. Ich hänge an meiner Macht, und ich mag eine klare Ordnung.« Septimus musterte Hunter in seiner schmutzigen Jeans und dem reichlich mitgenommenen T-Shirt. »Außerdem hasse ich Dämonen.«
»In diesem Punkt wären wir uns einig.«
»Adrian hat ein Haus in Malibu. Mit seinem Unsterblichenschutz ist es sicherer als alles, was ich bieten könnte, deshalb schlage ich vor, dass die Damen dort bleiben, während ich deinen Flug nach Seattle zu Adrian arrangiere. Ich fliege nicht mit, denn sollte sich in Los Angeles herumsprechen, dass ich die Stadt verlassen habe, bricht hier alles zusammen.«
»Einverstanden«, sagte Hunter. »Nur werde ich
mit
Leda zu dem Haus nach Malibu fahren. Ich lasse sie nicht mehr allein reisen.«
»Wenn du willst. Meine Limousine bringt dich, wohin du möchtest.« Dann fiel sein Blick auf Mukasa, der Leda freundlich mit dem Kopf anstupste. »Gibt es für ihn einen Käfig?«, fragte er gequält. »Ich fürchte sonst um meine Lederpolster.«
»Die macht er nicht kaputt«, beruhigte Hunter ihn, doch Septimus wirkte alles andere als überzeugt.
Wie sich herausstellte, war in der Limousine reichlich Platz für sie alle. Mukasa saß hinter der getönten Trennscheibe und blickte neugierig zum Fahrer.
»Cool bleiben, mein Dicker!«, sagte der Vampirfahrer.
Mukasa behagte es offenbar nicht,
Dicker
genannt zu werden, aber er hockte sich friedlich auf eine der Sitzbänke. Hunter ließ Leda und Samantha den Vortritt, stieg als Letzter ein und legte einen Arm um Leda, nachdem er die Tür geschlossen hatte, um sie an sich zu drücken, während der Fahrer mit ihnen in die Nacht hinausfuhr.
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Kapitel 11
S eht euch das bloß an!«, sagte Samantha, die durchs Fenster hinaus auf die Straßen von Los Angeles blickte.
Leda streckte den Kopf vor, um an Hunters Armen vorbeizusehen, die sie vollständig umfingen. Seine Hitze hüllte sie ein wie ein Kokon. Seit sie Septimus’ Club verlassen hatten, ließ er ihre Hand nicht mehr los, waren seine Finger mit ihren verwoben.
Sein Atem an ihrem Hals hatte zur Folge, dass ihr zwischen den Beinen ganz heiß wurde. Sie hatte erwartet, dass Hunter sich als arrogantes Männchen aufspielen, sie anschreien würde, weil sie es gewagt hatte, ihn mit einem Zauber zu belegen und heimlich zu verschwinden. Aber er saß vollkommen ruhig da, die starken Arme um sie geschlungen. Statt sie anzubrüllen, sorgte er dafür, dass sie es nicht wieder tun könnte.
Seine breite Brust und seinen festen Körper zu spüren machte ihr klar, wie sehr sie ihn begehrte und wie erleichtert sie gewesen war, als er in Septimus’ Büro gestürmt war. Am liebsten hätte sie Stunden mit ihm allein verbracht, in denen sie ihm bewies, dass es ihr alles andere als leichtgefallen war, ihn auf der Insel zurückzulassen. Wären sie allein in der Limousine, würde sie ohne Zögern seine Jeans öffnen, vor ihm auf die Knie gehen und ihn in den Mund nehmen.
Bei diesem Gedanken wurde sie feuerrot. Noch nie hatte sie derartig starke Gelüste gehabt, nicht einmal in ihrer Ehe.
Sex war für sie etwas Nettes gewesen, aber sie brauchte ihn nicht unbedingt. Jetzt hingegen verzehrte sie sich geradezu danach.
Als hätte Hunter ihr Verlangen gespürt, beugte er sich zu ihr und küsste ihren Hals. Seine Lippen strichen über ihre Haut, während sein Atem sie warm kitzelte. Leda wandte den Kopf, so dass sich ihre Lippen begegneten. Sein Mund fühlte sich sengend heiß an.
Für eine Weile küsste er sie leidenschaftlich und tauchte seine Hände in ihr Haar. Auf einmal waren ihre Finger über der Wölbung seiner Jeans, und er stieß einen lustvollen Laut aus. Es schien ihm überhaupt nicht peinlich zu sein, sie so vor Samantha zu küssen. Andererseits war er ein uraltes Wesen, dachte Leda. Er hatte schon zu Zeiten gelebt, in denen Sex kein Tabu gewesen war.
So oder so achtete Samantha gar nicht auf sie, sondern starrte weiter aus dem Fenster. »Hier geht schon alles vor die Hunde«, murmelte sie. »Ich hätte die Beurlaubung nicht hinnehmen dürfen.«
»Haben sie dir denn eine Wahl gelassen?«, fragte Leda, während Hunter weiter ihren Hals und
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